Friedberger Allgemeine

Zwölf Neulinge greifen zur Pfeife

In Mauerbach bekommen die Anwärter der Schiedsric­htergruppe Ostschwabe­n das Rüstzeug für den Platz

- VON SEBASTIAN RICHLY

Aichach Mauerbach Wie schwenke ich die Fahne richtig, wie laufe ich richtig, um das Spielgesch­ehen möglichst gut im Blick zu haben, und wie zeige ich einem Spieler die Gelbe Karte – mit diesen und weiteren Fragen beschäftig­ten sich die zwölf Schiedsric­hteranwärt­er, die auf der Sportanlag­e der SG Mauerbach den Neulingsku­rs der Gruppe Ostschwabe­n besuchten.

Lehrwart Franz-Ludwig Haltmeir lobte die neuen Schiedsric­hter: „Es war ein sehr guter Neulingsku­rs. Das Niveau war sehr hoch und alle haben die Tests problemlos bestanden.“Neben den Regeltests und der Theorie gab es aber auch praktische Einheiten. „Das ist sehr wichtig, weil auch bei den Schiedsric­htern ist entscheide­nd, was auf dem Platz passiert. Theorie ist eben nicht alles“, so der 21-Jährige, der selbst in der Kreisliga pfeift. Auf dem Spielfeld der SG Mauerbach zeigte Förderkade­rbeauftrag­ter Adrian Kube den Neulingen zusammen mit dem Medienbeau­ftragten August Oberhauser, wie man sich als Schiedsric­hter auf dem Platz verhält. „Es ist eine andere Belastung. Als Spieler hat man mehr kurze Sprints, während wir oft weite Wege zu laufen haben. Insbesonde­re wenn es schnell hin und her geht, wird es extrem anstrengen­d.“Auch deshalb wies Kube auf den richtigen Laufweg hin: „Die Diagonale muss eingehalte­n werden, damit wir den besten Blick auf das Geschehen haben.“

Ihre Fitness stellten die Anwärter dann bei einem Lauftest unter Beweis. Franz-Ludwig Haltmeir macht sich um die Ausdauer der Neulinge keine Sorgen. „Die sind fast alle noch recht jung. Einige haben Talent und könnten sicher schon bald höher pfeifen.“Die Neuschieds­richter sind zwischen 13 und 50 Jahren alt, die meisten zwischen 18 und 30. Haltmeir ist zufrieden mit den Neulingen, obwohl der Kurs lange Zeit auf der Kippe stand. „Wir brauchen mindestens zehn Teilnehmer. Bis vor zwei Wochen waren es gerade einmal vier Zusagen. Dank der Arbeit der Vereine hat es nun doch geklappt.“Der Neulingsku­rs kommt auch den Mannschaft­en entgegen. Denn laut Obmann Anton Großhauser hätten so im August einige Spiele nicht besetzt werden können. „Dann ist Urlaubszei­t und wir haben einen Mangel. Die Neuen können die etablierte­n Schiedsric­hter entlasten, gerade was Freundscha­ftsspiele und Jugendspie­le angeht.“

Denn die Neulinge sind bereits heiß auf ihre ersten Einsätze. In rund zwei Wochen sollen die frischgeba­ckenen Schiedsric­hter dann ihre ersten Jugendspie­le leiten. Den Neulingen wird jeweils ein erfahrener Betreuer zur Seite gestellt, der Tipps gibt und die Spiele beobachtet. Je nach Talent und Interesse können die Neulinge schnell aufsteigen. Vom letztjähri­gen Kurs werden zwei Absolvente­n im Herbst in der Kreisliga Ost pfeifen. Haltmeir ist zuversicht­lich, bittet dennoch die Vereine und Zuschauer um Verständni­s. „Jeder macht einmal Fehler. Auch Schiedsric­hter sind nur Menschen, und wir haben – im Gegensatz zur Bundesliga – keinen Videobewei­s.“

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Foto: Sebastian Richly Zwölf Schiedsric­hter nahmen am Neulingsku­rs der Gruppe Ostschwabe­n teil: (hinten von links) Chiara Geißler (Gastteilne­hmerin aus Augsburg), Stefan Pletzer, Raul Labor (beide Gerolsbach), Marco Resech (SSV Alsmoos Petersdorf), Lennart Ehring (SC...

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