Rinnenthaler Firmen sorgen für Überraschung
Mit dieser Vielfalt der Dienstleistungen und Waren haben auch die Stadtteilbewohner nicht gerechnet
Friedberg Mit ihrer Gewerbeschau am Wochenende gaben die teilnehmenden Firmen und Vereine aus Rehrosbach und Rinnenthal ein anschauliches Beispiel für ihre quicklebendige Dorfgemeinschaft. Rund um den Lärchenhof boten zahlreiche Unternehmen ihre Dienstleistungen und Waren an, vom Fotostudio über das Kosmetik-Atelier bis zur Versicherung.
„Wir waren selbst überrascht, wie groß das Potenzial ist“, sagte Matthias Stegmeir, Vorsitzender des CSU-Ortsverbands. „Man könnte ein komplettes Haus nur mit einheimischen Betrieben wie Gerüstbauer, Maler, Schreiner, Zimmerer und so weiter bauen!“Der Friedberger Ortsteil hat sogar eine eigene Internetseite, die viele interessante Hintergrundinformationen und Veranstaltungstermine bietet.
Eine Fülle von Attraktionen wartete auf die Besucher. Unter anderem konnten sie am Glücksrad sowie bei einem Quiz ihr Glück versuchen, schöne Gärten besichtigen, an einer Kirchenführung teilnehmen oder sich bei den Imkern anhand von Fotowaben das Leben der Bienen erklären lassen. Am Stand von Monika Pfaffenzeller gab es Workshops, wie sich aus Papier hübsche Deko-Artikel, Karten und Verpackungen gestalten lassen. Außerdem informierten Feuerwehr und Forstbetriebsgemeinschaft, Pfarrei und Sportverein über ihre Arbeit und Angebote. Der Familienbetrieb Habersetzer hatte ebenfalls seine Pforten geöffnet; seit 25 Jahren produziert er Nudeln und hat heute rund 200 verschiedene Formen und Sorten im Angebot. Die selbst gemachten Nudeln gehen an zahlreiche Verkaufsstellen im Großraum Augsburg und auch bis zum Bodensee und nach Frankfurt. Der 1996 eröffnete Hofladen war 2003 neu gestaltet worden und präsentiert ein umfangreiches Sortiment mit Waren aus regionaler Herstellung.
Eine der Teilzeitbeschäftigten, die im Lärchenhof in stundenlanger Handarbeit Eier aufschlagen, ist Christine Bradl; sie ist stellvertretende Vorsitzende des 125 Mitglieder starken Gartenbauvereins, der am Wochenende Vogelhäuschen verkaufte. „Für ein Dorf mit 850 Einwohnern ist die Vielfalt bei dieser Schau schon bemerkenswert“, stellte sie fest, „alle ziehen an einem Strang. Diese Teamarbeit ist ein schönes Signal für den Zusammenhalt in einer Zeit, in der viele Leute nur noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind.“
Das ehrenamtliche Engagement vieler Bürger schafft nicht nur ein attraktives Freizeitangebot für alle Generationen, sondern bildet den Grundstock für eine lebendige Gemeinschaft, die jeden, der möchte, einbindet und auch wichtige soziale Netze bildet. Das wird auch beim Pfarrfest in Rehrosbach deutlich werden, das am 1. Juli stattfindet. Zahlreiche Besucher freuten sich über das abwechslungsreiche Programm, bei dem unter anderem auch das neue Rinnenthaler Logo vorgestellt wurde. Es ist Teil des umfangreichen Konzepts zur Ortsentwicklung, mit der sich die Bürger schon seit Längerem intensiv befassen. „Denn wir können nicht nur in der Tradition stecken bleiben“, sagt Matthias Stegmeir, „sondern wollen bewährte Strukturen behutsam der modernen Zeit anpassen.“Nur so könne man junge Familien am Ort halten; einen Neubau des Rinnenthaler Kindergartens St. Laurentius hatte der Stadtrat kürzlich beschlossen (wir berichteten).