Integration statt Isolation
Eigentlich ist die sogenannte Flüchtlingskrise ein alter Hut, aber... Kaum ein anderes Thema hat die Gesellschaft in Deutschland und Europa in den vergangenen Jahren derart beschäftigt und gespalten. Folglich ist die Diskussion eben auch heute noch brandaktuell, fast drei Jahre nach Beginn der sogenannten Krise. So brandaktuell, dass der Streit in Sachen Flüchtlingspolitik zuletzt beinahe zur Auflösung der deutschen Regierung führte. Und das, obwohl sich die Zahl der Flüchtlinge im vergangenen Jahr bundesweit fast halbiert hat – ein Trend, der sich auch 2018 fortsetzt. Gewisse politische Vertreter pochen dennoch mit aller Vehemenz auf Abschottung – Stichwort: Masterplan – und sind offenbar bereit, dieser Politik alles andere unterzuordnen. Welcher Weg in der Asylpolitik der richtige ist, sei einmal dahingestellt. Fakt ist aber, dass eine derartige Konzentration der Flüchtlingsdebatte auf lediglich einen Aspekt andere Facetten der Situation in den Diskussionshintergrund drängen. Einwanderung muss geordnet und gesetzlich geregelt ablaufen, keine Frage, und es mag naiv klingen, aber wenn die politisch Verantwortlichen nur halb so viel Energie in die tatsächliche Integration der Menschen vor Ort investierten, statt all ihre Tatkraft darauf zu verwenden, den Menschen deutlich zu machen, dass sie nicht erwünscht sind, wäre wohl mehr gewonnen.