Brunnen bekommt zuerst die Glasfaserversorgung
Gemeinderat Merching ist gut aufgestellt. Doch der Bedarf wird weiter steigen und dann muss nachgerüstet werden
Merching Vor gut einem Jahr hatte Jürgen Schuster von der Firma Corwese über die Infrastrukturanalyse und Versorgungsstruktur zur Breitbandversorgung in Merching referiert. Nun stellte er eine Planungsmöglichkeit im Gemeinderat vor, die sukzessive umgesetzt wird.
Die Ist-Situation in Merching ist im Moment sehr gut: Alle Haushalte sind mit mindestens 30 Megabit versorgt. Brunnen, das lange Zeit ohne vernünftige Internetanbindung auskommen musste, erhält als erster Gemeindeteil sogar einen Anschluss ans Glasfasernetz. Für den Kernort gelte es bei einer Glasfaservernetzung vor allem Fallstricke wie Querungen (Bach, Bahn, Bundesstraßen) zu minimieren.
Gut 1000 Adressen mit 41 Verteilern wären für Merching nötig – der Bund unterstützt maximal 72 – bei Bedarf könne man also problemlos aufstocken, so Schuster. Dabei bediene man sich der sogenannten PtoP (Punkt zu Punkt)-Technik: Ein zentraler Punkt befände sich damit am Rathaus, der zu Verteilern und schließlich in die Haushalte führe. Für Steinach und Hochdorf würde man eine Abzweigung oder einen Schacht einrichten. „Die Idee dabei ist aber nicht, jetzt zu buddeln anzufangen, sondern sukzessive bei Straßensanierungen oder Neubau Leerrohre zu verlegen, die man bei Bedarf dann an den gewünschten Anbieter (Telekom, M-net, …) verkaufen kann.“
Der Bund empfiehlt beim Einziehen der Fasern in den Rohrverbund vier Fasern je Haushalt/Gewerbe und zusätzlich zwei Fasern je Gebäude einzurechnen, um die Möglichkeit offenzulassen, sowohl Anbieter und/oder auch Konkurrent wählen zu können. Im Moment liegt der Bedarf bei etwa 30 bis 60 Mbit. Schuster rechnet aber damit, dass der Bedarf weiter steigen wird.
Die in Merching verlegten Kupferkabel mit Vectoringleistung haben ihr Maximum bei 100 Mbit, mit dem künftig angebotenen Supervectoring sind 200 Mbit möglich. Dies werde auf die lange Sicht also nicht ausreichen. Bauherren empfiehlt er deshalb, ein zusätzliches 32er-Rohr einzuziehen. Bei dem geplanten Ausbau der Landsberger Straße (III. Bauabschnitt) könne man die Rohre schon einplanen. Diese würden dann im Infrastrukturatlas aufgenommen werden und so auch von Anbietern wahrgenommen.
Auf die Rückfrage von Christian Niedermair, dass man kaum in fünf bis zehn Jahren das Merchinger Straßennetz erneuern könne, wies Schuster auf Aktionen wie die „Gas und Glas“-Aktionen hin. Hier wären im Zuge der Erdgaserschließung auch Rohrverlegungen umsonst möglich, führte er aus.
Eine Nutzung der Kanalisation, um Rohre zu verlegen, sei bei einem Pilotprojekt nicht weiter verfolgt worden, konnte er Bürgermeister Martin Walch auf Nachfrage weitergeben.