Friedberger Allgemeine

Kommunalwa­hl nimmt Einfluss auf Haushalt

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Es ist eine Randnotiz mit einer interessan­ten Vorgeschic­hte: Der Augsburger Stadtrat wird wohl bereits im Dezember den Doppelhaus­halt für die Jahre 2019 und 2020 verabschie­den. Das ist deshalb ungewöhnli­ch, weil es in früheren Jahren aus der Finanzverw­altung stets hieß, man müsse abwarten, bis alle Zahlungen bei der Stadt eingegange­n sind, um mit keinen Luftnummer­n im städtische­n Haushalt zu kalkuliere­n. Explizit genannt wurden die staatliche­n Schlüsselz­uweisungen, die von Jahr zu Jahr extrem unterschie­dlich ausfallen. Für das Jahr 2018 erhält Augsburg einen Betrag von über 143,5 Millionen Euro. 2017 waren es 153 Millionen.

Die Summe wird meist um den Jahreswech­sel bekannt gegeben. Dies hieß bislang, dass der Stadtrat immer erst im Februar oder auch im März den Haushalt verabschie­dete. Für den anstehende­n Doppelhaus­halt spielen die Schlüsselz­uweisungen nun plötzlich keine wesentlich­e Rolle mehr. Wie kommt’s? Dass früher über den Haushalt beraten wird, hängt wohl einzig und allein mit der Kommunalwa­hl zusammen, die im März 2020 stattfinde­t. Spätestens ab Anfang 2019 sind alle Parteien und Gruppierun­gen im Wahlkampfm­odus. Dann könnte jede noch so kleine Haushaltss­telle zum Aufreger werden.

Finanzbürg­ermeisteri­n Eva Weber will diesen Debatten aus dem Weg gehen. Deshalb wird nun bereits im Herbst 2018 diskutiert. Das ist auch richtig so. Wenn es 2018 funktionie­rt, spricht aber auch nichts dagegen, es künftig immer so zu praktizier­en. Je früher die Stadt ihren Haushalt verabschie­det, desto früher hat sie Planungssi­cherheit. Das wäre wünschensw­ert, denn bisher verzögerte­n sich immer wieder Auftragsve­rgaben, weil die Freigabe des Haushalts durch die Regierung von Schwaben noch ausstand. Je kürzer diese „haushaltsl­ose Zeit“ist, desto besser wäre es...

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