Steigt die Stadt beim Förderzentrum ein?
Vinzenz Pallotti Schule CSU will Zusammenarbeit mit dem Landkreis prüfen
Friedberg Wie kann die Stadt Friedberg vom geplanten Neubau der Vinzenz-Pallotti-Schule profitieren? Wäre es nach den Vorstellungen von Manfred Losinger (CSU) gegangen, hätte sich der Stadtrat noch vor der Sommerpause mit dieser Frage beschäftigt. Am 14. Juni ging sein Antrag in der Stadtverwaltung ein, doch ausführlich diskutiert wurde darüber nicht mehr. Erst nach den Ferien soll das Thema auf die Tagesordnung kommen.
Losinger sieht in dem Neubau an der Hermann-Löns-Straße eine „historische Chance“, das gesamte Gelände rund um das Schulzentrum und den Volksfestplatz neu zu ordnen. In seinem Antrag, der mit der CSU-Fraktion abgestimmt ist, stellt er dazu erste Überlegungen an. So könnte die Doppelturnhalle mit finanzieller Beteiligung der Stadt auch als Veranstaltungshalle gebaut werden, um das äußerst knappe Raumangebot zu verbessern. Weitere Ansatzpunkte für die Zusammenarbeit sieht er unter anderem in neuen Räumen für Musikschule und Jugendkapelle, die im Untergeschoss der Halle Platz finden könnten. Zudem schlägt er vor, die gesamte Verkehrssituation in diesem Bereich neu zu ordnen.
Letzteres soll im Herbst durch den Bauausschuss des Stadtrats diskutiert werden, kündigt Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) an. Ob es darüber hinaus zu einer Zusammenarbeit mit dem Landkreis kommen kann, sieht er skeptisch. Während Cornelia Böhm (FDP) den Bau einer Dreifach- statt einer Zweifachturnhalle ins Gespräch bringt und Johannes Hatzold (Freie Wähler) eine Tiefgarage für sinnvoll hält, warnt Eichmann vor zu großen Erwartungen: „Dann braucht der Landkreis eine neue Machbarkeitsstudie“, fürchtet er. Ohnehin sei der Zeitplan sehr straff.
Das sieht auch Landrat Klaus Metzger (CSU) so: „Wenn die Stadt Friedberg noch Wünsche hat, wird das zu Verzögerungen führen“, bestätigt er. Den Grundsatzbeschluss für den Neubau hat der Kreistag auf der Basis einer Machbarkeitsstudie im Juli gefasst, der Planungsstand ist laut Metzger bereits weit fortgeschritten. Um daran Änderungen vorzunehmen, stellt er zwei Bedingungen: Erstens müsste die Stadt ihre Wünsche selbst finanzieren, zweitens sei eine Verlängerung der Genehmigung für den Betrieb des derzeitigen Förderzentrums nötig. Bekanntlich läuft die Erlaubnis für das 40 Jahre alte Gebäude trotz provisorischer Verbesserungen beim Brandschutz nur noch bis zum Herbst 2022. Bis dahin muss das neue Schulhaus her.
Losinger drängt außerdem darauf, möglichst bald mit dem Bebauungsplan für das alte Schulgelände an der Singerstraße zu beginnen. Aus Sicht der Stadt bietet sich die rund 19000 Quadratmeter große Fläche als Wohnbauland an, zumal auch ringsum bereits Ein- und Mehrfamilienhäuser stehen. Im Landratsamt gibt es dazu die Überlegung, dass die Wohnbau-GmbH des Kreises günstigen Wohnraum schafft. »