Schönheitskur für Friedberg
Im Jahr 2020 kommt die Bayerische Landesausstellung in die Stadt. Darüber, was bis dahin noch hergerichtet werden muss, diskutieren Stadt und Bürger bei einem Spaziergang. An Ideen mangelt es nicht
Die Bayerische Landesausstellung kommt 2020 nach Friedberg. Darüber, was noch gemacht werden muss, diskutieren Stadt und Bürger bei einem Spaziergang.
Friedberg Die Besucher der Landesausstellung, die 2020 neben Aichach auch in Friedberg stattfinden wird, sollen eine schöne Kulisse vorfinden. Bei einer Besichtigungstour am Samstag sammelte die Stadt daher Ideen und stellte die eigenen Pläne vor.
„Die Gäste werden vor allem auf zwei Routen zu den Veranstaltungen im Schloss kommen: Entweder sie parken mit dem Auto auf dem neuen Parkplatz an der B 300 oder sie reisen mit dem Zug an“, meinte Bürgermeister Roland Eichmann. „Diese Wege und die Strecken der Stadtführungen wollen wir verschönern.“
Für den Bahnhof hat die Stadt schon Pläne: „Einige der Parkplätze links vom Bahnhofsgebäude werden wegfallen, dafür stellen wir Fahrradständer auf“, informierte Eichmann. Außerdem sei der Platz günstig für Toiletten, die bisher am Bahnhof Besucher, die vom Bahnhof aus zu Fuß in die Innenstadt oder zum Schloss wollen, werden die Bahnhofstraße benutzen. „Der Fußweg ist für Rollstuhlfahrer zu schmal und ohnehin schon in die Jahre gekommen, er wird vom Kreisverkehr bis zur Treppe erneuert“, sagte der Bürgermeister, der eine der beiden Gruppen durch die Stadt führte. „Eine Verbreiterung auf Kosten der Straße ist nicht möglich, aber zum Hang hin ist noch Platz.“
Der Treppe, die zur Bahnhofstraße hinaufführt, steht ebenfalls eine Erneuerung bevor: „Sie soll auf drei bis vier Meter verbreitert werden und nicht mehr aus Ziegeln bestehen, die bei Frost aufplatzen.“Die Rampe für Rollstuhlfahrer werde wegfallen. „Wer mit dem Zug anreist, kann am Bahnhof auf Buslinien und Taxis umsteigen. Wir denken auch über ein Shuttle nach“, erklärte Eichmann. Dass das Mobilitätsangebot durch Leihfahrräder noch erweitert werden könnte, hatte die Stadt noch nicht bedacht und nahm den Vorschlag gerne auf. Um die Wege besser auszuleuchten, ist bereits die Modernisierung der Lampen im Schlosspark in Arbeit.
Stadthistoriker Hubert Raab schlug vor, an verschiedenen historischen Punkten Tafeln mit Bildern aus früheren Zeiten aufzustellen. Mit dieser günstigen Methode könne die Vergangenheit für die Besucher sichtbar gemacht werden.
Mehrere Bürger machten sich Gedanken, wie den Besuchern die Orientierung erleichtert werden könnte. Helfen würde zum Beispiel eine Infobox am Kreisverkehr vor dem Bahnhof, die mit zwei Personen besetzt ist und den Gästen Auskunft gibt. Mit aufgeklebten Fußabdrücken, Wegweisern und „Sie sind hier“-Infotafeln an den wichtigen Strecken sollten sich alle Gäste gut zurechtfinden. Die Stadtmauer sei ein schwieriges Thema, gab Eichfehlen. mann zu. Viele Abschnitte seien in Privatbesitz und die Eigentumsverhältnisse nicht überall geklärt. Wenigstens einige Teile will die Stadt neu herrichten und teilweise den Wehrgang rekonstruieren. Nur drei der Türme an der Stadtmauer gehören der Stadt: Wasser-, Salzkarnerund Pulverturm. Hier könnten sich viele der Teilnehmer die von der Stadt vorgeschlagenen Aussichtspunkte oder kleine Ausstellungen gut vorstellen. Auch Toiletten hätten dort gut Platz, warfen sie ein.
Auf der Innenseite der Kurve am Friedberger Berg sollen einige Büsche einem Aussichtsplateau weichen. Es läge direkt an der Route entlang der Stadtmauer. „Hier stellen wir uns eine Bank, eine Rundbank, statt dem Holz- ein Stahlzaun und natürlich einen Mülleimer vor“, erklärt Eichmann. Der Blick über Augsburg sei ideal, das fanden auch die Bürger. Eine Infotafel könnte darauf hinweisen, wo Dom, Rathaus und andere Bauwerke in Augsburg stehen, schlugen sie vor.
Am Schlossweiher sollen einige Büsche entfernt werden, plant Eichmann. Die Teilnehmer fanden es besonders wichtig, dass Wildwuchs und Unkraut auch am Bahnhof und entlang der Stadtmauer der Garaus gemacht wird. Trinkwasserbrunnen und Bänke sollen den Besuchern bis 2020 an mehreren Orten zur Verfügung stehen. „Um die leeren Schaufenster in der Innenstadt kümmert sich bereits der Citymanager“, informierte Eichmann. „Bei der Landesausstellung werden sie nicht mehr ungenutzt sein“, vertraut Eichmann seinem Kollegen.
Mit etwa 45 Personen war die Veranstaltung gut besucht. „Wir haben alle Vorschläge notiert und werden sie bald im Internet präsentieren“, so Eichmann. „Es war viel dabei, an das wir noch nicht gedacht haben. Der Rundgang hat sich auf jeden Fall gelohnt.“