Die Frage nach der Sicherheit stellt sich
Die „Sommernächte“waren auch in ihrer dritten Auflage ein Erfolg. Ein Stadtfest, das erneut die Innenstadt mit Zehntausenden Menschen füllt, die friedlich miteinander feiern, Bands hören, Bekannte treffen, eine schöne Zeit verbringen – das ist wahrlich keine schlechte Bilanz. Das Fest steht einer Großstadt wie Augsburg insgesamt gut zu Gesicht. Dass ein solches Ereignis nicht jedem gefällt, ist aber auch klar; günstige Preise darf man bei den Sommernächten etwa nicht erwarten, besonderen inhaltlichen Tiefgang ebenso wenig. Dafür gibt es in Augsburg andere Veranstaltungen. Dass daneben die Anwohner drei Tage lang mit Einschränkungen zurechtkommen müssen, lässt sich nicht ignorieren.
Allzu groß verändert haben sich die „Sommernächte“seit ihrer Premiere nicht – von den Sicherheitsvorkehrungen einmal abgesehen. Vom Festbudget von 465000 Euro gehen mittlerweile rund 200000 Euro in Sicherheitsmaßnahmen, ein ganz schöner Batzen. Alleine die Miete der Poller, die als Schutz gegen einen Lkw-Anschlag gedacht sind und an den Eingängen der Fußgängerzone aufgebaut wurden, betrug rund 12 000 Euro. An den Eingängen zur Maxstraße wurden Taschen kontrolliert, die Polizei filmte nun zum zweiten Mal während des Festes Teile des Veranstaltungsbereiches mit Kameras. Es war so viel Sicherheitspersonal vor Ort wie nie zuvor. Dass es sich um ein seit Jahren weitgehend friedliches Fest handelt, musste man als unbedarfter Besucher nicht unbedingt vermuten.
Ähnlich wie im Fall des Plärrers lässt sich darüber streiten, ob dieser große Aufwand angemessen ist und nicht zu weit reicht. Die Ursache dieser Vorsichtsmaßnahmen ist nicht aus der Luft gegriffen, wie Anschläge in der Vergangenheit zeigen, etwa in Münster oder Ansbach. Andererseits werden sich solche Attentate ohnehin nie gänzlich verhindern lassen, und konkrete Gefahrenhinweise im Vorfeld der Augsburger Sommernächte gab es nicht. Die Erfahrung zeigt, dass Regelungen, die einmal eingeführt wurden, selten wieder aufgehoben werden. Vor den nächsten Sommernächten lohnte sich aber eine Debatte darüber, wie viele Sicherheitsvorkehrungen notwendig sind.