Grasfrosch und Libelle fühlen sich wieder wohl
Der Landschaftspflegeverband des Landkreises arbeitet erfolgreich an der Renaturierung des Rossmooses bei Inchenhofen. Auf 40 von insgesamt 150 Hektar Fläche ist das schon geschehen. Es werden noch weitere Flächen gesucht
Inchenhofen Der versandete Flutgraben im Rossmoos bei Inchenhofen war kaum geräumt, da waren auch schon die ersten Amphibien da. Vor allem Grasfrösche, aber auch Libellen nehmen das Gewässer gut an. Das erzählte Jan Uczen vom Landschaftspflegeverband bei einer Rundfahrt durch die Moorlandschaft. Rund 150 Hektar groß ist das Rossmoos. Knapp 40 Hektar davon sind inzwischen renaturiert. Das gemeinsame Ziel von Unterer Naturschutzbehörde, Gemeinde und Landschaftspflegeverband ist es, noch mehr Flächen zu bekommen, um das Projekt weiterentwickeln zu können.
Seit rund 20 Jahren gibt es das sogenannte Projekt zur aktiven Landschaftsentwicklung bei Leahad. Laut Georg Wenger von der Unteren Naturschutzbehörde sind inzwischen rund 28 der insgesamt 150 Hektar großen Fläche im bayerischen Artenschutzprogramm. Der Landkreis selbst hat aktuell etwa 4,5 Hektar Fläche angepachtet, um darauf das Ziel des Moorschut- zes realisieren zu können. Weitere rund vier Hektar kommen von der Gemeinde in Form von Ausgleichsflächen. Wenger betonte: „Das Projekt hat an Aktualität nichts eingebüßt.“Der Landkreis ist deshalb daran interessiert, über Grunderwerb, Anpachtung oder das Naturschutzprogramm weitere Flächen in das Projekt einbinden zu können. Wichtigster Partner für die Umsetzung der Pflegemaßnahmen ist der Landschaftspflegeverband. Er kümmert sich unter anderem um das Mähen von artenreichen Nasswiesen oder die Übertragung von Mähgut. Der Pflegeverband beauftragt mit den Arbeiten vor allem regionale Landwirte, erklärte Uczen, der seit rund eineinhalb Jahren Mitarbeiter in der Geschäftsführung des Landschaftspflegeverbandes ist. Die rund 13000 Euro, die der Verband jedes Jahr in die verschiedenen Maßnahmen steckt, werden vor allem aus Fördermitteln finanziert.
Zu den aktuellen Maßnahmen gehört das Räumen eines alten Flutgrabens, der in den 1990erJahren angelegt worden war. Im Laufe der Zeit ist er völlig versan- det. „Wir haben uns an die alten Pläne gehalten und die alte Struktur wieder hergestellt“, so Uczen. Eigentümer der Fläche ist die Bürgerinitiative zur Rettung des Lebensraumes Inchenhofen. Im September 2016 hatte sich der Landschaftspflegeverband mit Mitgliedern der Bürgerinitiative getroffen, um sie über geplante Arbeiten auf der Fläche zu informieren. Bei der Umsetzung der Maßnahme, mit der offene Vegetationsstrukturen geschaffen und Amphibienund Reptilienhabitate geschaffen wurden, legten die Mitglieder der Initiative selbst Hand mit an. „Sie entfernten die Verbuschung und verteilten Mähgut“, sagte Uczen. Auf einer gemeindeeigenen Ausgleichsfläche legte der Landschaftspflegeverband verschiedene Tümpel an. Sie sind der bevorzugte Lebensraum der Kreuzkröte, die im Rossmoos ihr Hauptverbreitungsgebiet hat. Die Kreuzkröte steht auf der Roten Liste. Ein weiterer Stopp auf der Rundfahrt war bei einer Fläche, die ins bayerische Artenschutzprogramm aufgenommen worden ist. Sie wandelte sich im Laufe der Jahre von einem absolut trockenen Standort zu einem, der einer moortypischen Vegetation näher kommt. „Wir haben jetzt wieder wassernähere Verhältnisse“, freute sich Wenger.