Friedberger Allgemeine

Eine Stadt im Fußballfie­ber

Am Helmut-Haller-Platz in Oberhausen treffen sich die Fans am Samstag zum gemeinsame­n Fußball-Schauen. Viele wollen danach anderswo feiern

- VON TIM FREHLER

Wer ein echter Fan ist, muss auch etwas aushalten: Trotz unsicheren Wetters verfolgten die Augsburger Fans der deutschen Nationalma­nnschaft am Samstag das zweite Gruppenspi­el unter freiem Himmel. Bis kurz vor Schluss mussten sie auf die Erlösung warten. Doch dann wurde richtig gefeiert.

Gespannt erwarteten die Gäste von Bob’s Bar den Anpfiff zur Partie Deutschlan­d gegen Schweden. Rund 500 Gäste waren nach Angaben des Gastronomi­schen Leiters Maximilian Reß auf den HelmutHall­er-Platz am Oberhauser Bahnhof gekommen. Unter den Fans waren die Meinungen vor Spielbegin­n gespalten: „Wegen der Leistung im Mexiko-Spiel habe ich Angst, dass wir es nicht schaffen“, erklärt Bastian Groß kurz vor 20 Uhr. Sein Freund Julian Göddert gibt sich entspannte­r: „Wir haben Neuer im Tor, da kann nichts passieren.“

Doch auch Manuel Neuer konnte das Führungsto­r der Schweden in der 32. Minute nicht verhindern. Bei den Fans auf dem Helmut-Haller-Platz löste die schwedisch­e Führung eine Trotzreakt­ion aus: Mit Fangesänge­n versuchten sie, die Stimmung anzuheizen. Wohl auch, weil viele von ihnen eine mögliche Siegesfeie­r auf den Augsburger Sommernäch­ten fortsetzen wollten. So ging es beispielsw­eise Franz, Matthias, Svenja, Roman und Michael. Sie waren aus Herbertsho­fen angereist, um das Spiel der Nationalma­nnschaft zu verfolgen und den Abend anschließe­nd auf den Sommernäch­ten ausklingen zu lassen.

Kurz nach Wiederanpf­iff zur zweiten Halbzeit gab Marco Reus ihnen die Hoffnung auf einen stimmungsv­ollen Abend zurück. Anschließe­nd folgte banges Warten. Den Fans in Oberhausen blieb nichts anderes übrig, als mit den vergebenen Chancen der deutschen Spieler zu hadern. Erst in der 95. Minute erlöste Toni Kroos die deutschen Fans. Zu diesem Zeitpunkt hatten einige der Zuschauer vor der Public-Viewing-Bühne die Hoffnung bereits aufgegeben. So ging es unter anderem Julia Wagner und Corinna Oelwein. „Ich habe nicht mehr dran geglaubt“, sagten sie. Die deutsche Mannschaft hätte das ganze Spiel über kein Glück gehabt, erklärten sie. Der späte Sieg könne das Team nun beflügeln, denkt Corinna Oelwein. Sie beklagt jedoch, die Stimmung sei bei dieser Weltmeiste­rschaft nicht so ausgelasse­n wie 2014. „Man sieht weniger Autocorsos und Deutschlan­dfahnen in der Stadt“, hat die 26-Jährige festgestel­lt.

Für die Pferseer Feuerwehr war das zweite deutsche Gruppenspi­el von besonderer Bedeutung: Sie hatten im Vorfeld ein Gewinnspie­l des Bayerische­n Rundfunks gewonnen. Der Preis: Zwei Radiokomme­ntatoren des Senders reisten an, um das Spiel live für die Helfer der Feuerwehr und ihre Freunde zu kommentier­en. Rund 140 Gäste der Pferseer Feuerwehr und ihre Freunde fanden sich daher schon am frühen Abend in der Fahrzeugha­lle in der Gollwitzer­straße ein.

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 ?? Fotos: Klaus Rainer Krieger ?? Zahlreiche Fans schauten sich das Fußballspi­el Deutschlan­d Schweden am Samstag im Freien an. Svenja, Matthias, Michael und Roman (linkes Bild unten von links) feierten später auf den Sommernäch­ten weiter. Bis es so weit war, wurde allerdings einige...
Fotos: Klaus Rainer Krieger Zahlreiche Fans schauten sich das Fußballspi­el Deutschlan­d Schweden am Samstag im Freien an. Svenja, Matthias, Michael und Roman (linkes Bild unten von links) feierten später auf den Sommernäch­ten weiter. Bis es so weit war, wurde allerdings einige...
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