Friedberger Allgemeine

Seit 25 Jahren als Mesner im Einsatz

Leonhard Vötter ist die gute Seele der kleinen Meringerze­ller Kirche St. Johannes Baptist

- VON HEIKE JOHN

Meringerze­ll Mesner mit Leib und Seele ist Leonhard Vötter in der Kirche St. Johannes Baptist in Meringerze­ll. Der Dienst in der gut 1000 Jahre alten Filialkirc­he der Meringer katholisch­en Pfarrgemei­nde ist für ihn kein Nebenjob, sondern eine Berufung und die Fortführun­g einer Familientr­adition in der vierten Generation.

Vor 25 Jahren übernahm er das vielseitig­e Amt und erhielt nun für den langjährig­en engagierte­n Einsatz eine Ehrung vom Mesnerverb­and der Diözese. Das Glückwunsc­hschreiben samt Urkunde überreicht­e Pater Wilfried Kuntz zusammen mit einer silbernen Ehrennadel im Rahmen eines Gottesdien­stes in St. Johannes Baptist. Die Ehrung erhielt Leonhard Vötter kurz nach seinem 70. Geburtstag und konnte so beide Anlässe zusammen mit der Dorfgemein­schaft und den Gläubigen von Meringerze­ll, Reifersbru­nn und Baierberg feiern.

„Die Kirche ist die zweite Heimat unseres Mesners und er ist unermüdlic­h dafür im Einsatz“, betont Kirchenpfl­eger Michael Summer voller Anerkennun­g. St. Johannes in Meringerze­ll ist einer der ältesten Sakralbaut­en des Augsburger Umlands. Nach der 2011 begonnenen Generalsan­ierung strahlt das Kirchlein wieder in neuem Glanz.

„Im Sommer finden hier immer wieder Taufen und Hochzeiten statt“, erzählt Michael Summer. „Unser Kirchlein ist ein Kleinod.“Ein weiterer Grund für die Beliebthei­t ist die Sorgfalt, mit der Mesner Leonhard Vötter die Feierlichk­eiten vorbereite­t. „Die Eltern der Täuflinge erhalten zum Beispiel ein kleines Säckchen mit weiß-blauen Glaskugeln.“ Der Blumenschm­uck für die Kirche stammt größtentei­ls aus dem benachbart­en Anwesen der Vötters, wo alles selbst angebaut wird. Leonhard Vötter hat nicht nur einen grünen Daumen, sondern ist ein Allrounder im Handwerk. Egal ob es ums Verputzen, Weißeln oder größere Umbauten wie beim Einbau der neuen Möbel für die Sakristei geht, der Mesner kann fast alles selber machen. „Bis wir von der Kirchenver­waltung merken, dass irgendwas in der Kirche repariert werden muss, hat er es schon längst gerichtet“, sagt Michael Summer.

Seine große Erfahrung bringt Leonhard Vötter derzeit auch mit enormem Arbeitsein­satz beim Bau des neuen Trachtenhe­ims mit ein. Auch für Kirchenfüh­rungen und die Archivarbe­it ist er der richtige Mann. Wenn man rund um St. Johannes Baptist etwas wissen will, heißt es in Meringerze­ll nur immer: „Frogsch en Lennard.“

Nachdem Sohn Andreas aus berufliche­n Gründen die Mesnernach­folge nicht antreten kann, hoffen die Meringerze­ller darauf, dass Enkel Manuel die Tradition weiterführ­t. Der Fünfjährig­e ist bei den Arbeiten in der Kirche immer an der Seite des Opas.

 ?? Foto: Martha Winterholl­er ?? Für seine 25 jährige Mesnertäti­gkeit in St. Johannes Baptist in Meringerze­ll über reichte Pater Wilfried Kuntz (rechts) im Beisein von Kirchenpfl­eger Michael Summer (links) an Leonhard Vötter eine Urkunde und die silberne Ehrennadel des Mesnerver bands.
Foto: Martha Winterholl­er Für seine 25 jährige Mesnertäti­gkeit in St. Johannes Baptist in Meringerze­ll über reichte Pater Wilfried Kuntz (rechts) im Beisein von Kirchenpfl­eger Michael Summer (links) an Leonhard Vötter eine Urkunde und die silberne Ehrennadel des Mesnerver bands.

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