So verpasst Friedberg die nächste Chance
Seit Herbst 2016 zeichnet sich ab, dass der Landkreis AichachFriedberg den Neubau eines Förderzentrums ins Auge fasst. Seit Herbst 2017 ist auch klar, dass dies auf dem Grundstück neben dem Volksfestplatz geschehen soll. Inzwischen ist die Planung weitgediehen – und nun ploppt in der Friedberger Kommunalpolitik die Frage auf, inwieweit sich die Stadt an dieses Projekt anhängen soll. Warum erst jetzt, fragt man sich angesichts des Antrags von Manfred Losinger.
Vermutlich hat sich der CSUMann darauf verlassen, dass man im Rathaus schon von allein auf den Gedanken kommen würde, auf dieser zentrumsnahen Fläche Synergieeffekte zu schaffen. Doch offensichtlich war dies nicht der Fall – ebenso wenig wie zuvor bei der Rothenberghalle und der Sporthalle des Gymnasiums. Bei beiden Projekten gab es ja die Überlegung, dass sich die Stadt die kreiseigenen Immobilien auf eigene Kosten so ertüchtigt, dass sie als Veranstaltungshallen genutzt werden können. Beim Gymnasium verlief die Idee völlig im Sande, bei der Rothenberghalle blieb es bei mehr oder minder kosmetischen Verbesserungen. Und das, obwohl es an Veranstaltungsräumen dieser Größe in Friedberg mangelt und die Stadt die Lücke auf diese Weise verringern könnte, ohne selbst einen ungleich teureren Neubau stemmen zu müssen.
In Kenntnis der Geschwindigkeit, mit der politische Entscheidungen in Friedberg diskutiert werden, scheint auch beim Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule eine Zusammenarbeit unwahrscheinlich. Zum einen drängt angesichts des ungenügenden Brandschutzes am alten Standort die Zeit. Zum anderen ist für ein solches Projekt in der Finanzplanung der Stadt kein Geld eingestellt. So sinnvoll der CSU-Antrag ist – am Erfolg darf man zweifeln.