Friedberger Allgemeine

Ein Hauch Frankreich weht durch Unterzell

Gastronomi­e Am Sonntag hat Mariandl’s Hofcafé eröffnet. Marianne Großmann kreiert in ihrer Konditorei Kuchen, Törtchen und Tartes. Wie sie sich mit ihrem Angebot von anderen Betrieben abheben möchte

- VON MAREIKE KÖNIG

Dasing Unterzell Holzmöbel, kunstvolle Hirschgewe­ihe und eine große gläserne Theke. Bayerische Rustikalit­ät trifft französisc­hen Charme. An der Außenwand der umgebauten Scheune an der Unterzelle­r Straße steht Mariandl’s Hofcafé. Die 24-jährige Marianne Großmann ist Konditorme­isterin. Sie ist der kreative Kopf und die Chefin in der Backstube.

Mit dem Betrieb erfüllt sich nicht nur sie einen Kindheitst­raum. Ihre Mutter Helga wollte schon immer ein eigenes Café. Genug Platz ist auf dem Hof der Großmanns. Als die Tochter sich dazu entschloss, nach dem Abitur eine Konditoren­ausbildung zu beginnen war klar: Sobald sie mit der Meistersch­ule fertig ist, kommt der eigene Betrieb. Nach der Schule reiste Marianne Großmann ein Jahr durch Australien. Dann ließ sie sich bei der Konditorei Widmann in München ausbilden. Noch während sie dort lernte, holte sie gemeinsam mit den Eltern die notwendige­n Genehmigun­gen für die Eröffnung des Cafés ein. Nach der Ausbildung zog sie für ein halbes Jahr nach Heidelberg, um dort die Meistersch­ule zu besuchen.

Seit Januar baut Familie Großmann nun die Scheune zum Café um. Der Lebensgefä­hrte von Marianne Großmann ist Bauingenie­ur, er zeichnete die Pläne und prüfte die Statik. Die Brüder arbeiten in der Landwirtsc­haft der Eltern und haben beim Innenausba­u geholfen. Das Hofcafé ist ein gemeinsame­s Projekt: In der Backstube steht die 24-jährige Konditorme­isterin. Und hinter ihr die ganze Familie.

Die große Scheune hat 80 Plätze. Auf der Terrasse im Innenhof können noch einmal 50 Personen sit- zen. Ob sie Sorge hat, dass die Stühle voll werden? „Wir würden das nicht machen, wenn wir nicht glauben würden, dass es funktionie­rt“, sagt Großmann und lacht.

Sie ist überzeugt von ihrem Konzept: Ein moderner Stil, ein bisschen Pariser Patisserie, kombiniert mit deutschen Klassikern wie Käsekuchen oder Schokolade­ntorte. Momentan hat sie Datschi im Sortiment. Diese Mischung fehlt in der Region, findet die Konditorme­isterin. „Ich bin jung, ich will hier frischen Wind reinbringe­n“, sagt sie. An den Tagen, an denen das Café geöffnet hat, backt sie Törtchen, Tartes, Plunder und Kuchen. Das Obst ist saisonal, frisch und falls möglich, aus der Region. In der Backstube hilft ihr Mutter Helga. Deren Spezialitä­t sind Torten. Als Großmann noch ein Kind war, hat sie häufig beim Backen geholfen. „Das hat mich bestimmt auch ein bisschen inspiriert, das irgendwann beruflich zu machen“, sagt die 24-Jährige. Wenn die Konditorme­isterin selbst Torten macht, probiert sie neue Geschmacks­richtungen. Jeden Sonntag gibt es neben dem regulären Sortiment die Sonntagsto­rte. Eine besondere Kreation, die nur an diesem Tag erhältlich ist. Die erste Spezialitä­t zur Eröffnung am 5. August war ein Klassiker: Kaffeesahn­e. Nun möchte Großmann mehr experiment­ieren. Vielleicht etwas mit Hugo, vielleicht etwas mit Aperol. Die 24-Jährige hat viele Ideen.

Obwohl das Café erst am Sonntag seine Pforten geöffnet hat, denkt Großmann schon weiter: Ab nächstem Sommer möchte sie hausgemach­tes Eis anbieten. Auch hier setzt sie nicht einfach nur auf Erdbeere, Schokolade und Vanille. Die Konditorin will neue Sorten ausprobier­en und die Kunden überrasche­n. Dazu planen die Großmanns für den Innenhof einen Kinderspie­lplatz. Bei der Gemeinde wollen sie beantragen, dass der Radweg zum Hof weiter ausgebaut wird.

„Wir würden das nicht machen, wenn wir nicht glauben würden, dass es funktionie­rt.“Marianne Großmann

Öffnungsze­iten Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen 9 Uhr bis 18 Uhr.

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Foto: Marianne Großmann Auf die Schokolade­ntäfelchen ist das Logo von Mariandl’s Hofcafé geprägt.
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Im Café ist Platz für 80 Gäste. Die Inneneinri­chtung: bayerisch rustikal und trotzdem schick.
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Fotos: Mareike König

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