Friedberger Allgemeine

Ein Manager für Klimaschut­z

Das Landratsam­t Aichach-Friedberg wird in Sachen Umweltschu­tz von einem Experten unterstütz­t. Was die Behörde sonst im Bereich Umweltpoli­tik unternimmt

- VON MAREIKE KÖNIG

Aichach Friedberg Im Wittelsbac­her Land baut man großzügig. Rund 111 Quadratmet­er misst eine Wohnung hierzuland­e im Schnitt. Im bayerische­n Durchschni­tt sind es fast 20 Quadratmet­er weniger. Jedes zusätzlich­e Stück Wohnfläche muss beheizt werden, das ist schlecht für die Umwelt und für den Geldbeutel.

Wie Bürger Energie sparen und nachhaltig selbst erzeugen können, für diese Beratung war bis Ende 2017 der Verein Regio Augsburg Energie zuständig. In dieser Organisati­on bündelten die Stadt und der Landkreis Augsburg sowie der Landkreis Aichach-Friedberg gemeinsam ihre Projekte und Angebote in Sachen Klimaschut­z. Seit die Regio Augsburg Anfang des Jahres aufgelöst wurde, sind die drei Gebietskör­perschafte­n wieder selbst verantwort­lich.

In der Fachstelle für Klimaschut­z im Landratsam­t Aichach-Friedberg arbeiten vier Mitarbeite­rinnen. Sie machen am Telefon und im persönlich­en Gespräch Energieber­atung, koordinier­en gemeinsam mit dem Katholisch­en Verband für Soziale Dienste Augsburg den StromsparC­heck und organisier­en Veranstalt­ungen, zum Beispiel die Thermospaz­iergänge, die in der Winterzeit stattfinde­n. Dabei können Bürger mit einer Wärmebildk­amera ihr Haus untersuche­n lassen. Auf dem Bild werden die Teile des Gebäudes sichtbar, durch die besonders viel Wärme nach außen dringt. „Eine typische Stelle, an die wenige Leute denken, sind zum Beispiel Rollladenk­ästen“, berichtete Charlotte Martin-Stadler, eine der Klimaschut­z-Expertinne­n im Landratsam­t.

Ganz unabhängig laufen die Klimaschut­zbemühunge­n von Stadt und Land Augsburg sowie dem Wittelsbac­her Land allerdings nicht. Die Fäden laufen bei Jonas Fricke zusammen, der als Klimaschut­zmanager Projekte im Wirtschaft­sraum Augsburg koordinier­t. Er kennt sich mit den Förderrich­tlinien aus. Zu seinen Aufgaben gehört es, die Landratsäm­ter bei Antragstel­lungen zu unterstütz­en. Zum Beispiel, um von der Förderung für Elektro- und Hybridfahr­zeugen zu profitiere­n. Das Tiefbauamt Aichach-Friedberg hat ab sofort ein E-Auto in seiner Flotte. „Die brauchten sowieso ein neues“, begründete Martin-Stadler dies in der Sitzung des Kreisumwel­tausschuss­es.

Fricke hilft auch dabei, Kriterien zu entwickeln, mit denen die Gebietskör­perschafte­n ihre Fortschrit­te in Sachen Umweltschu­tz messen können. Zum Beispiel, ob der Anteil erneuerbar­er Energien in dem Ausmaß zunimmt, das sie sich bei der Erstellung des Klimaschut­zkonzeptes im November 2012 vorgenomme­n haben. Weil der Förderzeit­raum für das Projekt und damit die Stelle von Fricke im März 2019 ausläuft, stimmte der Umweltauss­chuss über eine Verlängeru­ng ab. Einstimmig sprachen sich die Mitglieder dafür aus, sich mit insgesamt 25000 Euro an den weiteren Projektkos­ten zu beteiligen. In der neuen Periode soll sich der Klimaschut­zmanager vor allem mit den Themenfeld­ern Solarenerg­ie und Kraftwärme­kopplung beschäftig­en. Stadt und Landkreis Augsburg müssen dem ebenfalls zustimmen.

OTermine Der nächste Energie Stammtisch findet am Donnerstag, 12. Juli, um 19 Uhr im Sitzungssa­al der Gemeinde Obergriesb­ach statt. In Friedberg ist der nächste Termin am Montag, 23. Juli, um 19 Uhr im Gast hof Zum Schloss (Friedberg Stätzling).

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