Was sich Radler in Friedberg wünschen
Die SPD wertet Fragebögen von ihrer Aktion am Bahnhof aus
Friedberg Mehr überdachte Stellplätze am Bahnhof, ein besseres Radwegenetz mit mehr abgetrennten Fahrradwegen und mehr Fahrradständer in der Stadtmitte. Das sind die drei Hauptwünsche der Radler, die bei der Fragebogenaktion der SPD am Bahnhof mitgemacht haben. Der Ortsverein Friedberg hatte dort probeweise einen sogenannten Doppelstockparker aufgestellt und gleichzeitig Radler nach ihrer Meinung gefragt. Zur Freude der SPD-Vorsitzenden Ulrike Sasse-Feile war die Reaktion groß.
120 Menschen warfen Bogen in den Kasten, 90 nahmen nicht nur zu den Doppelstockparkern Stellung, sondern schrieben teilweise sogar die ganze Seite voll. „Das zeigt, das Radfahren in Friedberg ein Thema ist“, so die Politikerin. Sie sieht außerdem ein klares Votum für die Doppelstockparker. 78 Prozent der Teilnehmer würden diese bevorzugen, wenn zusätzliche Radständer am Bahnhof aufgestellt würden. 84 Prozent würden auch die obere Ebene benutzen.
Der Ortsverein hatte die Radständer in Eigeninitiative am Bahnhof aufstellen lassen. Dass die Stadt etwas gegen das Radlchaos dort tun müsse, war dann auch einhellige Ansicht bei einem Ortstermin des Bauausschusses des Stadtrates. Ziel der Politik ist, wie berichtet, auf dem kleinen Parkplatz an der Ostseite zusätzliche Fahrradständer aufzustellen, wofür allerdings Autoparkplätze wegfallen würden. Auch Toiletten sind geplant. Außerdem kam langfristig ein Radl-Parkdeck über dem Parkplatz ins Gespräch.
Die Radfahrer selber haben noch eine ganz andere Idee, wie man die Situation entschärfen könnte, ergab jetzt die Fragebogenaktion. Einige von ihnen forderten, die „Schrottparker“zu entfernen, die Abstellplätze blockieren. Auch die bessere Anbindung nach Friedberg-Süd mit Stellplätzen am Stefananger und dem schon lange diskutierten Steg zum Bahnhof waren Vorschläge.
Ein großes Thema sind auch zusätzliche Radwege, etwa ein Radschnellweg in Richtung Augsburg, oder Verbesserungen an den bestehenden Radwegen. Hier wurden zum Beispiel die mangelnde Durchgängigkeit, die schlechte Bordsteinabsenkung und Ähnliches genannt. Als problematisch wird unter anderem die Kreuzung Münchner Straße/Ludwigstraße empfunden. Hier waren im Zug des inklusionsgerechten Umbaus teilweise Bordsteine erhöht worden. Auch der Wunsch nach eigenen Fahrradspuren in der Innenstadt oder sogar einer autofreien Zone in der Stadtmitte wurde mehrfach genannt. Weitere oft genannte Punkte waren ein Sevicestationen (vor allem am Bahnhof) sowie Fahrrad-Ausleihstationen.
In Bezug auf die anderen Verkehrsteilnehmer wurden neben mehr gegenseitiger Rücksichtnahme vor allem zwei Änderungen gewünscht: Erstens die Vereinheitlichung der Verkehrsregelungen an allen Friedberger Kreisverkehren und zweitens eine Verbesserung an Kreuzungen mit Ampeln durch eigene Radfahrspuren oder markierte Bereiche für Radfahrer im Kreuzungsbereich sowie eine Ampelschaltung mit verzögerter Freigabe für Autofahrer.
Die SPD sehe sich bestätigt, sich weiter für das Thema Radfahren einzusetzen, lautet Sasse-Feiles Fazit. „Als nächsten Schritt werden wir im Herbst 2018 Radtouren unternehmen, um gemeinsam mit den Fahrradfahrern in Friedberg weitere Ideen und Lösungen zu sammeln.“Zwei Teilnehmer der Fragebogenaktion dürfen sich unterdessen freuen. Sie erhalten je einen 50-Euro-Gutschein von Zweirad Pfundmeir. Die Gewinner werden von der SPD benachrichtigt.