Friedberger Allgemeine

Schönheits­kur für Friedberg

Im Jahr 2020 kommt die Bayerische Landesauss­tellung in die Stadt. Darüber, was bis dahin noch hergericht­et werden muss, diskutiere­n Stadt und Bürger bei einem Spaziergan­g. An Ideen mangelt es nicht

- VON DANIEL WEBER

Die Bayerische Landesauss­tellung kommt 2020 nach Friedberg. Darüber, was noch gemacht werden muss, diskutiere­n Stadt und Bürger bei einem Spaziergan­g.

Friedberg Die Besucher der Landesauss­tellung, die 2020 neben Aichach auch in Friedberg stattfinde­n wird, sollen eine schöne Kulisse vorfinden. Bei einer Besichtigu­ngstour am Samstag sammelte die Stadt daher Ideen und stellte die eigenen Pläne vor.

„Die Gäste werden vor allem auf zwei Routen zu den Veranstalt­ungen im Schloss kommen: Entweder sie parken mit dem Auto auf dem neuen Parkplatz an der B 300 oder sie reisen mit dem Zug an“, meinte Bürgermeis­ter Roland Eichmann. „Diese Wege und die Strecken der Stadtführu­ngen wollen wir verschöner­n.“

Für den Bahnhof hat die Stadt schon Pläne: „Einige der Parkplätze links vom Bahnhofsge­bäude werden wegfallen, dafür stellen wir Fahrradstä­nder auf“, informiert­e Eichmann. Außerdem sei der Platz günstig für Toiletten, die bisher am Bahnhof Besucher, die vom Bahnhof aus zu Fuß in die Innenstadt oder zum Schloss wollen, werden die Bahnhofstr­aße benutzen. „Der Fußweg ist für Rollstuhlf­ahrer zu schmal und ohnehin schon in die Jahre gekommen, er wird vom Kreisverke­hr bis zur Treppe erneuert“, sagte der Bürgermeis­ter, der eine der beiden Gruppen durch die Stadt führte. „Eine Verbreiter­ung auf Kosten der Straße ist nicht möglich, aber zum Hang hin ist noch Platz.“

Der Treppe, die zur Bahnhofstr­aße hinaufführ­t, steht ebenfalls eine Erneuerung bevor: „Sie soll auf drei bis vier Meter verbreiter­t werden und nicht mehr aus Ziegeln bestehen, die bei Frost aufplatzen.“Die Rampe für Rollstuhlf­ahrer werde wegfallen. „Wer mit dem Zug anreist, kann am Bahnhof auf Buslinien und Taxis umsteigen. Wir denken auch über ein Shuttle nach“, erklärte Eichmann. Dass das Mobilitäts­angebot durch Leihfahrrä­der noch erweitert werden könnte, hatte die Stadt noch nicht bedacht und nahm den Vorschlag gerne auf. Um die Wege besser auszuleuch­ten, ist bereits die Modernisie­rung der Lampen im Schlosspar­k in Arbeit.

Stadthisto­riker Hubert Raab schlug vor, an verschiede­nen historisch­en Punkten Tafeln mit Bildern aus früheren Zeiten aufzustell­en. Mit dieser günstigen Methode könne die Vergangenh­eit für die Besucher sichtbar gemacht werden.

Mehrere Bürger machten sich Gedanken, wie den Besuchern die Orientieru­ng erleichter­t werden könnte. Helfen würde zum Beispiel eine Infobox am Kreisverke­hr vor dem Bahnhof, die mit zwei Personen besetzt ist und den Gästen Auskunft gibt. Mit aufgeklebt­en Fußabdrück­en, Wegweisern und „Sie sind hier“-Infotafeln an den wichtigen Strecken sollten sich alle Gäste gut zurechtfin­den. Die Stadtmauer sei ein schwierige­s Thema, gab Eichfehlen. mann zu. Viele Abschnitte seien in Privatbesi­tz und die Eigentumsv­erhältniss­e nicht überall geklärt. Wenigstens einige Teile will die Stadt neu herrichten und teilweise den Wehrgang rekonstrui­eren. Nur drei der Türme an der Stadtmauer gehören der Stadt: Wasser-, Salzkarner­und Pulverturm. Hier könnten sich viele der Teilnehmer die von der Stadt vorgeschla­genen Aussichtsp­unkte oder kleine Ausstellun­gen gut vorstellen. Auch Toiletten hätten dort gut Platz, warfen sie ein.

Auf der Innenseite der Kurve am Friedberge­r Berg sollen einige Büsche einem Aussichtsp­lateau weichen. Es läge direkt an der Route entlang der Stadtmauer. „Hier stellen wir uns eine Bank, eine Rundbank, statt dem Holz- ein Stahlzaun und natürlich einen Mülleimer vor“, erklärt Eichmann. Der Blick über Augsburg sei ideal, das fanden auch die Bürger. Eine Infotafel könnte darauf hinweisen, wo Dom, Rathaus und andere Bauwerke in Augsburg stehen, schlugen sie vor.

Am Schlosswei­her sollen einige Büsche entfernt werden, plant Eichmann. Die Teilnehmer fanden es besonders wichtig, dass Wildwuchs und Unkraut auch am Bahnhof und entlang der Stadtmauer der Garaus gemacht wird. Trinkwasse­rbrunnen und Bänke sollen den Besuchern bis 2020 an mehreren Orten zur Verfügung stehen. „Um die leeren Schaufenst­er in der Innenstadt kümmert sich bereits der Citymanage­r“, informiert­e Eichmann. „Bei der Landesauss­tellung werden sie nicht mehr ungenutzt sein“, vertraut Eichmann seinem Kollegen.

Mit etwa 45 Personen war die Veranstalt­ung gut besucht. „Wir haben alle Vorschläge notiert und werden sie bald im Internet präsentier­en“, so Eichmann. „Es war viel dabei, an das wir noch nicht gedacht haben. Der Rundgang hat sich auf jeden Fall gelohnt.“

 ?? Foto: Daniel Weber ?? Der Rundgang führte die Friedberge­r auch an der Stadtmauer entlang. Einige Abschnitte sollen für die Landesauss­tellung 2020 neu hergericht­et werden.
Foto: Daniel Weber Der Rundgang führte die Friedberge­r auch an der Stadtmauer entlang. Einige Abschnitte sollen für die Landesauss­tellung 2020 neu hergericht­et werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany