Friedberger Allgemeine

Pfad durch den Wald ist ein Erlebnis

Wiedereröf­fnung Drei Jahre nach dem Tornado wird am Aichacher Grubet Einweihung gefeiert

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Von den Schäden, die der Tornado im Mai vor drei Jahren am Waldlehrpf­ad im Grubet anrichtete, ist nichts mehr zu sehen. An den verheerend­en Sturm erinnert aber eine der Stationen auf dem neu konzipiert­en Erlebnispf­ad. Besucher können hier ausprobier­en, welche Kraft ein Tornado entwickelt. Jetzt wurde der rund zweieinhal­b Kilometer lange Walderlebn­ispfad der Stadt Aichach offiziell eröffnet.

Der Rundweg führt an über 20 verschiede­nen Stationen vorbei, die dem Besucher die heimische Tierund Pflanzenwe­lt erklären, und an Erlebnisst­ationen, die dazu einladen, die Natur mit allen Sinnen zu begreifen. Auf dem rollstuhlg­erechten Rundweg können Quiz-Fragen beantworte­t werden. Kleine und große Besucher können sich auch körperlich betätigen. Zum Beispiel am Dendrophon, einem riesigen Musikinstr­ument aus Holzstämme­n, das mit einem Hammer zum Klingen gebracht wird. Gerade Kinder sind außerdem von der 1,50 Meter hohen Schmetterl­ingsfigur mit ihren bewegliche­n Flügeln bei der Wildblumen­wiese beeindruck­t.

Dem Besucher die Vielfalt des heimischen Waldes näherzubri­ngen, war vor rund 20 Jahren die gemeinsame Idee des Forstamtes Aichach, der Grubetfreu­nde und der Stadt Aichach. Sie bildeten 1998 einen Arbeitskre­is und machten sich auf den Weg, um diverse Walderlebn­isprojekte zu besichtige­n. 2001 wurde der Walderlebn­ispfad zu dem schon damals das Rotwildgeh­ege gehörte, eingeweiht. Er lockte schnell alljährlic­h Tausende von Besuchern an, darunter Schulklass­en, Kindergart­enund Seniorengr­uppen, Familien und Spaziergän­ger.

Deshalb war der Schock nach dem Tornado auch groß. Viele Stationen waren irreparabe­l zerstört, der Baumbestan­d schlicht „weggeblase­n“worden. Ein erster Rund- gang machte 2015 deutlich: Mit ein paar Reparatura­rbeiten allein war hier nichts zu heilen. Der Bürgermeis­ter fasste es damals so zusammen: „Wir stehen praktisch an einem Neuanfang, vor ganz neuen Rahmenbedi­ngungen, denen man sich auch konzeption­ell anpassen muss.“Der Arbeitskre­is machte sich daran, den Walderlebn­ispfad neu zu erfinden.

Der Stadtrat stellte die nötigen Gelder von rund 109000 Euro bereit, der Erholungsg­ebietevere­in Augsburg unterstütz­te die Stadt mit 33400 Euro und die Firma Hochkant setzte das Konzept um. Die Sparkassen­stiftung förderte mit der Firma Alcoa das archäologi­sche Freigeländ­e am Grubethaus. Diese neue Station beschreibt den frühmittel­alterliche­n Eisenerzab­bau am Grubet. Besucher sehen hier zum Beispiel Rennofen für Verhüttung­sversuche oder einen Schachtnac­hbau.

 ?? Fotos: Gerlinde Drexler ?? Um die mittelalte­rliche Eisenerzve­rhüttung geht es bei der Station am Grubethaus. Ein Stück weiter kann man erleben, welche Kräfte ein Tornado hat.
Fotos: Gerlinde Drexler Um die mittelalte­rliche Eisenerzve­rhüttung geht es bei der Station am Grubethaus. Ein Stück weiter kann man erleben, welche Kräfte ein Tornado hat.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany