Naherholung ohne Remmidemmi
Zum Wochenkommentar „Der Druck auf den See wird wachsen“von Ute Krogull vom 4. August:
Der See hat seine Belastungsgrenze längst erreicht. Das Gelände wird zunehmend kommerzialisiert zu einer gewerblichen Nutzfläche. Weiteren Begehrlichkeiten von Veranstaltern muss unbedingt ein Riegel vorgeschoben werden. Das dürftig besuchte Jugendfestival hat deutliche und bleibende Spuren hinterlassen (Baumfällungen, verschandelte Liegewiesen), nicht nur das Loch im Stadtsäckel. Die nun schon im zweiten Jahr angefallenen sechsstelligen Ausgaben hätte man für die Jugend von Friedberg doch sinnvoller investieren können als nur für ein Event für zwei Abende.
Auch bei Tauchern aus nah und fern ist der See äußerst beliebt, worauf diverse Taucher-Webseiten hinweisen. Der geplante Neubau des Starthauses der Wasserskianlage ist nachvollziehbar, aber weshalb soll damit noch eine dritte Gastronomie entstehen? Schon jetzt ist die Kapazität der Parkplätze samt Zufahrtswege und der Kanalisation erschöpft. Eine Erweiterung der (gesamten) Wasserskianlage – wie in dem Beitrag erwähnt – würde einen Proteststurm der nicht wasserskifahrenden Seebesucher auslösen.
Ein „noch mehr“verträgt der See nun wirklich nicht. Gerade in Zeiten von Burn-out, Überforderung und ständiger Reizüberflutung sind Gebiete der Naherholung ohne „Remmidemmi“wichtiger denn je. Genau dies sollte bei dem von der Stadt angedachten „Konzept“für den See berücksichtigt werden. Anita Schreier, Friedberg