Voxxclub rocken das Zelt
Nicht erst zum Hit „Rock mi“tanzt das Publikum auf den Bänken. Die fünf Sänger beschließen fulminant das Friedberger Volksfest, das Besucher und Aussteller dieses Jahr sehr unterschiedlich bewerten
Friedberg Am letzten Tag des Friedberger Volksfestes gab es noch einmal Partystimmung vom Feinsten. DJ Tonic von hielt die Gäste bis 21 Uhr bei Laune und überließ die Bühne dann Voxxclub. Die unkonventionellen Volksmusiker Michi, Stefan, Flo, Bini und Christian legten sich mächtig ins Zeug und präsentierten dem Publikum ihre besten Hits von Polka bis Mundart-Rock.
„Wir werden das Festzelt nicht verlassen, bevor nicht alle Bierbänke zerstört sind“, kündigten sie an und warnten das Publikum: „Freut euch nicht zu früh, Voxxclub ist fleißiges Mitmachen!“Die fünf Sänger hielten Wort – zumindest was das Mitmachen betraf – und gaben den Feiernden mehr als genug Anlass zum Klatschen, Singen und Tanzen. Die Stimmung im Zelt war dementsprechend gut, bis in den hintersten Ecken standen die Leute auf den Bänken und gaben in den letzten Stunden des Volksfestes noch einmal alles. Vor der Bühne herrschte dichtes Gedränge.
„Voxxclub waren super und haben eine hervorragende Stimmung gemacht. Ich kannte die Gruppe schon und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht“, meinte Oliver Rudroff nach dem Auftritt und war mit diesem Fazit nicht alleine. Die Musiker wurden von allen Seiten gelobt. Auch sie selbst waren vom Publikum begeistert und kündigten an, nächstes Jahr gerne wieder zu kommen. Nur der Veranstalter müsse über ihre Pläne noch informiert werden, scherzten sie.
Dass Voxxclub bei den Besuchern gut ankam, überrascht nicht: Die Gruppe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die seit 2012 im Geschäft ist, schaffte es in allen drei Ländern bereits in die Charts und landete mit „Rock mi“auch einen Oktoberfest-Hit. Für den Echo wurden sie in der Kategorie „volkstümliche Musik“zwischen 2014 und 2017 dreimal nominiert. Auch beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2018 waren sie dabei. Vier Alben können die Jungs in den Lederhosen inzwischen vorweisen.
Die Besucher des Friedberger Volksfestes lobten aber nicht nur den Auftritt der fünf Volksmusiker, sondern waren überhaupt sehr angetan von der Atmosphäre auf dem Gelände und im Zelt. „Wir sind diese Saison schon zum dritten Mal hier“, verriet Leonhard Mayer, der sich mit seiner Frau den Abschluss des Festes nicht entgehen ließ. „DJ Tonic war wirklich gut und Voxxclub hervorragend. Auch sonst stimmt alles auf dem Friedberger Volksfest: Das Essen ist gut und das Ambiente auch. Deshalb waren wir ja auch öfter da.“
Die Betreiber der Stände und Fahrgeschäfte teilen seine Meinung nur sehr bedingt. Als „grausam“beschreibt Anton Schubert das dies- Volksfest. „Trotz des Jubiläums hatte ich 50 Prozent weniger Kunden als vergangenes Jahr. Anfangs war es zu heiß, warum es aber auch danach nicht lief, weiß ich nicht.“
Dabei sei das Friedberger Volksfest eine tolle Veranstaltung, der Platz liege zentral und durch Presse, Internet und Plakate werde alles gut beworben. Auch die Mischung von verschiedenen Fahrgeschäften und Buden sollte das Publikum eigentlich anziehen, erwartete Schubert, doch trotz allem hielt sich die Nachfrage bei seinem Kinderkarussell diesmal sehr in Grenzen.
Auch andere Standbesitzer äußerten sich zurückhaltend über den diesjährigen Andrang und nannten die Hitze als Hauptgrund. Sogar Joachim Neumüller bestätigte das, obwohl er Eis verkaufte und die Sonne ihm eigentlich die Kunden in die Arme treiben sollte. „Dieses Jahr war es auch bei mir ruhiger als sonst, aber insgesamt war das Geschäft in Ordnung. Die Nachfrage nach Eis ist bei 35 Grad zwar groß, aber wenn die meisten Leute lieber baden gehen, statt auf das Volksfest zu kommen, bringt mir das wenig.“
Aus Sicht der Friedberger Polizei hingegen ist die Veranstaltung gut verlaufen: Außer drei Diebstählen und zwei Raufereien vermeldete der stellvertretende Leiter Peter Zimmermann 13 friedliche Tage. Wichtig war nach seiner Einschätzung die Präsenz des Security-Dienstes am Bierzelt, der Taschen kontrollierte und aufkeimende Störungen unterband.
Am letzten Abend musste die Pojährige lizei dann aber doch noch eingreifen: Ein 23-jähriger Schaustellergehilfe hatte zwei Schülern Marihuana zum Kauf angeboten. Die beiden Jugendlichen lehnten ab und wandten sich an das Security-Personal, das die Polizei sodann verständigte. Der 23-jährige Dealer konnte vorläufig festgenommen werden. Bei der Durchsuchung seiner Person und seines Abteils in einem Schaustellerwagen konnten ein paar Gramm des Rauschgiftes gefunden und sichergestellt werden. Zudem wurde bei der Überprüfung festgestellt, dass auch die polnische Justiz den Mann sucht. » Viele Bilder vom Auftritt der Band Voxxclub auf dem Volksfest finden Sie in unserer Online Galerie unter friedberger allgemeine.de/friedberg