Neue Töne für Senioren
Das Karl-Sommer-Stift richtet einen Sinnesgarten für Demenzkranke ein
Friedberg Geistig und körperlich fit bis ins hohe Alter, das wünschen sich die meisten Menschen. Doch ist es nicht jedem gegönnt. Die Senioreneinrichtung Karl-Sommer-Stift in Friedberg unter Trägerschaft des Diakonischen Werkes gestaltet nach der Sanierung des Hauses nun die Außenanlagen neu. Dabei legt sie Wert auf die Bedürfnisse der Bewohner.
Die Außenanlagen werden barrierefrei gestaltet, mit schattigen Plätzchen zum Ausruhen und einer klaren Struktur. Dies gewährleistet, dass sich auch Senioren, bei denen der Geist nachlässt oder der Körper nicht mehr mitspielt, gut orientieren und den Garten allein nutzen können. Hochbeete mit duftenden Pflanzen und Beeren in Greifhöhe sollen den Riech- und Geschmackssinn der Bewohner anregen. In Kooperation mit dem benachbarten Kinderheim werden diese Beete gepflegt, was zusätzlich eine soziale Komponente ins Spiel bringt.
Speziell für die an Demenz erkrankten Bewohner wird neben dem Pflegebereich ein Sinnesgarten angelegt. Demenzkranke sind oft körperlich fit und haben einen großen Bewegungsdrang. Dem soll mit dem Garten Rechnung getragen werden. Rundwege sorgen dafür, dass die Senioren immer wieder zum Haus zurückfinden. Die Sinne werden mit Fühlkästen und einem großen Klangspiel angesprochen.
Die Fühlkästen entstanden in Zusammenarbeit mit der Mittelschule Friedberg. Michaela Meesmann, Lehrerin an der Mittelschule, hat sie mit ihrer Technikgruppe 9V angefertigt. Die Kästen wurden genau geplant, in Teilen gezeichnet und schließlich hergestellt. Der Planungsphase ging ein Unterrichtsbesuch im Karl-Sommer-Stift voraus. Nun werden die sechs Fühlkästen in eine wetterfeste Einhausung eingebaut, bevor sie voraussichtlich im Herbst an ihren Platz im Garten des Heims kommen werden.
Das Klangspiel entsteht am Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern und wird über zwei Meter hoch und breit sein. Die Einzelheiten sind derzeit noch in Planung.