Friedberger Allgemeine

Eine Vorverurte­ilung

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Zu „Der Wolf ist da“(Bayern) vom 6. Au gust:

Der Artikel „Der Wolf ist da!“beruht auf einer reinen Vorverurte­ilung. Es gibt bis dato keinerlei tragfähige Beweise für einen tatsächlic­hen Wolfsriss. Was, wenn die Kälber von einem oder mehreren wildernden Hunden gerissen wurden? In der Vergangenh­eit gibt es hierfür ausreichen­d Vorfälle.

Wirklich erstaunlic­h ist, wie man einen zeilenmäßi­g so umfangreic­hen Artikel jenseits aller objektiver Berichters­tattung erstellen und auch veröffentl­ichen kann. Die Forderunge­n der Menschen in dieser Region klingen überzogen.

Siedelt sich der Wolf wieder an, so ist das ein denkbar gutes Signal für ökologisch­es Gleichgewi­cht. Wölfe pflegen und stärken ihre Reviere, indem sie nur kranke, schwache oder alte Tiere bejagen. Nimmt der Bestand ab, „sägen“sie nicht den „Ast“ab, auf dem sie sitzen – so wie es der Mensch gerne tut –, sondern verlassen ihr Revier.

Nicht zuletzt sei die Tatsache im Hinblick auf das Allgäu erwähnt, dass bei uns mehr Menschen bis heute durch Kühe auf der Weide zu Tode gekommen sind als durch Wolfsüberg­riffe. Trauriger Höhepunkt war bisher das Jahr 2014. Damals gab es vier Tote durch Kuhattacke­n.

Julianna Mittenstei­ner,

Ustersbach

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