Wessiszell begrüßt sein Löschfahrzeug
Bei der Einweihung wird deutlich, warum das Vorgängermodell noch eine große Bedeutung für die Menschen im Ort hat
Wessiszell Mit 27 Jahren hat das alte Feuerwehrfahrzeug von Wessiszell ausgedient. Die Freude auf das neue Fahrzeug ist groß, dennoch fällt der Abschied vom alten TSF schwer. Nach so vielen Jahren haben sich viele Erinnerungen angesammelt. Pfarrer Justin weihte mit Diakon Michael Popfinger das neue Fahrzeug der Firma Fischer Feuerschutz aus Dinkelscherben. Dafür hatten sich 300 Gäste und die Nachbarfeuerwehren aus Dasing, Taiting-Bitzenhofen, Laimering und RiedenTattenhausen auf dem Dorfplatz versammelt. Gäste wie Zweite Bürgermeisterin Anne Glas, Kreisbrandrat Christian Happach, Kreisbrandmeister Wolfgang Hittinger und Manfred Fischer von der gleichnamigen Firma ließen sich das Ereignis nicht entgehen.
Glas betonte, sie sei sehr zufrieden mit der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Wessiszell. Sie bewundere die gute Kameradschaft, den Zusammenhalt und dass die Jugend gut mit eingebunden wird.
Die Anschaffung des Fahrzeugs wurde zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Rieden, die vor Kurzem ein baugleiches Fahrzeug erhalten hat, geplant und ermöglicht. Durch die Zusammenarbeit mit dem Riedener Kommandanten Hans Tremmel, sei eine wunderbare Freundschaft entstanden, so Treffler. Es seien weitere gemeinsame Aktivitäten der Vereine geplant. Die Ausrüstung unterstütze die Feuerwehr Wessiszell hoffentlich weitere 25 bis 30 Jahre, Menschen in Not helfen zu können. Das TSF-W ist mit der neuesten Technik, einer Atemschutzausrüstung, Wärmebildkamera, Tragkraftspritzen und einem 800 Liter großen Wassertank ausgestattet.
Bei der Ansprache des Vorsitzenden Josef Heinrich und des Kommandanten Treffler wurde deutlich, wie viel ihnen die Vorgängermodelle bedeuten. Die Feuerwehr Wessiszell existiert seit 1879. Diese lange Geschichte wurde durch eine Präsentation der alten Fahrzeuge und Geräte anschaulich. Die technische Entwicklung in den vergangenen 139 Jahren erläuterte Josef Heinrich. Um 1900 wurde die erste Feuerspritze, die noch per Hand betätigt und von Pferden gezogen wurde, angeschafft. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Wessiszell mit einem Anhänger, der mit einer Motorspritze versehen war, Feuer gelöscht. Der Anhänger war grün und nicht wie üblich rot, da zu Kriegszeiten eine Tarnfarbe wichtig war. 1954, als die Motorisierung in der Landwirtschaft voranschritt, bekam die Feuerwehr einen Tragkraftspritzenanhänger, der von einem Traktor gezogen wurde. 37 Jahre später war es dann soweit, das erste eigenmotorisierte Fahrzeug, das bis jetzt Dienst tat, wurde angeschafft. Um aber das neue Fahrzeug und die vier Tonnen schwerere Ausrüstung bedienen zu können, wird viel geübt.
Diakon Popfinger sagte in seiner Rede, wenn Menschen nur an sich selbst denken, könne auch die beste Ausrüstung nicht weiterhelfen. Er ließ zur Veranschaulichung den Kommandanten Treffler und zwei Mitglieder einen Schlauch in der Kirche ausrollen. „Wenn der Anschluss fehlt, kann trotz bester Bedingungen kein Wasser fließen. Manchmal muss man am Altar ankoppeln, um wieder aufzutanken“, so Popfinger.
Nach dem Gottesdienst und der Weihe des Fahrzeuges führte der Festumzug zum Feuerwehrhaus. Dort wurde bei einem Mittagessen und Kaffee und Kuchen gemütlich gefeiert. Das Beisammensein wurde durch die Musikkappelle Dasing musikalisch umrahmt.