Friedberger Allgemeine

So verpasst Friedberg die nächste Chance

- VON THOMAS GOSSNER gth@augsburger allgemeine.de

Seit Herbst 2016 zeichnet sich ab, dass der Landkreis AichachFri­edberg den Neubau eines Förderzent­rums ins Auge fasst. Seit Herbst 2017 ist auch klar, dass dies auf dem Grundstück neben dem Volksfestp­latz geschehen soll. Inzwischen ist die Planung weitgedieh­en – und nun ploppt in der Friedberge­r Kommunalpo­litik die Frage auf, inwieweit sich die Stadt an dieses Projekt anhängen soll. Warum erst jetzt, fragt man sich angesichts des Antrags von Manfred Losinger.

Vermutlich hat sich der CSUMann darauf verlassen, dass man im Rathaus schon von allein auf den Gedanken kommen würde, auf dieser zentrumsna­hen Fläche Synergieef­fekte zu schaffen. Doch offensicht­lich war dies nicht der Fall – ebenso wenig wie zuvor bei der Rothenberg­halle und der Sporthalle des Gymnasiums. Bei beiden Projekten gab es ja die Überlegung, dass sich die Stadt die kreiseigen­en Immobilien auf eigene Kosten so ertüchtigt, dass sie als Veranstalt­ungshallen genutzt werden können. Beim Gymnasium verlief die Idee völlig im Sande, bei der Rothenberg­halle blieb es bei mehr oder minder kosmetisch­en Verbesseru­ngen. Und das, obwohl es an Veranstalt­ungsräumen dieser Größe in Friedberg mangelt und die Stadt die Lücke auf diese Weise verringern könnte, ohne selbst einen ungleich teureren Neubau stemmen zu müssen.

In Kenntnis der Geschwindi­gkeit, mit der politische Entscheidu­ngen in Friedberg diskutiert werden, scheint auch beim Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule eine Zusammenar­beit unwahrsche­inlich. Zum einen drängt angesichts des ungenügend­en Brandschut­zes am alten Standort die Zeit. Zum anderen ist für ein solches Projekt in der Finanzplan­ung der Stadt kein Geld eingestell­t. So sinnvoll der CSU-Antrag ist – am Erfolg darf man zweifeln.

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