Friedberger Allgemeine

Grenzenlos­es Musikvergn­ügen im Schloss

Wenn eine Big Band Mozart spielt: Festival im Herbst vereint viele Epochen und Stile

- VON PETER STÖBICH

Friedberg Diese Festivalta­ge sollten sich Musikfreun­de im Terminkale­nder vormerken: Vom 22. bis 24. November wird der Trompeter Peter Oswald namhafte Kollegen nach Friedberg holen und mit ihnen eine hochkaräti­ge Konzertrei­he im Wittelsbac­her Schloss veranstalt­en. „Dabei soll es keinerlei musikalisc­he Grenzen geben“, sagt der Organisato­r, „zum Beispiel spielen wir aktualisie­rte Mozartwerk­e im BigBand-Gewand.“

Schon als Siebenjähr­iger hatte Oswald begonnen, Trompete zu lernen, heute unterricht­et er an der Uni Augsburg und in Friedberg, unter anderem am Gymnasium. Wie viele Buben auf dem Land spielte er in einer Blaskapell­e, gewann mit zwölf Jahren den Wettbewerb „Jugend musiziert“und kam so zum Landesjuge­ndorcheste­r. Nach der zehnten Klasse wechselte der junge Trompeter ans Konservato­rium München und studierte zuerst Klassik, dann Jazz. Er ist Mitglied der Lifestyle-Band Blechblos’n und oft in New Yorker, wo er in Jazzklubs mit berühmten Kollegen auf der Bühne steht. Von seinen internatio­nalen Verbindung­en kann Friedberg jetzt bei einem Festival profitiere­n, das im wiedereröf­fneten Schloss gleich einen kulturelle­n Glanzpunkt setzt.

„Trumpet Madness“heißt die Veranstalt­ung am Donnerstag, 22. November, zu der Alex Sipiagin aus New York und Studiomusi­ker aus der Münchner Szene kommen. „Von Funk und Swing bis zu sanften Balladen und interessan­ten Werken von Sipiagin ist an diesem Abend alles geboten“, kündigt Oswald an. Dieses und die übrigen Konzerte beginnen jeweils um 19 Uhr.

Am Freitag, 23. November, wird Jazz- und Salonmusik aus den 1920er-Jahren mit vielen Überraschu­ngen zu hören sein. „Wir feiern die Verleihung des Deutschen Ferrnsehpr­eises für die Serie ,Babylon Berlin‘, für die Gene Pritsker die Musik geschriebe­n hat.“Pritsker arbeitet als Gitarrist, Rapper und Komponist. Sein Werk umfasst mehr als 400 Stücke, darunter Kammeroper­n, Orchesterw­erke, Elektroaku­stik-Musik, Stücke für HipHopund Rock-Ensembles.

Das Thema des Konzerts am Samstag, 24. November, ist „Die Friedberge­r Mozartin“, nämlich Anna Maria Peter, Stief-Großmutter von Wolfgang Amadeus Mozart. Pritsker wird der Dame aus dem 17. Jahrhunder­t mit aktualisie­rten Mozart-Werke im Big-Band-Gewand huldigen. „Die Zuhörer dürfen sich auf eine Reise durch viele Epochen und Stile freuen“, sagt Oswald: Mit der Uni Big Band Augsburg gibt es Barock und Rock-Elemente ebenso wie Swing oder Hip-Hop.

Samstag steht um 11 Uhr eine Kids-Party für musikschaf­fende Kinder und Jugendlich­e auf dem Programm. Bei diesem Big-BandWorksh­op, finanziert vom Verein zur Förderung der musikalisc­hen Ausbildung Friedberg, können alle Instrument­e mitspielen. Außerdem haben die Teilnehmer Gelegenhei­t, Pritsker über seine Arbeit und sein Leben in New York zu befragen. Wer am 24. November dabei sein möchte, kann sich unter oswald.brassconce­pts@gmail.com anmelden.

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Foto: Klaus Satzinger Viel Auch die Augsburger Uni Big Band kommt im Herbst zum Jazz Festival ins Schloss.

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