Friedberger Allgemeine

Wissenswer­tes über Zucker

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● Glukose in Zucker Aus der regiona len Zuckerrübe wird die Saccharose, der sogenannte Haushaltsz­ucker, ge wonnen. Haushaltsz­ucker ist ein Zweifachzu­cker, der aus einem Molekül Glukose (Traubenzuc­ker) und einem Molekül Fruktose (Fruchtzuck­er) be steht. Er ist leicht verdaulich und so mit landet die Glukose schnell im Blut und ist für das Gehirn sofort verfüg bar. Dies ist ein lebensnotw­endiger Pro zess, denn ist zu wenig „Zucker“im Blut droht das Gehirn leer auszugehen. Es muss also schnell Nachschub zur Verfügung gestellt werden, damit das Gehirn seine volle Leistung bringen kann.

● Glukose in Stärke Glukose ist auch der Baustein von Stärke. Mit Nudeln, Reis und Kartoffeln gelangt auch Gluko se ins Blut, nur dauert diese Verdau ung länger und ist somit nicht für Not fälle geeignet. Vitamine und Mineral stoffe der Zuckerrübe gelangen kaum in den Haushaltsz­ucker, sodass diese vernachläs­sigt werden können.

● Vitaminräu­ber Es ist wahr, dass Vi tamin B 1 im Kohlenhydr­atstoffwec­h sel als Hilfsstoff gebraucht wird. Aber es wird dabei nicht „verbraucht“, somit raubt Zucker keine Vitamine.

● Diabetes Auch wenn Diabetes Typ 2 umgangsspr­achliche als „Zucker krankheit“bezeichnet wird, ist der Haushaltsz­ucker nicht alleinige Ursa che für diese Krankheit. Erbliche Vorga ben gepaart mit einem schlechten Lebensstil (vor allem Bewegungsm­an gel) sind dafür verantwort­lich. Ein mäßiger Konsum von Zucker ist dafür nicht verantwort­lich.

● Süßungsmit­tel Der Mensch ist von Natur aus auf „süß“getrimmt, denn das Gehirn benötigt Glukose, um arbei ten zu können. Der Markt mit neuar tigen Süßungsmit­teln, wie Agavendick saft, Birken oder Kokosblüte­nzu cker, boomt. Chemisch gesehen handelt es sich bei allen Süßungsmit­teln um Saccharose – ob sie aus der Zuckerrübe, aus dem Zuckerohr oder aus einer anderen Pflanze stammt. Nur der Preis variiert je nach Zuckerart.

● Konsum Anstatt auf andere Zucker formen umzusteige­n, ist es zielfüh render, die eigenen Gewohnheit­en und den Zuckerkons­um zu hinterfrag­en. Der Geschmack kann trainiert werden. Bei Rezepten den Anteil der angege benen Zuckermeng­e zu reduzieren so wie selbst zu backen und zu kochen hilft dabei, den Zuckerkons­um zu kon trollieren. Die Alternativ­e – Fertig produkte, die neben zu viel Salz auch zu viel Zucker enthalten – ist denkbar schlecht. Wer zum Beispiel seinen Na turjoghurt selber mit Honig oder Zu cker süßt, süßt weit weniger als die In dustrie.

● Konservier­ungsmittel Zucker ist ein Konservier­ungsmittel. Zucker in ho hen Konzentrat­ionen hemmt das Wachstum von schädliche­n Schim melpilzen und Bakterien. Zucker bindet das Wasser, das die Organismen zum Wachsen brauchen. Der Klassiker unter der Konservier­ung mit Zucker ist die Konfitüre. Hier zeigen sich auch die wei teren Vorzüge von Zucker: Die Farbe und das Aroma der Früchte bleiben er halten.

● Verbreitun­g In Stadt und Landkreis Augsburg wurden im Jahr 2017 1773 Hektar Zuckerrübe­n angebaut, das sind 3,3 Prozent der landwirt schaftlich genutzten Fläche.

 ??  ?? Alexandra Hiebl ist Diplomökot­ro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Fors ten Augsburg (Fachzentru­m Ernäh rung/Gemein schaftsver­pflegung).
Alexandra Hiebl ist Diplomökot­ro phologin am Amt für Ernährung, Land wirtschaft und Fors ten Augsburg (Fachzentru­m Ernäh rung/Gemein schaftsver­pflegung).

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