Als es bei Eva Webers Hochzeit schüttete
Im September findet in Augsburg erstmals der „Tag der Hochzeit“statt. Paare können sich vor den Stadtchefs das Ja-Wort geben. Die drei Bürgermeister verraten, wie sie ihre eigenen Trauungen erlebt haben
Der 28. September wird ein besonderer Heiratstag. An jenem Freitag trauen Oberbürgermeister Kurt Gribl sowie seine Kollegen Eva Weber und Stefan Kiefer 18 Paare im Rathaus. Die drei Stadtchefs erzählen, was der „Tag der Hochzeit“bedeutet. Außerdem erinnern sie sich an ihre eigenen Hochzeiten.
Der „Tag der Hochzeit“findet zum ersten Mal in Augsburg statt. Wie Kurt Gribl erzählt, hatte Eva Weber die Idee, um das Standesamt mit einem besonderen Trauungstag zu entlasten. „Da sagt man als Oberbürgermeister nicht Nein. Es hat schon was Berührendes, wenn man kraft Amtes die Ehe von zwei Menschen schließt“findet Gribl. Interessierte Paare können bis Donnerstag, 26. Juli, an einem Losverfahren teilnehmen (
Wie ihre Kollegen führt auch Bürgermeisterin Eva Weber gerne Trauungen durch. Es sei für sie immer ein schöner Moment, wenn sich das Brautpaar das Ja-Wort gibt und Emotionen im Spiel sind. „Dann weiß ich, dass ich die richtigen Worte gefunden habe.“Laut Weber gebe es regelmäßig Anfragen im Standesamt, sich von einem Bürgermeister trauen zu lassen. „Wir möchten mit dem Tag den Augsburgern diese Möglichkeit anbieten.“
Jeder der Stadtchefs traut jeweils sechs Paare. Wie seine Kollegen, will Bürgermeister Stefan Kiefer vorher Gespräche mit den Paaren führen. „Dann kann ich bei meiner Ansprache auf das Brautpaar eingehen.“Die drei Bürgermeister können sich an ihre eigenen Hochzeiten genau erinnern. Manche hatten kein Glück mit dem Wetter. Wie Eva Weber, die vor 14 Jahren ihrem Mann Florian das Ja-Wort gab. Die beiden heirateten in Burgberg im Allgäu, wo Eva Weber aufgewachsen ist – am Freitag standesamtlich in Tracht, am Samstag kirchlich in Weiß mit rund 120 Gästen. „Das Wetter war eine Katastrophe“, erzählt die Bürgermeisterin. Beide Tage habe es durchgeschüttet. Auf den Bergen schneite es sogar. „Der guten Stimmung hat das aber nicht geschadet.“Bis morgens um halb sechs wurde gefeiert. „Besonders war für mich, dass meine Omi mit ihren 96 Jahren noch dabei war.“
Auch an der Hochzeit von Kurt und Sigrid Gribl regnete es. Die Trauung an einem Junitag 2014 wurde im Trauraum des Botanischen Gartens abgehalten. „Wir haben im engsten Familien- und Freundeskreis geheiratet, es war alles sehr entspannt, vertrauensvoll und persönlich“, verrät der OB. Und tatsächlich sei irgendwann noch die Sonne durchgebrochen. „Das war natürlich ein Geschenk.“
Bei Bürgermeister Stefan Kiefer und seiner Frau Karin liegt der „schönste Tag im Leben“bereits länger zurück. Sie heirateten 1996. Er war damals 27 Jahre alt, sie ein Jahr jünger. Die Kiefers ließen sich einen Programmpunkt, wie viele andere Paare in Augsburg auch, nicht entgehen. Nach der Zeremonie im Standesamt wurden vor dem Herkulesbrunnen Fotos gemacht. Nach einem Mittagessen im Ratskeller wartete auf das Paar allerdings Arbeit. „Wir mussten den Pfarrsaal von St. Georg schmücken“, erinnert sich der SPD-Politiker. Denn zur kirchlichen Trauung am nächsten Tag mit Feier waren 150 Gäste eingeladen. „Von der Hochzeitsfeier sind mir die vielen Einlagen der Freunde in Erinnerung, aber auch die Hochzeitstorte der Konditorei Zickhart und der Spaziergang durchs Domviertel, der mit Aufgaben verbunden war.“