Friedberger Allgemeine

Der Lechsteg sollte endlich gebaut werden

- VON PHILIPP SCHRÖDERS schr@augsburger allgemeine.de

Das Projekt hat viele Befürworte­r in Augsburg und Kissing, zudem ist es seit mehr als 20 Jahren im Gespräch. Dennoch ist der Lechsteg, der die Gemeinde mit dem Stadtteil Haunstette­n für Fußgänger und Radfahrer verbinden soll, immer noch nicht verwirklic­ht worden. Das ist schade.

Die nächstgele­genen Möglichkei­ten zur Flussqueru­ng sind momentan die Brücke am Mandichose­e im Süden sowie der Hochablass im Norden. Letzterer darf eigentlich nicht radelnd genutzt werden, die Fahrer müssen absteigen und schieben. Der Lechsteg nach Kissing wäre daher eine sinnvolle Erweiterun­g des Netzes.

In den vergangene­n Jahren zeichnet sich ein Trend ab: Immer mehr Berufspend­ler fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit oder nutzen es zumindest für einen Teil des Weges. Gerade in diesem Hinblick ist der Lechsteg interessan­t – in beide Richtungen. Für die Menschen im Augsburger Süden, die nach München müssen, ist der Kissinger Bahnhof attraktiv. In der Gemeinde wiederum leben viele, die in Augsburg und Königsbrun­n arbeiten. Zudem ist Kissing durch den Auen- und Weitmannse­e als Naherholun­gsgebiet beliebt. Grundsätzl­ich gilt, dass mehr Menschen aufs Fahrrad umsteigen, wenn ein attraktive­s Netz geschaffen wird. Aus ökologisch­en Gründen ist der Lechsteg demnach eine gute Idee.

Jedoch stemmen sich gerade die Naturschüt­zer in Augsburg gegen das Projekt. Sie fürchten den Eingriff in den geschützte­n Stadtwald und Schäden durch mehr Verkehr. Immerhin hat der Augsburger Bauausschu­ss den Lechsteg nun ins Stadtentwi­cklungskon­zept aufgenomme­n. Das Papier zeigt strategisc­h auf, wie die Stadt sich von Verkehr über Ökologie bis zum Sozialsekt­or in Zukunft aufstellen möchte. Folglich ist die Aufnahme noch kein Beschluss zum Bau, aber die richtige Weichenste­llung.

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