Ist die Osttangente Münchens Westumfahrung?
Aktionsgemeinschaft Lechleite sieht keinen Nutzen für den Raum Augsburg
Friedberg Die Aktionsgemeinschaft Lechleite/Lebenswertes Lechtal (AGLL) sieht sich in ihrer Einschätzung zur Osttangente bestätigt: Diese nütze nicht dem Raum Augsburg, sondern werde die große Westumfahrung von München mit einer Verdreifachung des derzeitigen Verkehrs.
Bei einer Informationsveranstaltung begründete der AGLL-Vorsitzende Josef Metzger dies mit der sogenannten Inrix-Studie 2017, die zum wiederholten Male keine Stauschwerpunkte für Augsburg sehe. Seine Vermutung werde inzwischen von Merings Bürgermeister Kandler bestätigt, der von einer Transitstre- Landsberg, Augsburg, Ingolstadt spricht. Die Anbindung von Königsbrunn an Mering könnte laut Metzger sofort mit einem attraktiven Busangebot und einem durchgängigen Radweg, mittelfristig mit einer Bahnverbindung gelöst werden.
Zum Planungsstand des neuen Gewerbegebiets in Derching resümierte Metzger: Die Stadt Augsburg habe inzwischen keine Bedenken mehr gegen das Gewerbegebiet auf Friedberger Flur. Für Metzger stellt sich die Frage nach einem Zusammenhang mit dem neu geplanten Gewerbegebiet auf Augsburger Flur. Die Stadt Augsburg wolle das Industrie- und Gewerbegebiet in Lechhausen in den nächsten Jahren um 90 Hektar erweitern und benötige dafür auch eine positive Beurteilung der Stadt Friedberg.
Metzger präsentierte außerdem aktuelle Zahlen, wonach in Deutschland pro Jahr 4,2 Millionen Tonnen Plastik für Verpackungen verwendet werden.
Davon werden 1,3 Millionen direkt und weitere 1,3 Millionen nach Sortierung der Gelben Tonnen/Säcke cke in der Müllverbrennung entsorgt. Nur 0,7 Millionen werden für minderwertige Produkte und 0,3 Millionen für hochwertige neue Kunststoffe eingesetzt. Circa 0,6 Millionen Tonnen Plastik landen in der Natur.
Der Plastikverbrauch der Bundesbürger habe sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt, so Metzger. Nachdem Plastik beim Sammeln, beim Transport und bei der Verbrennung große Mengen an giftigen Abgasen und Lärm erzeugt und wertvolle Ressourcen vernichte, könne man nur an die Bevölkerung appellieren, die Müllvermeidung wieder mehr in den Vordergrund zu stellen. „Dieses Bewusstsein sollte schon in der Schule geschaffen und vor allem in jedem Haushalt umgesetzt werden“, so der AGLL-Vorsitzende.
An die Anwesenden wurden Abfallvermeidungstipps verteilt. Aber, was noch wichtiger ist, so Metzger: „Der Gesetzgeber muss neue Richtlinien vorgeben: unter anderem Ausbau der Mehrwegsysteme, Verbot von Einmal-Umverpackungen und Mehrfachverpackungen, hohe stoffliche Recyclingquoten, Steuer auf Einwegsysteme, Subventionierung von Mehrwegsystemen und Strafen bei Nichterfüllung der vorgeschriebenen Quoten.
Plastikverbrauch hat sich in zehn Jahren fast verdoppelt