Mit Terence Hill durch Deutschland
Der Augsburger Marcus Zölch ist seit vielen Jahren mit dem bekannten Schauspieler befreundet. Er hat ihn bei den Dreharbeiten besucht und geht mit ihm im August eine Woche auf Filmtour
Im Juni 2016 sah sich der Schauspieler Terence Hill einen möglichen Drehort in Spanien an. In der Tabernas-Wüste bei Almería wurden schon viele Filme aufgenommen: Pierre Brice drehte „Winnetous Rückkehr“in der nahezu unberührten Naturlandschaft, Arnold Schwarzenegger gab hier „Conan, der Babar“. Terence Hill war auch schon dort: Carlo Pedersoli alias Bud Spencer und Mario Girotti alias Terence Hill lernten sich hier 1967 kennen. Es war ein Zufallstreffen. Denn für die Rolle von Terence Hill in „Gott vergibt – Django nie“war ein anderer Schauspieler vorgesehen. Dieser brach sich aber ein Bein und Mario Girotti sprang spontan ein. Eines der bekanntesten Filmduos hatte sich gefunden.
Als der Schauspieler 50 Jahre später wieder dort war, erhielt er einen Anruf von Bud Spencers Sohn. Sein Vater war im Alter von 86 Jahren gestorben. Für seinen langjährigen Freund und Filmpartner war das ein Zeichen, dass er sein Filmprojekt, den Independent-Film „Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück“, in dieser Umgebung realisieren sollte. „Für ihn war es wie ein letzter Gruß von Bud Spencer.“Die Episode aus dem Leben des italienisch-amerikanischen Schauspielers erzählt Marcus Zölch. Der Augsburger lernte Bud Spencer in den 2000er Jahren in dessen Heimatstadt Rom kennen. Erst war der Augsburger ein Fan, später waren sie befreundet. Ein- bis zweimal jährlich besucht er ihn in Rom. 2010 lernte Marcus Zölch schließlich auch seinen Filmpartner Terence Hill kennen. Sie unterhielten sich damals über mögliche Projekte für das Filmduo.
Zölch schlug ein Videospiel vor, das mittlerweile realisiert ist. Er selber kümmerte sich vor zwei Jahren darum, dass dieses Projekt auch Wirklichkeit wurde: In seiner Freizeit organisierte er eine große Internet-Crowdfunding-Aktion – knapp 200000 Euro kamen damals zusammen. „Es kam vergangenes Jahr vor Weihnachten heraus und war dann erst einmal wochenlang in den Download-Charts“, erzählt der Augsburger. Ende Juli erschien nun auch noch eine Konsolenversion.
Als Terence Hill seinen Freund aus Augsburg bat, die Kinotour für seinen neuen Independent-Film durch Deutschland mit zu organisieren und ihn dabei zu begleiten, musste er nicht überlegen. Am 20. August startet sie nun mit der Pre- miere bei den „Filmnächten am Elbufer“in Dresden. Die Veranstaltung ist bereits ausverkauft: Berlin, Hamburg, Essen, Bochum, Worms, Frankfurt, Sulzbach, Nürnberg, München, Stuttgart und Karlsruhe folgen auf der gemeinsamen Reise.
Insgesamt wird der Film in 160 deutschen Kinos zu sehen sein. Nach Augsburg will Terence Hill auch einen Abstecher machen – allerdings nur privat. „Er will mich besuchen und sehen, wo ich lebe. Dann gibt es auch einen Zwetschgen-Datschi“, berichtet Zölch. In Augsburg ist der Film auch zu sehen: Das Cinemaxx zeigt ihn am 23. und 26. August – Karten dafür können bereits gekauft werden. Zehn Jahre hat Terence Hill an dem Roadmovie gearbeitet. „Er hat dort sein Herzblut reingesteckt“, betont Zölch. Terence Hill hat nicht nur die Geschichte und das Drehbuch geschrieben, er führte bei dem Film auch Regie. Darin macht er sich auf einem Motorrad in die Wüste Almería auf. Bei einem Tankstopp trifft er auf eine junge Frau namens Lucia, die gerne bei ihm mitfahren würde. Das will er aber nicht. Als er beobachtet, wie sie auf brutale Weise von zwei Männern festgehalten wird, befreit er sie und nimmt sie doch mit. Gemeinsam erleben sie einige Abenteuer.
„Die Realisierung des Projekts hat so lange gedauert, weil immer wieder etwas dazwischen kam. Etwa der Dreh für die Serie Bergpolizei, die sehr erfolgreich im Bayerischen Fernsehen läuft“, erzählt Zölch. Zwar könnte von dem 79-Jährigen nicht mehr erwartet werden, dass er galoppierend zehn Leute verprügelt, jedoch sei er für sein Alter noch sehr fit. „Die Zuschauer können sich bei dem Roadmovie auf schöne Actionszenen freuen“, sagt der Augsburger, der den Schauspieler während des Drehs oft besucht hat.