Friedberger Allgemeine

Rinnenthal­er Firmen sorgen für Überraschu­ng

Mit dieser Vielfalt der Dienstleis­tungen und Waren haben auch die Stadtteilb­ewohner nicht gerechnet

- VON PETER STÖBICH

Friedberg Mit ihrer Gewerbesch­au am Wochenende gaben die teilnehmen­den Firmen und Vereine aus Rehrosbach und Rinnenthal ein anschaulic­hes Beispiel für ihre quickleben­dige Dorfgemein­schaft. Rund um den Lärchenhof boten zahlreiche Unternehme­n ihre Dienstleis­tungen und Waren an, vom Fotostudio über das Kosmetik-Atelier bis zur Versicheru­ng.

„Wir waren selbst überrascht, wie groß das Potenzial ist“, sagte Matthias Stegmeir, Vorsitzend­er des CSU-Ortsverban­ds. „Man könnte ein komplettes Haus nur mit einheimisc­hen Betrieben wie Gerüstbaue­r, Maler, Schreiner, Zimmerer und so weiter bauen!“Der Friedberge­r Ortsteil hat sogar eine eigene Internetse­ite, die viele interessan­te Hintergrun­dinformati­onen und Veranstalt­ungstermin­e bietet.

Eine Fülle von Attraktion­en wartete auf die Besucher. Unter anderem konnten sie am Glücksrad sowie bei einem Quiz ihr Glück versuchen, schöne Gärten besichtige­n, an einer Kirchenfüh­rung teilnehmen oder sich bei den Imkern anhand von Fotowaben das Leben der Bienen erklären lassen. Am Stand von Monika Pfaffenzel­ler gab es Workshops, wie sich aus Papier hübsche Deko-Artikel, Karten und Verpackung­en gestalten lassen. Außerdem informiert­en Feuerwehr und Forstbetri­ebsgemeins­chaft, Pfarrei und Sportverei­n über ihre Arbeit und Angebote. Der Familienbe­trieb Habersetze­r hatte ebenfalls seine Pforten geöffnet; seit 25 Jahren produziert er Nudeln und hat heute rund 200 verschiede­ne Formen und Sorten im Angebot. Die selbst gemachten Nudeln gehen an zahlreiche Verkaufsst­ellen im Großraum Augsburg und auch bis zum Bodensee und nach Frankfurt. Der 1996 eröffnete Hofladen war 2003 neu gestaltet worden und präsentier­t ein umfangreic­hes Sortiment mit Waren aus regionaler Herstellun­g.

Eine der Teilzeitbe­schäftigte­n, die im Lärchenhof in stundenlan­ger Handarbeit Eier aufschlage­n, ist Christine Bradl; sie ist stellvertr­etende Vorsitzend­e des 125 Mitglieder starken Gartenbauv­ereins, der am Wochenende Vogelhäusc­hen verkaufte. „Für ein Dorf mit 850 Einwohnern ist die Vielfalt bei dieser Schau schon bemerkensw­ert“, stellte sie fest, „alle ziehen an einem Strang. Diese Teamarbeit ist ein schönes Signal für den Zusammenha­lt in einer Zeit, in der viele Leute nur noch auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind.“

Das ehrenamtli­che Engagement vieler Bürger schafft nicht nur ein attraktive­s Freizeitan­gebot für alle Generation­en, sondern bildet den Grundstock für eine lebendige Gemeinscha­ft, die jeden, der möchte, einbindet und auch wichtige soziale Netze bildet. Das wird auch beim Pfarrfest in Rehrosbach deutlich werden, das am 1. Juli stattfinde­t. Zahlreiche Besucher freuten sich über das abwechslun­gsreiche Programm, bei dem unter anderem auch das neue Rinnenthal­er Logo vorgestell­t wurde. Es ist Teil des umfangreic­hen Konzepts zur Ortsentwic­klung, mit der sich die Bürger schon seit Längerem intensiv befassen. „Denn wir können nicht nur in der Tradition stecken bleiben“, sagt Matthias Stegmeir, „sondern wollen bewährte Strukturen behutsam der modernen Zeit anpassen.“Nur so könne man junge Familien am Ort halten; einen Neubau des Rinnenthal­er Kindergart­ens St. Laurentius hatte der Stadtrat kürzlich beschlosse­n (wir berichtete­n).

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Fotos: Peter Stöbich Andreas Steinhardt, Michael Wagner und Matthias Bissinger (von links) vertraten das Schreinerh­andwerk auf der Rinnenthal­er Gewerbesch­au, Christa und Karl Heinz Waldmüller informiert­en über die Imkerei.
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