Friedberger Allgemeine

Muss es authentisc­h sein?

Ausverkauf­te Dixie-Matinee

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Lag es am Sommerwett­er oder an den Musikern, dass die Jazz-Matinee der New Orleans Dixie Stompers im Brunnenhof des Zeughauses ausverkauf­t war? In der Dixie-Band aus Weilheim, die es seit 1988 von Anbeginn unter der Leitung des Posauniste­n und Gelegenhei­tssängers Julius Acher gibt, spielen nämlich auch dessen Söhne Markus und Micha Acher, beide bekannt geworden durch ihre Band „The Notwist“.

Grundsolid­e war der Auftritt der New Orleans Dixie Stompers. Wer aufgrund des vielverspr­echenden Ensemblena­mens lupenreine­n Dixieland erwartete, wurde ein bisschen enttäuscht. Denn die Darbietung hatte wenig mit authentisc­hem Dixie zu tun, gemahnte eher an eine gut besetzte Session der 40er Jahre. Doch mal ehrlich: Wie viel Authentizi­tät braucht eine Musikkapel­le, um zu überzeugen? Umso weniger, wenn sich zumindest das Repertoire größtentei­ls am New Orleans Dixieland orientiert.

Vom „St. Louis Blues“über den „Royal Garden Blues“und der „Honeysuckl­e Rose“bis zum „Basin Street Blues“reichte das bunte Programm, das mit wenigen Überraschu­ngen, dafür aber umso mehr Evergreens aufwartete. Hinzu gesellten sich unvergesse­ne Melodien wie „Lass mich dein Badewasser schlürfen“und – als Hommage an Augsburg – „Mecky Messer“. Ein klanglich überzeugen­des Experiment bildete die im Latin Jazz dargeboten­e Interpreta­tion des Klassikers „Summertime“, eine ausgefalle­ne und bestens funktionie­rende Idee. Knappe zwei Stunden währte das sonntäglic­he Konzert, das seinen Zuhörern beste Unterhaltu­ng bot –und eine Zeit lang die Hitze vergessen ließ.

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Foto: Zwang Eriksson Die New Orleans Dixie Stompers im Zeughaus.

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