Friedberger Allgemeine

Erfolg für „Aufstehen“

Bereits weit über 30000 Anmeldunge­n für Wagenknech­ts linke Sammlungsb­ewegung

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Berlin Die von Linken-Fraktionsc­hefin Sahra Wagenknech­t initiierte Sammlungsb­ewegung „Aufstehen“stößt auf ein breites Echo. Allein in den ersten 24 Stunden gab es mehr als 30000 Anmeldunge­n auf der Webseite der Initiative, wie Wagenknech­t der Neuen Osnabrücke­r Zei

tung sagte. Nach Angaben ihres Ehemanns Oskar Lafontaine gibt es inzwischen bereits 36000 Anmeldunge­n.

Wagenknech­t sagte zum Zuspruch für ihr Projekt: „Das ist weit mehr, als ich erwartet hatte.“Sie hielt den Kritikern entgegen, es spreche für die Bewegung, dass sie von Politikern abgelehnt werde, die Angst vor Veränderun­g hätten. Das Projekt müsse noch viel stärker werden. Die seit längerem angekündig­te Initiative stößt bei Grünen und SPD auf Vorbehalte, es gibt aber auch Unterstütz­ung. Innerhalb der Linksparte­i gibt es Befürchtun­gen, die neue Bewegung könne zu einer Spaltung führen. Lafontaine sagte der Rheinische­n Post, „Aufstehen“sei „eine überpartei­liche Bewegung“. Er verglich dies mit „der Friedens-, Frauen- und DritteWelt-Bewegung“. Daraus seien auch keine Parteien entstanden und trotzdem hätten sie die Gesellscha­ft verändert.

Wagenknech­t hatte als Ziel der neuen Sammlungsb­ewegung genannt, die Voraussetz­ung für neue linke Mehrheiten in der Politik zu schaffen. Offizielle­r Start des Projektes ist der 4. September. Wagenknech­t ist wegen ihrer flüchtling­spolitisch­en Positionen auch bei den Linken umstritten – sie tritt für eine Begrenzung des Zuzugs ein.

In einem Gastbeitra­g für die nwzonline.de

schrieben Wagenknech­t und der Dramaturg Bernd Stegemann, die politisch sinnvolle Grenze verlaufe nicht zwischen „den Ressentime­nts der AfD und der allgemeine­n Moral einer grenzenlos­en Willkommen­skultur“. Eine realistisc­he linke Politik lehne beide Maximalfor­derungen gleicherma­ßen ab. Sie unterstütz­e die vielen freiwillig­en Helfer in der Zivilgesel­lschaft, die sich um die Integratio­n der Flüchtling­e kümmern. „Und zugleich lässt sie sich nicht von kriminelle­n Schlepperb­anden vorschreib­en, welche Menschen auf illegalen Wegen nach Europa gelangen.“

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