Friedberger fahren fast einmal um den Äquator
Beim Stadtradeln treten viele in die Pedale. Allein Helmut Jaumann legt über 1000 Kilometer zurück
Friedberg „Das ist ein wichtiger Einsatz für den Klimaschutz in unserer Stadt. Wir möchten die klimafreundliche Mobilität fördern. Mobil ohne Auto – das geht. Sie haben es gezeigt“, sagt Dritte Bürgermeisterin Martha Reißner bei der Preisverleihung der Aktion „Friedberger Stadtradler“im Rathaus. Die Kommune ist bereits zum fünften Mal bei der bundesweiten Aktion dabei.
Insgesamt haben die 166 Radler aus der Herzogstadt dieses Mal 35 165 Kilometer in drei Wochen im Juni zurückgelegt. „Das ist fast einmal um den Äquator und entspricht einer CO2-Einsparung von 4993 Kilogramm im Vergleich zu Autofahrten“, freut sich Reißner. Vergangenes Jahr waren es nur 27330 Kilometer bei 113 Teilnehmern.
In der Kategorie Einzelradeln hatte Helmut Jaumann mit 1102 Kilometern die Nase vorn, gefolgt von Sepp Treffler von der Stadtverwaltung mit 805 Kilometern und Ralph Janotta von den Genussradlern mit 790 Kilometern. Das radelaktivste Team stellten die Sportfreunde. Vier Radler fuhren insgesamt fast 1700 Kilometer. Teamkapitän Günter Kelichhaus ist stolz: „Jeden Dienstag und Sonntag haben wir uns getroffen und sind immer bis zu 60 Kilometer geradelt. So kam unser Ergebnis zusammen.“Zweite wurden die neun Radler des Alpenvereins Friedberg. Gesamt legten sie 3335 Kilometer zurück. Einzelradler Helmut Jaumann kam der Monat Juni sehr gelegen. Er hatte Urlaub und fuhr mit dem Rad bis nach Österreich ins Salzkammergut. Zudem machte er viele Tagestouren und sammelte so fleißig Kilometer.
Für ihre Leistung bekamen die Radler Radkarten mit Touren im Wittelsbacher Land und Cityschecks überreicht. Citymanager Thomas David gratulierte den Hobbysportlern herzlich zu ihren herausragenden Leistungen.
Heuer waren es stolze 166 Teilnehmer in 14 Teams. Der Frauenanteil mit 72 Radlerinnen war sehr hoch. Mit dem Rad könne man die Natur intensiver entdecken und genießen, meinte Reißner. Zudem sei das Stadtradeln gut für die Stadt. „Wir bekommen von den Radlern Hinweise auf problematische oder fehlende Infrastrukturen, so ist diese Aktion auch ein Planungs- und Bür gerbe teiligungs instrument. Maßnahmen zur Verbesserung der Radler könnten damit angestoßen werden“, sagte die Bürgermeisterin.
Auch sie selbst kämpfe oft mit schlechten oder nicht vorhandenen Absenkungen der Randsteine an Radwegen in Friedberg. Zudem werde es immer gefährlicher für Radfahrer. Immer mehr Durchfahrer und parkende Autos machten ihnen das Leben in der Innenstadt schwer. Reißners Wunsch ist deshalb eine Einbahnstraße in der Ludwigstraße.