AngelnmitHorst und Angela?
Angeln ist das neue Yoga, Küssen ist gesund, Kaffeetrinken auch – das sind die schöneren Schlagzeilen dieser Woche gewesen, auch wenn sie überlagert wurden von anderen, zweifellos wichtigeren Nachrichten: Löw bleibt, Seehofer geht nicht und Deutschland merkelt weiter.
Wer diese Woche mit seiner Liebsten und einer Thermoskanne Kaffee zum Angeln gegangen ist, hat von den Widrigkeiten der politischen Welt nix mitbekommen. Aber wer kann das schon von sich sagen? Auf Dauer entkommt niemand der harten Wirklichkeit.
Aus der Geschichte ist bekannt, dass es an Verhandlungstischen selten freundlich zur Sache geht. Als der junge Winston Churchill erstmals in seiner beeindruckenden politischen Karriere auf eine LabourAbgeordnete traf, war die Frau entsetzt über seine schlechten Manieren und seine männliche Arroganz. Sie schnauzte ihn an: „Wenn ich mit Ihnen verheiratet wäre, würde ich Ihnen Gift in den Tee schütten!“Churchill konterte: „Und wenn ich mit Ihnen verheiratet wäre, würde ich ihn trinken!“
Wie Horst Seehofer und Angela Merkel hinter verschlossenen Türen miteinander geredet haben, ist bisher nirgendwo dokumentiert. Das ist wahrscheinlich auch gut so. Sollte man die beiden zum Zweck der Besinnung und Versöhnung gemeinsam zum Angeln zu schicken? Damit sie mal Abstand bekommen von ihrem Ärger mit der AfD?
Das ist nur auf den ersten Blick eine gute Idee. Man stelle sich vor, sie treffen sich am Wasser mit dem Fischergruß „Petri Heil“. Schon hat die Wirklichkeit sie wieder.