Friedberger Allgemeine

Ein Drama in fünf Sätzen

Federer vergibt einen Matchball und verliert im Viertelfin­ale

- Djokovic (Serbien) – Nishikori (Japan) 6:3, 3:6, 6:2, 6:2; Anderson (Südafrika) – Federer (Schweiz) 2:6, 6:7 (5:7), 7:5, 6:4, 13:11; Isner (USA) – Rao nic (Kanada) 6:7 (5:7), 7:6 (9:7), 6:4, 6:3; Nadal (Spanien) – Del Potro (Argentinie­n) 7:5, 6:7 (7:9), 4

London Mit gesenktem Kopf und einem kurzen Winken verabschie­dete sich Roger Federer von der Wimbledon-Bühne. Der Top-Favorit hat in einer spannenden Partie die Chance auf seinen neunten Wimbledon-Titel vorerst vertan. Überrasche­nd verpasste der Publikumsl­iebling trotz einer 2:0-Satzführun­g den Einzug ins Halbfinale. Mit dem 6:2, 7:6 (7:5), 5:7, 4:6, 11:13 gegen Kevin Anderson endeten seine Hoffnungen, erneut im Endspiel des bedeutends­ten Tennis-Turniers der Welt zu stehen. Statt des RekordGran­d-Slam-Siegers tritt nun der an acht gesetzte Anderson als erster Südafrikan­er seit Kevin Curren 1983 in der Vorschluss­runde an. Am Freitag trifft der 32-Jährige auf den Amerikaner John Isner.

Federers Träume zum neunten Mal auf dem berühmten Londoner Rasen zu triumphier­en und mit Martina Navratilov­a gleichzuzi­ehen, sind ausgeträum­t. Mit acht Titeln war der Schweizer bei den Männern schon im Vorjahr zum alleinigen Rekordhalt­er aufgestieg­en. Auf dem ungewohnte­n Platz eins erlaubte sich der Baseler schon im zweiten Satz eine Schwäche, machte ein 0:3 aber gegen den 32-Jährigen aus Johannesbu­rg wett und lag mit zwei Sätzen vorn. Beim 5:4 im dritten Durchgang hatte Federer die Chance, das Match zu seinen Gunsten zu entscheide­n, doch seine Rückhand flog ins Aus.

Erstmals seit seinem HalbfinalA­us vor zwei Jahren gab er bei seinem Lieblingst­urnier anschließe­nd wieder einen Satz ab. Im fünften Satz wird in Wimbledon kein Tiebreak gespielt – es ging in die Verlängeru­ng. Federer lag stets vorn, doch Anderson zog auch dank seiner 28 Asse immer wieder nach. Bei 11:11 war es dann Federer, der als Erster patzte. Mit einem Doppelfehl­er und einer Vorhand ins Netz ermöglicht­e er Anderson, zum Matchgewin­n aufzuschla­gen. Nach 4:14 Stunden blieb dem Topgesetzt­en nichts anderes übrig, als seinem Gegner zu gratuliere­n.

WIMBLEDON

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