Mering will für die Vision 2025 zwei Standorte
Das Pfarr- und Bürgerzentrum soll auf dem Areal des heutigen Papst-Johannes-Hauses entstehen, das neue Rathaus an der jetzigen Stelle mit Zugang zum Marktplatz. Dazu gäbe es dann auch zwei Tiefgaragen
Mering Die Vision 2025 nimmt langsam konkrete Züge an. Klar ist, dass es nicht einen großen Neubau mit allem drin geben wird, sondern zwei Standorte: ein Pfarr- und Bürgerzentrum mit Veranstaltungsräumen auf dem heutigen Areal des PapstJohannes-Hauses und einen vergrößerten Rathaus-Neubau im Bereich des Altbaus, der abgerissen wird. Verbunden damit sollen auch nicht mehr eine große, sondern zwei kleine Tiefgaragen gebaut werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung zeigten die Experten des Planungsbüros UTA dazu zahlreiche Skizzen und detaillierte Untersuchungsergebnisse.
Sigrid Hacker vom Büro Dragomir, das die Arbeitssitzungen des Kuratoriums begleitet, erklärte die Prioritäten bei der Planung. Auf diese hatten sich die Beteiligten bei einer Ratsklausur zur Vision 2025 verständigt. Vorrang haben Rathaus, Veranstaltungssaal und Pfarrzentrum. Erst nachgelagert geht es dann um die weiteren Nutzungen wie Heimatmuseum, Vereine und Jugendzentrum.
Der Entscheidungsprozess hat dadurch deutlich an Dynamik zugelegt. Immer wieder werden Anregungen aus Kirche, Kuratorium und auch vonseiten der Bürger eingearbeitet. So geht beispielsweise die zweite Tiefgarage auf den Wunsch vieler Meringer zurück, der bei der Podiumsdiskussion unserer Zeitung aber auch bei der Bürgerversammlung zur Sprache kam: Nämlich, dass eine Tiefgarage näher am eigentlichen Zentrum des Geschehens sein sollte, und zwar dem Marktplatz. Noch zur Sitzung präsentierte das Büro UTA, das mit der Feinuntersuchung zur Vision 2025 beauftragt ist, eine neue Variante für den Rathausbau.
Der Entwurf vereint die Vorzüge aus zwei früheren Konzepten und fand deutliche Zustimmung. Demnach gäbe es einen eher schmalen Bau an jetziger Stelle, der mit einem größeren Komplex verbunden wäre. Dieser öffnet sich mit einem großzügigen Foyer zum Marktplatz hin und im ersten Stock befände sich der zukünftige Sitzungssaal – ebenfalls mit Blick auf den Marktplatz. Darunter ist eine eingeschossige Tiefgarage geplant, mit circa 40 bis 50 Plätzen. Die Zufahrten städtebaulich aber auch von der Verkehrsbelastung sinnvoll zu lösen, wird hier wie auch beim Papst-JohannesHaus noch einiges Nachdenken und Diskussionen erfordern. Wie die Planer erläuterten, könne hier aber auch der noch anstehende Architektenwettbewerb Ideen bringen. Dieser wird sich auch mit der Gestaltung der Bauten befassen, die in den Skizzen bisher nur schematisch als Gebäudeblöcke dargestellt sind und natürlich am Ende ganz anders aussehen können.
Schwieriger ist die Entscheidungsfindung am Standort des Papst-Johannes-Hauses. Hier gilt es die Räume unterzubringen, die die Kirche braucht, sowie den großen Veranstaltungssaal für die Gemeinde. Eine im Kuratorium bevorzugte Lösung hatte sich nämlich kurzfris- wieder zerschlagen. Diese hätte einen kompakten Bau vorgesehen, mit dem großen Veranstaltungssaal im Erdgeschoss und dem Pfarrsaal und weiteren Räumen der Pfarrei im Obergeschoss. Doch nun stellte die Pfarrei klar, dass sie ihren Saal mit 120 Plätzen ebenfalls im Erdgeschoss braucht. Das hat auch Vorteile, weil bei den nötigen Sanitärbereichen und der Küche Synergieeffekte genutzt werden können.
Die Diskussion drehte sich dann um die Frage, ob Kirche und Ge- meinde nicht auch einen gemeinsamen, unterteilbaren Saal nutzen könnten. Pfarrer Thomas Schwartz und Leonhard Erhard aus der Kirchenverwaltung verdeutlichten jedoch, dass dies nicht umsetzbar wäre. Es zeigte sich im Verlauf der Debatte jedoch, dass die Mehrheit im Gemeinderat bereit ist, den Veranstaltungssaal zu verkleinern. Bislang gehen die Konzepte von bis zu 400 Zuschauern aus. „Ich denke, wenn es am Ende nur 330 sind und wir dafür eine ansprechende Gestaltig tung haben, können wir auch damit leben“, sagte Bürgermeister HansDieter Kandler.
Dominique Dinies vom Büro UTA schlug vor, zu prüfen, wie viel an Raum sich unterbringen lässt, wenn Pfarr- und Veranstaltungssaal beide ebenerdig liegen und die Volksbühne erhalten bleibt. Ergibt sich daraus kein sinnvolles Konzept, existiert auch bereits eine Variante mit Abriss der Volksbühne. Diese hätte zudem den Vorteil, dass eine größere Tiefgarage möglich wäre. Diese ist mit circa 40 bis 50 Plätzen veranschlagt und könnte bei Abriss des Gebäudes auf knapp 80 Plätze erweitert werden.
Über den aktuellen Stand der sehr detailreichen Untersuchung und der Diskussion können sich die Bürger aus erster Hand informieren. Die Planer präsentieren ihre Ergebnisse am kommenden Montag, 9. Juli, ab 19 Uhr im Papst-Johannes-Haus und stehen, wie auch die Gemeinderäte, danach für Fragen auch in Einzelgesprächen zur Verfügung.