Spielen, was Spaß macht
Isar-Amper-Company im Zeughaus
Sonntägliche Jazz-Frühschoppen mit Dixieland-Kapellen gehören zur guten Tradition des Internationalen Augsburger Jazzsommers. Doch die fünf Herren aus Moosburg, Landshut und Freising, die unter dem Namen Isar-Amper Jazz Company den Reigen der Konzerte im Zeughaus eröffneten, scherten sich nicht um stilistische Reinheit. Spielen, was Spaß macht, schien die Devise. Der Erfolg, der sich im anhaltenden Applaus zeigte, gab ihnen recht.
Schon die Besetzung machte die Unterschiede zum klassischen Dixie deutlich: Statt viel Gebläse fand sich bei der Isar-Amper Jazz Company mit Thomas Weighardt an der Klarinette nur ein Bläser, während die Rhythmusgruppe mit Georg Goldbrunner (Gitarre, Gesang), Lukas Voith (Piano), Manfred Blank (Bass) und Stephan Troitter (Schlagzeug) in der Überzahl war.
Auch das Repertoire trotzte jeglichem Schubladendenken: Gershwins „S’Wonderful“aus dem Jahr 1927 und „Sweet Georgia Brown“von 1925 neben dem „Lover Man“von 1941 und der „Sentimental Journey“von 1944. Ganz gleich aber, ob das Stück nun aus den 1920er, 1930er oder 1940er Jahren stammte, stilistisch wurden die Werke über einen Kamm geschert; einen Kamm, der offensichtlich den 1950er Jahren entsprang. Gleich einer „Sentimental Journey“sprangen die Musiker durch die Jahrzehnte, solierten in modernem Gestus und hauchten den alten Gassenhauern neuartiges, durchwegs interessantes Leben ein.