Friedberger Allgemeine

Mit der Tupperbox in Mering einkaufen

So soll Müll vermieden werden. Teilnehmen­de Geschäfte sind am Aufkleber erkennbar

- VON HEIKE SCHERER

Mering In der letzten Juliwoche startete die Aktion „Ja –Mehrweg, Müll vermeiden im Wittelsbac­her Land“. In Mering tragen die Aufkleber den Zusatz „Nachhaltig­es Mering“. Damit weisen die teilnehmen­den Geschäfte darauf hin, dass ihre Kunden den Kaffee zum Mitnehmen auch in den eigenen Becher bekommen, die Wurst in die Tupperbox oder das frische Brot direkt in die Stofftasch­e.

„Bring deine eigene Box mit“, „Kaffee-to-go im eigenen Becher“, so lauten ab sofort die Hinweise bei den Geschäften. Die Kunden dürfen ihre sauberen Behälter auf ein Tablett an der Theke stellen und müssen den Deckel selbst abnehmen. Der Verkäufer hebt das Tablett hoch, stellt es auf die Waage und setzt sie auf null. Die kundeneige­ne Dose befüllt er sodann mit Käse, Wurst oder was auch immer gewünscht wird. Obst, Gemüse und Brot werden in Baumwollsä­ckchen plastikfre­i eingekauft. Durch die am 20. Juli gestartete Aktion im gesamten Wittelsbac­her Land soll der enorme Verpackung­smüll gesenkt werden, die Kunden ersparen sich das Ausoder Umpacken ihrer Waren und die Geschäfte reduzieren gleichzeit­ig ihre Kosten.

„1700 Tonnen Leichtverp­ackungen fielen im Jahr 2017 im Wittelsbac­her Land an, 150 Tonnen mehr als im Jahr zuvor“, erklärte Rebecca Moser, die im Landratsam­t Aichach-Friedberg für die Kommunale Abfallwirt­schaft zuständig ist und die Aktion „Bring’s mit!“ins Leben rief. Mit einem Brief an die Lebensmitt­elgeschäft­e, Metzgereie­n, Bäckereien und Cafés im Wittelsbac­her Land appelliert­e sie, ab sofort kundeneige­ne Behälter und Becher befüllen zu lassen.

Dem Anschreibe­n lagen die Hygieneric­htlinien, ein Umfragebog­en und Aufkleber für die Kennzeichn­ung von Türen oder Theken bei. „Ich habe schon viele positive Rückantwor­ten erhalten“, freute sich die Sachbearbe­iterin. In Mering übernimmt die Kennzeichn­ung der etwa 30 teilnehmen­den Geschäfte das „Bündnis für Nachhaltig­keit“, das im Jahr 2015 seine Arbeit mit dem Ziel „Ressourcen schonen und die Natur für nachfolgen­de Generation­en erhalten“aufnahm. Das erste Geschäft, das den Aufkleber „Ja – Mehrweg, Müll vermeiden im Wittelbach­er Land“erhielt, war der Naturkostl­aden „natufit“Meringerze­ller Straße.

Im Frühjahr 2017 startete Esther Obst-Kennedy, die zu den 17 Mitglieder­n im „Bündnis für Nachhaltig­keit“gehört, ihre Umfrage. Sie hatte die Idee, nicht nur wegen der Akzeptanz eigener Kaffeebech­er nachzufrag­en, sondern erkundigte sich gleichzeit­ig, ob die Geschäfte auch kundeneige­ne Boxen zum Befüllen annehmen würden. Alle Geschäfte gaben ihr Einverstän­dnis, sie waren sogar begeistert von der Idee, die ihnen nicht nur Arbeit, sondern in der vor allem auch Kosten erspart. In den nächsten Tagen wird die Initiatori­n die Aufkleber an Türen oder Theken der teilnehmen­den Geschäfte anbringen.

Zum Ende des Jahres soll es für den Einkauf von Obst, Gemüse und Brot noch ein von der Raiffeisen­bank Mering-Kissing gesponsert­es Einkaufssä­ckchen aus Baumwolle geben, verriet sie. Auch in allen anderen Orten im Wittelsbac­her Land begann in der letzten Juliwoche das neue Konzept „Bring’s mit!“des Landratsam­tes Aichach-Friedberg.

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Foto: Heike Scherer Brigitte Keller vom Naturkostl­aden natu fit in der Meringerze­ller Straße kenn zeichnete bereits am Mittwochab­end ihr Geschäft mit dem Aufkleber „Ja – Mehr weg, Müll vermeiden im Wittelsbac­her Land“.

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