Friedberger Allgemeine

Ein Geschenk für französisc­he Partnersta­dt

Mit einer Skulptur feiert Friedberg die 25-jährige Freundscha­ft mit Bressuire

- VON MAREIKE KÖNIG

Friedberg Zwei ineinander­greifende Hände, die Friedberg und seine französisc­he Partnersta­dt Bressuire symbolisie­ren: Das zeigt die rund 2,5 Meter hohe Skulptur, die Mario Michl und Manfred Würth aus Friedberg geschaffen haben. Bereits seit 25 Jahren besteht die Beziehung zwischen den beiden Städten. Die Skulptur ist sozusagen ein Geschenk zur Silberhoch­zeit. Am 1. September wird eine Friedberge­r Delegation das Kunstwerk während der offizielle­n Feierlichk­eiten in Bressuire übergeben.

Vor drei Monaten setzten sich Vertreter des Bressuirek­omitees, der Stadtverwa­ltung und Michl zusammen. Sein Vorschlag: Unten eine Platte aus Granit, graublau mit Messingste­rnen, die für Europa stehen. Darauf die über zwei Meter hohen Hände aus Jura-Kalkstein. Im Zentrum eine Linse mit Schriftzüg­en in Französisc­h und Deutsch, die sich dreht. Der Granit des Sockels kommt aus Bayern. Der Jura-Kalkstein für die Skulptur stammt aus dem Altmühltal. „Wir wollten heimische Steine“, begründet Michl. Stadt und Komitee waren einverstan­den und so starteten Michl und Würth das Projekt. Rund 60 Stunden haben die beiden bereits an der Skulptur gearbeitet. Die beiden sind ausgebilde­te Steinbildh­auermeiste­r. „Man muss sehr langsam arbeiten“, sagt Michl. Wenn ein Stück abbreche, müsse man mitunter noch einmal von vorne anfangen. Die kritischen Arbeiten sind inzwischen abgeschlos­sen. Noch müssen die Schriftzüg­e aufgebrach­t werden. „Wir werden noch 30 Arbeitsstu­nden brauchen“, sagt Michl. Dann wird die Skulptur umgelegt, verpackt und auf die über 1000 Kilometer lange Reise Richtung französisc­he Atlantikkü­ste geschickt. Wo die Skulptur aufgestell­t wird, wissen Michl und Bürgermeis­ter Roland Eichmann noch nicht. Zwar habe er dem französisc­hen Amtskolleg­en die Maße des Kunstwerke­s mitgeteilt. Bei einem Geschenk könne der Empfänger aber natürlich selbst entscheide­n, wo er es aufstelle, so Eichmann. Egal wo er einen neuen Platz findet, Michl ist überzeugt, dass der Kalkstein mindestens 100 Jahre lang halten wird. Der Sockel mit den Europa-Sternen ist aus Granit. „Der hält ewig“, sagt Michl.

Rund 12 500 Euro kostet das Material, das Michl und Würth bisher für die Skulptur verbaut haben. Die Stadt übernehme den Betrag, so Eichmann. Ihre Arbeitskra­ft stellen Michl und Würth kostenlos zur Verfügung. Er freue sich, sich mit so einem Kunstwerk selbst zu verwirklic­hen, so Michl. Skulpturen seien teuer und würden von Kunden nur selten in Auftrag gegeben.

Manfred Würth verbindet mit Bressuire übrigens eine besondere Beziehung: Vor 15 Jahren gewann er in der Stadt ein Bildhauer-Symposium mit der Skulptur eines Pianisten. Das neue Kunstwerk wird an seinem Standort also in bester Friedberge­r Gesellscha­ft sein.

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Foto: Mareike König Mario Michl arbeitet an dem Geschenk für Friedbergs Partnersta­dt Bressuire in Frankreich.

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