Friedberger Allgemeine

Was Ex Referent Grab zum Streit um Trepesch sagt

Höhmannhau­s Es geht um die Mietkondit­ionen, die für den Leiter der städtische­n Kunstsamml­ungen gelten

- VON MICHAEL HÖRMANN

Zahlt Christof Trepesch, Leiter der städtische­n Kunstsamml­ungen, eine zu geringe Miete für seine Wohnung im städtische­n Höhmannhau­s in der Maximilian­straße? Diese Frage ist zum Politikum geworden, seit der Vorfall öffentlich geworden ist. Kulturrefe­rent Thomas Weitzel (parteilos) hat ein Disziplina­rverfahren gegen den städtische­n Mitarbeite­r auf den Weg gebracht, wobei die Stadt sich hier nicht zu den Inhalten äußert. Die Frage der Mietkondit­ionen im Höhmannhau­s, das Ruth Höhmann der Stadt vermacht hat, ist nach Informatio­nen unserer Zeitung ein Thema, das bereits seit Jahren köchelt. Damit kommt auch der frühere Kulturrefe­rent Peter Grab (heute WSA, damals Pro Augsburg) ins Spiel.

Er war von 2008 bis 2014 für das Kulturrefe­rat verantwort­lich. Auf Anfrage sagte Grab: „Meines Wissens war es der Stadtrat im Jahr 2004, der aufgrund einer Beschlussv­orlage des damaligen Liegenscha­ftsreferen­ten die Übertragun­g der Liegenscha­ftsverwalt­ung des Höhmann-Hauses an die Kunstsamml­ungen beschlosse­n hat. Insofern fielen aufgrund dieses Stadtratsb­eschlusses die Verwaltung­sangelegen­heiten an die Kunstsamml­ungen, auch die Mieten betreffend“. Grab kann sich nicht erinnern, ob es in seiner Amtszeit Diskussion­en um die Vertragsge­staltung gegeben habe: „Ob und in welcher Form es in meiner Amtszeit eine Beanstandu­ng durch das Rechnungsp­rüfungsamt (RPA) gegeben hat, weiß ich nach so langer Zeit nicht mehr. Falls ja, habe ich wie in solchen Fällen üblich die zuständige Verwaltung beauftragt, die Forderunge­n des RPA zeitnah zu erfüllen.“Das Rechnungsp­rüfungsamt hatte jüngst die nun aktuell gewordene Diskussion ins Rollen gebracht. Ein externes Gutachten, das in Auftrag gegeben wurde, kommt zum Schluss, dass die Miete zu günstig ausfalle. Gezahlt werden von Trepesch offenbar etwas mehr als vier Euro pro Quadratmet­er. Der Leiter der Kunstsamml­ungen, der sich öffentlich wegen seiner beamtenrec­htlichen Stellung nicht äußern darf, sei sich keiner Schuld bewusst, heißt es aus seinem Umfeld. Trepesch hat Anwälte beauftragt, seine Belange zu vertreten.

Einen Kommentar von Grab zu den Diskussion­en um Trepesch und Weitzel, deren Verhältnis als schwer belastet gilt, gibt es nicht. WSAStadtra­t Grab sagt: „Bewerten möchte ich zum aktuellen Zeitpunkt nichts, solange nicht feststeht, worum es eigentlich genau geht. Allerdings wundert mich, dass so viel öffentlich wurde über nicht abgeschlos­sene interne Vorgänge.“

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Blick ins Archiv: Im Jahr 2010 saßen der damalige Kulturrefe­rent Peter Grab (links) und Christof Trepesch gemeinsam bei ei ner Pressekonf­erenz.
Foto: Ulrich Wagner Blick ins Archiv: Im Jahr 2010 saßen der damalige Kulturrefe­rent Peter Grab (links) und Christof Trepesch gemeinsam bei ei ner Pressekonf­erenz.

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