Wer hat den Größten?
Bei uns im Viertel ist angesichts der tropischen Temperaturen ein neuer Wettbewerb ausgebrochen. „Wer hat den größten Pool?“hat „Wer hat das größte Trampolin?“abgelöst. Seit Wochen wird gewerkelt, gebastelt und aufgeblasen. Schau ich aus dem Küchenfenster, sehe ich ein mittelgroßes aufblasbares Planschbecken. Blau-weiß. Fassungsvermögen: zwei bis drei Kinder. Gleich nebenan steht ein deutlich größerer Pool, feste, geblümte Seitenwände. Fassungsvermögen: Locker fünf Kids, und die Mama passt bestimmt auch noch rein. Gehe ich in meinen Garten und schaue nach links, sehe ich ein Monstrum an Swimmingpool. Fassungsvermögen: Zehn bis 15 Kinder, die angesichts der Wassertiefe von 1,30 Meter aber alle schwimmen können sollten. Seit Wochen schuftet mein Nachbar, hat den kleinen Reihenhausgarten fast vollständig mit einem tiefen Kiesbett ausgestattet, betoniert, gesandet und was weiß ich noch alles. Der vorher gepflegte Rasen wurde geopfert. Schaue ich nach rechts, dann sehe ich – ein Kinderplanschbecken. Drei übereinanderliegende Luft-Würste, Durchmesser etwa 1,50 Meter, Wassertiefe circa 30 Zentimeter. Drum herum: Alle Kinder der Nachbarschaft, die sich nass spritzen, kreischen und einen Heidenspaß haben. Ist die Größe also doch nicht so wichtig?