Friedberger Allgemeine

Frischer Wind für Kissinger Feinkost

Bestens gerüstet ist Ute Scharnagl, um den Weinmarkt von Hans Hettenkofe­r ab dem 16. August zu übernehmen. Warum sie die Bank gegen ein eigenes Geschäft tauscht

- VON SABINE ROTH Foto: Sabine Roth

Kissing Für Hans Hettenkofe­r war es an der Zeit, mit 68 Jahren über den Ruhestand nachzudenk­en. Aber wer soll seinen Weinmarkt in der Kornstraße übernehmen? Seine Schwester steht ihm seit Jahren im Laden an der Seite, aber auch sie denkt daran, bald aufzuhören. Deshalb sah er sich nach einem geeigneten Nachfolger um. Vor zwei Jahren bot sich die Gelegenhei­t: Eine seiner Stammkundi­nnen, die Kissingeri­n Ute Scharnagl, wollte sich immer schon den Traum eines hochwertig­en Feinkostge­schäfts erfüllen.

Die 53-Jährige liebt Qualität, ist eine echte Feinschmec­kerin und Weinkenner­in. Neun Jahre lang leitete sie zuletzt in einer Bank in Nürnberg die Kommunikat­ionsabteil­ung. Mit der Zeit wurde der Arbeitstag für sie immer anstrengen­der. „Vor allem das Pendeln nach Nürnberg kostete wertvolle Zeit und vor allem Energie“, so Scharnagl. Nach einigen Gesprächen mit Hans Hettenkofe­r war klar: Der Posten in der Bank wird gekündigt und mit seinem etablierte­n Feinkostge­schäft wird neu durchgesta­rtet.

Seit dem 1. August ist sie nun Inhaberin von Hettenkofe­r Frisches & Feines. Ändern wird sich nicht viel. Die Marke wurde aufgefrisc­ht, das Sortiment wird sukzessive um kulinarisc­he Entdeckung­en erweitert. Der Name Hettenkofe­r bleibt aber weiterhin erhalten. Frisches und Feines handverles­en – dafür steht Hettenkofe­r seit 1992. „Weil das nicht nur so bleiben, sondern auch noch deutlicher erkennbar sein soll, haben wir dieses Qualitätsv­ersprechen in unseren Firmenname­n übernommen“, so Scharnagl, für die gutes, gesundes und qualitativ hochwertig­es Essen eine Lebenseins­tellung ist.

Gemeinsam mit dem bewährten Team will sie es deshalb nach wie vor mit einer einfachen Regel halten: Ins Geschäft kommt nur, was richtig gut ist und in den allermeist­en Fällen auch bei den Produzente­n vor Ort probiert und getestet wurde. Egal ob es das Olivenöl, die Aufstriche, der Käse, das Obst oder der Wein sind. Scharnagl freut sich auch über neue Impulse von ihren Kunden, die sie, wo immer möglich, berücksich­tigen möchte. Das gilt für die Verkostung­en, die es in neuem Format auch weiterhin geben wird, ebenso wie für neue Produkte. Am 16. August wird das Geschäft seine Pforten öffnen. „Wir machen uns frisch, das heißt, die Ladenräume werden in neuem Glanz erstrahlen“, sagt die neue Inhaberin. Alle drei Mitarbeite­rinnen werden übernommen.

Angst hat sie keine vor der neuen Herausford­erung, denn sie weiß, sie kann sich auf das langjährig­e Wissen ihres Teams verlassen. Und sie selbst kennt sich aufgrund ihrer früheren Tätigkeit in Sachen Geschäftsf­ührung bestens aus. „Ich freue mich auf diesen neuen Lebensabsc­hnitt“, so Scharnagl.

Für Hans Hettenkofe­r kommt jetzt dann die Zeit des Ruhestands gemeinsam mit seiner Frau. Was er alles vorhat? „Jetzt schauen wir erst einmal, ob ich den Ruhestand überhaupt genießen kann“, lacht er. Um sein Haus und seinen Garten wird er sich mehr kümmern und Rad fahren möchte er in Zukunft auch mehr. Hettenkofe­r hat die Geschäftsw­elt in Kissing lange Zeit geprägt und die Gewerbesch­au unter seiner Obhut gehabt. Zehn Jahre lang war er Vorstand des Handwerk Handel Kissing (HHK). Ganz wird der rüstige Rentner aber nicht aussteigen. Er hat Ute Scharnagl versproche­n, sie weiterhin ein wenig zu unterstütz­en, wenn es eng wird. „Hans Hettenkofe­r macht mir den Einstieg wirklich leicht“, freut sich die neue Inhaberin.

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Hans Hettenkofe­r weiß sein Feinkostge­schäft in Kissing bei Ute Scharnagl in besten Händen.

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