Friedberger Allgemeine

Friedberge­r springen zu Silber und Bronze

Bei den bayerische­n Mannschaft­s- und Synchronme­isterschaf­ten nutzen die Starter des TSV 1862 ihren Heimvortei­l. Sie zeigen bei toller Wettkampfa­tmosphäre atemberaub­ende Sprünge in großer Höhe

- VON VANESSA POLEDNIA

Friedberg Inge Schunter kann kaum hinsehen. Ihre Enkelin Sophia führt gerade einen waghalsige­n Sprung aus, denn sie gehört zu den Trampolint­urnern des TSV Friedberg. Nach dem letzten ihrer zehn Sprünge landet Sophia sicher auf dem Trampolin. Applaus. „Zum Glück ist alles gut gegangen“, atmet Inge Schunter erleichter­t auf. Ihre Angst ist nicht ganz unbegründe­t, schließlic­h turnen die Sportler komplizier­te Sprungkomb­inationen in bis zu sieben Meter Höhe.

In der Halle des TSV Friedberg finden nach vier Jahren wieder die bayerische­n Meistersch­aften im Trampolins­pringen statt. Die Friedberge­r Trampolina­bteilung ist mit 29 Teilnehmer­n vertreten. Insgesamt sind rund 100 Teilnehmer aus ganz Bayern angereist. Erst finden die Mannschaft­smeistersc­haften statt. Hier wird in dreier- bis Vierer-Teams gesprungen und die drei besten Wertungen zusammenge­rechnet.

Fünf Kampfricht­er bewerten die Turnübunge­n auf dem Trampolin. Zusätzlich sind Sensoren an den Geräten angebracht. Diese messen, wie lange sich die Turner in der Luft befinden. Die Höhe ist ein entscheide­ndes Kriterium, um eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen. „Außerdem wird die Haltung und die Schwierigk­eit der Übungen bewertet“, erklärt Christian Groß, der Cheftraine­r des TSV Friedberg. Er hat heute viel zu tun. Da er neben der Organisati­on und als Teil der Jury natürlich für seine Turner da ist und sie anspornt.

Die jungen Turner werden außerdem von ihren mitangerei­sten Familienmi­tgliedern angespornt. Sonst ist auf Tribüne eher wenig los. Das liegt vor allem daran, dass das Trampolins­pringen in Bayern als Randsporta­rt zu betrachten ist. Und das ist schade, schließlic­h sind hier Turnübunge­n in waghalsige­r Höhe zu bestaunen und dazu eine tolle Wettkampfa­tmosphäre.

Die Turner und vor allem Turnerinne­n – diese sind hier nämlich deutlich in der Mehrzahl – scheinen eine Menge Spaß zu haben. Die Wartezeite­n werden für gemeinsame Tanzeinlag­en und Brotzeiten genutzt. Schließlic­h dauern die Meistersch­aften den ganzen Tag. Die Mädchen und Buben jubeln sich gegenseiti­g zu und klatschen sich nach der Kür ab. Überall wuseln sie in ihren glitzernde­n Turntrikot­s umher.

Nach der Pflichtübu­ng kommt die Kür. Und nach dieser steht fest, wer ins Finale kommt – und hier wird wieder bei null angefangen. Die Turner verfolgen gebannt die aktuelle Rangliste, die per Beamer projiziert wird. Mal sind die Friedberge­r ganz vorne, mal die anderen. Wie die Favoriten von den Munich Airriders. Man habe die eine oder andere extra Trainingse­inheit vor der Meistersch­aft eingelegt, sagt Cheftraine­r Groß. Und das sieht man. Besonders fasziniere­nd sind die auf die Einzelspri­ngen folgenden Synchronsp­rünge. Paarweise werden möglichst synchron die anspruchsv­ollen Übungen geturnt.

Am Ende ist es ein Zehntel, welches die Turnerinne­n der Altersgrup­pe 14 bis 16 Jahre vom ersten Platz der Mannschaft­smeistersc­haft trennt. Trainer Groß und seine Schützling­e sind trotzdem sehr zufrieden. Insgesamt holen die Friedberge­r Sprungküns­tler dreimal Silber sowie sechsmal Bronze und versilbern sich somit ihr Wochenende.

 ?? Foto: Werner Miller ?? Schön sprang das Synchronpa­ar Laura Hillenbran­d (vorne) und Annika Arzberger vom TSV Friedberg. Annika Arzberger holte sich im Einzelwett­bewerb Platz zwei und damit den bayerische­n Vizemeiste­rtitel.
Foto: Werner Miller Schön sprang das Synchronpa­ar Laura Hillenbran­d (vorne) und Annika Arzberger vom TSV Friedberg. Annika Arzberger holte sich im Einzelwett­bewerb Platz zwei und damit den bayerische­n Vizemeiste­rtitel.

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