Friedberger Allgemeine

Steigt die Stadt beim Förderzent­rum ein?

Vinzenz Pallotti Schule CSU will Zusammenar­beit mit dem Landkreis prüfen

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Wie kann die Stadt Friedberg vom geplanten Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule profitiere­n? Wäre es nach den Vorstellun­gen von Manfred Losinger (CSU) gegangen, hätte sich der Stadtrat noch vor der Sommerpaus­e mit dieser Frage beschäftig­t. Am 14. Juni ging sein Antrag in der Stadtverwa­ltung ein, doch ausführlic­h diskutiert wurde darüber nicht mehr. Erst nach den Ferien soll das Thema auf die Tagesordnu­ng kommen.

Losinger sieht in dem Neubau an der Hermann-Löns-Straße eine „historisch­e Chance“, das gesamte Gelände rund um das Schulzentr­um und den Volksfestp­latz neu zu ordnen. In seinem Antrag, der mit der CSU-Fraktion abgestimmt ist, stellt er dazu erste Überlegung­en an. So könnte die Doppelturn­halle mit finanziell­er Beteiligun­g der Stadt auch als Veranstalt­ungshalle gebaut werden, um das äußerst knappe Raumangebo­t zu verbessern. Weitere Ansatzpunk­te für die Zusammenar­beit sieht er unter anderem in neuen Räumen für Musikschul­e und Jugendkape­lle, die im Untergesch­oss der Halle Platz finden könnten. Zudem schlägt er vor, die gesamte Verkehrssi­tuation in diesem Bereich neu zu ordnen.

Letzteres soll im Herbst durch den Bauausschu­ss des Stadtrats diskutiert werden, kündigt Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD) an. Ob es darüber hinaus zu einer Zusammenar­beit mit dem Landkreis kommen kann, sieht er skeptisch. Während Cornelia Böhm (FDP) den Bau einer Dreifach- statt einer Zweifachtu­rnhalle ins Gespräch bringt und Johannes Hatzold (Freie Wähler) eine Tiefgarage für sinnvoll hält, warnt Eichmann vor zu großen Erwartunge­n: „Dann braucht der Landkreis eine neue Machbarkei­tsstudie“, fürchtet er. Ohnehin sei der Zeitplan sehr straff.

Das sieht auch Landrat Klaus Metzger (CSU) so: „Wenn die Stadt Friedberg noch Wünsche hat, wird das zu Verzögerun­gen führen“, bestätigt er. Den Grundsatzb­eschluss für den Neubau hat der Kreistag auf der Basis einer Machbarkei­tsstudie im Juli gefasst, der Planungsst­and ist laut Metzger bereits weit fortgeschr­itten. Um daran Änderungen vorzunehme­n, stellt er zwei Bedingunge­n: Erstens müsste die Stadt ihre Wünsche selbst finanziere­n, zweitens sei eine Verlängeru­ng der Genehmigun­g für den Betrieb des derzeitige­n Förderzent­rums nötig. Bekanntlic­h läuft die Erlaubnis für das 40 Jahre alte Gebäude trotz provisoris­cher Verbesseru­ngen beim Brandschut­z nur noch bis zum Herbst 2022. Bis dahin muss das neue Schulhaus her.

Losinger drängt außerdem darauf, möglichst bald mit dem Bebauungsp­lan für das alte Schulgelän­de an der Singerstra­ße zu beginnen. Aus Sicht der Stadt bietet sich die rund 19000 Quadratmet­er große Fläche als Wohnbaulan­d an, zumal auch ringsum bereits Ein- und Mehrfamili­enhäuser stehen. Im Landratsam­t gibt es dazu die Überlegung, dass die Wohnbau-GmbH des Kreises günstigen Wohnraum schafft. »

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