Werke zum Anfassen und Nachdenken
Noch eine Woche lang ist im Kissinger Rathaus die aktuelle Ausstellung des Kunstkreises Lechkiesel zu sehen. Insgesamt 49 Werke zieren das Foyer und die Flure des Gebäudes
Kissing Ein knallbuntes Sofa, eine sich drehende Libellenskulptur, Bücher beinahe unkenntlich zu neuen Gebilden verfremdet – die ganze Vielfalt des Kunstkreises Lechkiesel ist bei der aktuellen Ausstellung im Kissinger Rathaus zu sehen. Wer einen Rundgang machen möchte, muss sich allerdings beeilen – nur eine Woche lang ist die Schau noch zu sehen.
Insgesamt 49 Werke zieren das Foyer und die Flure des Kissinger Verwaltungsgebäudes. Überwiegend handelt es sich um Gemälde, aber auch einige Skulpturen sind wieder dabei. Unter den Namen entdeckt der Besucher etliche Ausstellungsteilnehmer, die bereits mit dem Kissinger Kunstförderpreis ausgezeichnet wurden.
So bezaubert im Erdgeschoss eine Stele der Kissinger Holzbildhauerin Christiane Sandler. Diese greift bei „Jakob ringt mit dem Engel“ein biblisches Thema auf. Gewollt oder zufällig ist die Skulptur vor einer Spiegelsäule platziert, die das Motiv wiedergibt und so noch für einen besonderen Effekt sorgt.
Auch die Meringerin Margot Marquardt ist mit ihren wohldurchdachten und hintersinnigen Arbeiten vertreten. Drei Gebilde steuert sie verteilt über die Ausstellung bei, die ganz genau zu betrachten sich lohnt. Nicht immer gleich erkennbar, sind diese nämlich aus Büchern hergestellt. Die Titel der Arbeiten wie „Die entfallenen Worte“stellen den Bezug zum Werkmaterial her.
Zum Anfassen laden die StahlSkulpturen des Augsburger Künstlers Horst Langer ein. Der Titel „Drehen – Schaukeln – Pendeln“ist durchaus als Aufforderung zu verstehen.
Auch sonst erkennt der Betrachter bei einigen Teilnehmern schon auf den ersten Blick die typische Handschrift, beziehungsweise den markanten Pinselstrich. So ist der langjährige Vorsitzende Gernot Kragl wieder mit seinen flächigen, farbstarken und abstrakten Werken vertreten. Die riesige, krachig-bunte Chaiselongue zieht alle Blicke auf sich – und verrät die Schöpferin Ursula Roll durch den fröhlich-bunten Stil.
Die Motive reichen von abstrakt bis gegenständlich und zeigen ferne Ansichten ebenso wie heimatnahe Landschaften wie etwa das „Haspelmoor“, das Erika Young in einem Aquarell festgehalten hat. Auch bei den verwendeten Farben und Materialien ist die Bandbreite groß. Spannende Effekte erzielt etwa Frauke Stolte, die Faltschiffe oder Papierflieger auf ihren Bildern landen lässt.
Der Kunstkreis Lechkiesel ist seit 1996 ein loser Zusammenschluss, ein ideeller Verein, in dem sich
Bei einigen Teilnehmern erkennt man gleich die typische Handschrift oder den markanten Pinselstrich
Die rund 30 Mitglieder wollen die Kunst fördern und dafür Interesse in der Öffentlichkeit wecken
kunstinteressierte und künstlerisch kreative Menschen in den Bereichen der Malerei und der Plastik zusammenfinden. Die rund 30 Mitglieder wollen die Kunst fördern und dafür Interesse in der Öffentlichkeit wecken. Deswegen ist die jährliche Ausstellung zum Brunnenfest für die Lechkiesel ein besonders wichtiger Termin. Im Herbst folgt als weiterer Höhepunkt die Ausstellung zur Verleihung des Kissinger Kunstförderpreises, die von den Lechkieseln mitorganisiert wird. Ausstellung Neue Werke zeigt der Kissinger Kunstkreis Lechkiesel noch bis 27. Juli im Kissinger Rathaus. Geöffnet ist das Rathaus Montag bis Freitag 7.15 bis
12 Uhr und am Donners tag auch von 14 bis 17 Uhr.