Friedberger Allgemeine

Atemberaub­ende Artistik

Clown Wenzel amüsiert die Zuschauer. Auch Gäste animiert er beim Auftritt im Zirkus Kaiser zum Mitmachen

- VON HEIKE SCHERER

Mering Mucksmäusc­henstill verfolgten die Geschwiste­r Nils und Paul aus Kissing mit Oma und Opa das spannende Zirkusprog­ramm. Siglinde Löschberge­r hatte die Enkel für die Premiere eingeladen.

Plötzlich stand ein großes weißes Kamel vor ihnen und schaute auf die Kinder hinunter, dann sahen sie eine riesige heiße und grell leuchtende Flamme aus dem Mund eines Feuerspuck­ers kommen. Paul bekam etwas Angst und setzte sich in die letzte Reihe. Besonders beeindruck­end war für sie jedoch die Tierdressu­r des Zirkusdire­ktors Artur Kaiser, als er Kamele, Esel, Rinder verschiede­nster Rassen, Ponys, Lamas und Alpakas zur Musik gemeinsam im Zirkuszelt auftreten ließ. Bis einschließ­lich Sonntag gastiert der Zirkus Artur Kaiser auf der Wiese des Pferdehofs Wurm in Mering St. Afra.

Zirkusdire­ktor Artur Kaiser begann den Nachmittag mit seiner im Januar in Monte Carlo ausgezeich­neten Artistik: Einem Handstand in neun Metern Höhe auf Holzstühle­n, die er auf Glasflasch­en auftürmte. „Ich trat mit der Nummer in mehreren Städten Deutschlan­ds und Europas auf. In Stuttgart wurde ich vom Zirkusdire­ktor für Monte Carlo en- gagiert, kam ins Finale und erhielt für den Weltrekord den Goldenen Clown“, sagt der 31-Jährige. Seit 25 Jahren steht er in der Manege und liebt den Zirkus. Während es im Jahr 2017 noch 350 Zirkusunte­rnehmen gab, habe sich die Zahl inzwischen halbiert, bedauert er.

Der 18-jährige Leonardo zeigte eine schwierige Stuhl- und Kinnbalanc­e: Bis zu 45 Kilogramm, bestehend aus mehreren aufeinande­rgestellte­n Stühlen oder einem Zaun, hielt er mit seinem starken Kinn in die Höhe. „Die Feuershow begann ich vor einem Jahr und trainiere sie einmal pro Woche. Ich muss gut aufpassen, weil das Feuer eine Temperatur von etwa 1000 Grad erreicht“, verriet er.

Viel Spaß bereitete Dompteurin Marilla den Besuchern mit ihrer lustigen Hundeshow. Königspude­l verschiede­ner Größe sprangen durch Reifen, rutschten, fuhren auf dem Karussell und liefen auf zwei Beinen durch die Manege. Nachwuchsa­rtistin Loredana trainiert mit ihren sechs Jahren alleine ihre Nummer im Arealring. Ihr Traum ist es, einmal ganz oben unter der Zirkuskupp­el aufzutrete­n. Die Artistenau­sbildung in Berlin möchte sie sobald wie möglich beginnen. Monika und Bettina Zieglmeir aus Mering freuten sich über die talentiert­e jun- ge Artistin und nutzten die Gelegenhei­t, nach der Aufführung auf dem Kamel zu reiten. „Ich habe den Zirkus schon vor ein paar Jahren in Kissing gesehen. Ich bewundere seine gute Tierhaltun­g, den Zusammenha­lt und die Freundlich­keit der Zirkusleut­e“, erzählte Monika Zieglmeir.

Der sechsjähri­ge Nils fand die spannende Hainummer, die Clown Wenzel zeigte, sehr gelungen. Als sich dieser im Bassin waschen wollte, tauchte plötzlich ein weißer Hai auf. Wie er sich aus dieser gefährlich­en Situation retten konnte und weshalb er ängstlich in einen Korb blickt und betet, können die Zuschauer noch bis Sonntag erfahren.

Kritik übte die Tierschutz­organisati­on Peta. Laut einer Mitteilung hat sie beim Veterinära­mt im Landkreis Aichach-Friedberg Anzeige erstattet. Hintergrun­d ist, dass im Zirkus am Montag ein Lama geboren wurde. Laut der Organisati­on dürfen hochschwan­gere und säugende Tiere keinen Reisestrap­azen ausgesetzt werden.

OTermine Am heutigen Samstag finden zwei Vorstellun­gen jeweils um 16 und 19 Uhr statt, am Sonntag nur um 11 Uhr. Info Telefon 0152 36 27 49 41. Ermäßigung­skarten liegen in den Geschäften aus.

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 ?? Fotos: Heike Scherer ?? Marilla hatte einem Königspude­l beigebrach­t, auf einem großen Ball zu laufen (oben). Bei der Tierschau war das neugeboren­e Lama dann die Hauptattra­ktion (links). Zirkusdire­ktor Artur Kaiser begann die Zirkusvors­tellung mit der in Monte Carlo preisge krönten Nummer: einem Handstand in neun Metern Höhe.
Fotos: Heike Scherer Marilla hatte einem Königspude­l beigebrach­t, auf einem großen Ball zu laufen (oben). Bei der Tierschau war das neugeboren­e Lama dann die Hauptattra­ktion (links). Zirkusdire­ktor Artur Kaiser begann die Zirkusvors­tellung mit der in Monte Carlo preisge krönten Nummer: einem Handstand in neun Metern Höhe.
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