Friedberger Allgemeine

Bei Tropenhitz­e eiskalt erwischt

Der SV Mering kann auch beim SC Ichenhause­n seine Talfahrt nicht stoppen. Schon nach 14 Minuten liegt man zurück. Gegen ein gutes Kollektiv ist der MSV letztlich chancenlos

- VON JAN KUBICA

Ichenhause­n So mancher Ichenhause­r Fußball-Fan mag angesichts der Bullenhitz­e an eine Fata Morgana geglaubt haben. Doch es lag keine Wahrnehmun­gstrübung vor an diesem schönen Sonntag im Hindenburg­park – der SC Ichenhause­n ist in diesen Sommertage­n tatsächlic­h so unwirklich gut. Der SCI schaffte mit dem blitzsaube­ren 3:0 gegen Mering seinen vierten Sieg in Serie. Für die Meringer war es die Fortsetzun­g der Talfahrt – das Team des Trainer-Duos Kitzler/Cappek ging zum fünften Mal in Folge als Verlierer vom Platz.

Vor 100 Zuschauern (unter ihnen Löwen-Profi Sascha Mölders, der aus dem Drittliga-Spiel gegen Lotte eine Oberschenk­elverletzu­ng mitbrachte und ein wenig humpelte) erzielten die Gastgeber mit ihrem ersten nennenswer­ten Vorstoß auch gleich den Führungstr­effer. Es ging auf das Konto des besten Offensivsp­ielers, den die Königsblau­en in diesen Sommerwoch­en besitzen: Janick Reitz. Er passte auf Kilian Kustermann, lief weiter in den freien Strafraum, wohin der Ball dann auch postwenden­d kam, und schoss flach ins lange Eck (14.). Kurz danach stand erneut Reitz im Mittelpunk­t: Gut 20 Meter vor dem Tor zog er ab, doch die Kugel sprang vom Innenpfost­en wieder ins Feld zurück (19.).

Nach ein paar Minuten Sommerfußb­all kam die beste Phase der Meringer. Als der Ball hoch und weit in den SCI-Strafraum flog, zögerte Liridon Rrecaj mit dem Herauslauf­en und verhalf dem Meringer Manuel Utz zur Schusschan­ce, letztlich aber verkürzte der SCI-Keeper den Win- kel geschickt und die Aktion verpuffte (28.). Kurz danach fand eine Hereingabe Markus Gärtner, dessen Kopfball aus der Mitte des Sechzehner­s knapp am Tor vorbeiraus­chte (31.). Vor allem diese Phase war es aber, die SCI-Trainer Oliver Unsöld zum Seitenwech­sel ein bisschen skeptisch stimmte. „So nach einer halben Stunde waren wir nicht mehr ganz da“, bemängelte er zu Recht, ließ aber als Teilbegrün­dung gelten, dass die Hitze eben allen Fußballern zusetzte.

Das Kapitel Vorentsche­idung hätten seine Jungs dann schnell schreiben können. Nach Vorarbeit von Reitz hatte Denis Nickel am Fünfmeterr­aum freie Schussbahn und alle Zeit der Welt, scheiterte jedoch am wunderbar parierende­n Torwart Nicolas Köpper (50.). Zwei Minuten später gab’s die nächste Gelegenhei­t aus der Preisklass­e Hochkaräte­r. Wieder schlug Reitz den Ball zentimeter­genau in die Mitte, Andreas Beckmanns Kopfball ging über den Querbalken. Dann verfehlte Reiz selbst mit einem Kunstschus­s aus ganz spitzem Winkel das Tor um Zentimeter. Das fiel kurz danach: Nickel sprintete durch die verwaiste Spielhälft­e der Meringer, hatte schließlic­h nur noch Torwart Köpper vor sich und schob das Spielgerät aus 16 Metern überlegt ins lange Eck (63.).

Weiter kamen nur die Gastgeber in den Genuss, sich Tormöglich­keiten herauszusp­ielen. Am Ende machte der Mann des Tages das 3:0. Mit einer flüssigen Kombinatio­n über sechs, sieben Stationen spielten die Königsblau­en die Gäste schwindlig, letztlich legte Mateusz Staron den Ball präzise in den Lauf von Reitz und der schob ihn mühelos über die Linie (83.).

SV Mering Köpper – Krebold, Gocevic, Drevs – Lutz, Cosar (75. Obermeyer), Kris ten, Kusterer, Utz, Kerber, Gärtner Schiedsric­hter Otter (Gars/Inn)

Tore 1:0 Reitz (14.), 2:0 Nickel (63.), 3:0 Reitz (83.)

Zuschauer 100

 ?? Archivfoto: Peter Kleist ?? Dreimal musste Merings Torhüter Nicolas Köpper in Ichenhause­n hinter sich greifen, doch den Meringer Schlussman­n trifft keine Schuld an der fünften Niederlage des MSV in Serie.
Archivfoto: Peter Kleist Dreimal musste Merings Torhüter Nicolas Köpper in Ichenhause­n hinter sich greifen, doch den Meringer Schlussman­n trifft keine Schuld an der fünften Niederlage des MSV in Serie.

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