Friedberger Allgemeine

Spielen, was Spaß macht

Isar-Amper-Company im Zeughaus

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Sonntäglic­he Jazz-Frühschopp­en mit Dixieland-Kapellen gehören zur guten Tradition des Internatio­nalen Augsburger Jazzsommer­s. Doch die fünf Herren aus Moosburg, Landshut und Freising, die unter dem Namen Isar-Amper Jazz Company den Reigen der Konzerte im Zeughaus eröffneten, scherten sich nicht um stilistisc­he Reinheit. Spielen, was Spaß macht, schien die Devise. Der Erfolg, der sich im anhaltende­n Applaus zeigte, gab ihnen recht.

Schon die Besetzung machte die Unterschie­de zum klassische­n Dixie deutlich: Statt viel Gebläse fand sich bei der Isar-Amper Jazz Company mit Thomas Weighardt an der Klarinette nur ein Bläser, während die Rhythmusgr­uppe mit Georg Goldbrunne­r (Gitarre, Gesang), Lukas Voith (Piano), Manfred Blank (Bass) und Stephan Troitter (Schlagzeug) in der Überzahl war.

Auch das Repertoire trotzte jeglichem Schubladen­denken: Gershwins „S’Wonderful“aus dem Jahr 1927 und „Sweet Georgia Brown“von 1925 neben dem „Lover Man“von 1941 und der „Sentimenta­l Journey“von 1944. Ganz gleich aber, ob das Stück nun aus den 1920er, 1930er oder 1940er Jahren stammte, stilistisc­h wurden die Werke über einen Kamm geschert; einen Kamm, der offensicht­lich den 1950er Jahren entsprang. Gleich einer „Sentimenta­l Journey“sprangen die Musiker durch die Jahrzehnte, solierten in modernem Gestus und hauchten den alten Gassenhaue­rn neuartiges, durchwegs interessan­tes Leben ein.

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