Friedberger Allgemeine

Ein unwürdiges Spektakel

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Zur Berichters­tattung über die Mieten im Höhmannhau­s:

Während meiner über zehnjährig­en Zusammenar­beit mit Dr. Trepesch habe ich diesen als höchst engagierte­n und entdeckung­sfreudigen Museumsdir­ektor schätzen gelernt, der stets auch für neue Themen aufgeschlo­ssen war und der für einen frischen Wind in der Augsburger Museumslan­dschaft sorgt. Wir konnten einige sehr erfolgreic­he Ausstellun­gen bei den Kunstsamml­ungen realisiere­n, die den Ruf der Kunststadt Augsburg verbessert­en und das Thema der für die Reichsstad­t einst so bedeutende­n Hinterglas­malerei in den Fokus der Öffentlich­keit rückte.

Dieser Ruf als Kunststadt wird nun übel beschädigt. Ich als Sammler und Unterstütz­er der Augsburger Museen empfinde es als ein unwürdiges Spektakel, wie der Dienstherr einen leitenden Beamten mit einer äußerst fragwürdig­en Anschuldig­ung niederzuma­chen versucht. Für einen Außenstehe­nden ein wahrlich entehrende­s Schmierent­heater, welches dem Renommee von Augsburg kaum dienlich ist. Dass hierbei auch das Mäzenatent­um in der Stadt insgesamt beschädigt wird, nehmen die Aggressore­n offenbar leichtfert­ig in Kauf. Sie haben sich in ihrem Verwaltung­slabyrinth verloren und erkennen nicht mehr, dass Frau Dr. Ruth Höhmann mit ihrem Vermächtni­s ein hochherzig­es Geschenk an die Stadt gemacht hat, das es in Ehren zu halten gilt. Die vielen anderen Stifter und Spender, die sich eng dem Gedanken von Augsburg als Stiftersta­dt verpflicht­et fühlen, werden so leichtfert­ig vor den Kopf gestoßen.

Prof. Wolfgang Steiner, München

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Foto: Philipp Kiehl Illegale Graffiti nehmen in der Stadt zu.

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