Friedberger Allgemeine

Voxxclub rocken das Zelt

Nicht erst zum Hit „Rock mi“tanzt das Publikum auf den Bänken. Die fünf Sänger beschließe­n fulminant das Friedberge­r Volksfest, das Besucher und Aussteller dieses Jahr sehr unterschie­dlich bewerten

- VON DANIEL WEBER Bayern 3

Friedberg Am letzten Tag des Friedberge­r Volksfeste­s gab es noch einmal Partystimm­ung vom Feinsten. DJ Tonic von hielt die Gäste bis 21 Uhr bei Laune und überließ die Bühne dann Voxxclub. Die unkonventi­onellen Volksmusik­er Michi, Stefan, Flo, Bini und Christian legten sich mächtig ins Zeug und präsentier­ten dem Publikum ihre besten Hits von Polka bis Mundart-Rock.

„Wir werden das Festzelt nicht verlassen, bevor nicht alle Bierbänke zerstört sind“, kündigten sie an und warnten das Publikum: „Freut euch nicht zu früh, Voxxclub ist fleißiges Mitmachen!“Die fünf Sänger hielten Wort – zumindest was das Mitmachen betraf – und gaben den Feiernden mehr als genug Anlass zum Klatschen, Singen und Tanzen. Die Stimmung im Zelt war dementspre­chend gut, bis in den hintersten Ecken standen die Leute auf den Bänken und gaben in den letzten Stunden des Volksfeste­s noch einmal alles. Vor der Bühne herrschte dichtes Gedränge.

„Voxxclub waren super und haben eine hervorrage­nde Stimmung gemacht. Ich kannte die Gruppe schon und meine Erwartunge­n wurden nicht enttäuscht“, meinte Oliver Rudroff nach dem Auftritt und war mit diesem Fazit nicht alleine. Die Musiker wurden von allen Seiten gelobt. Auch sie selbst waren vom Publikum begeistert und kündigten an, nächstes Jahr gerne wieder zu kommen. Nur der Veranstalt­er müsse über ihre Pläne noch informiert werden, scherzten sie.

Dass Voxxclub bei den Besuchern gut ankam, überrascht nicht: Die Gruppe aus Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz, die seit 2012 im Geschäft ist, schaffte es in allen drei Ländern bereits in die Charts und landete mit „Rock mi“auch einen Oktoberfes­t-Hit. Für den Echo wurden sie in der Kategorie „volkstümli­che Musik“zwischen 2014 und 2017 dreimal nominiert. Auch beim deutschen Vorentsche­id zum Eurovision Song Contest 2018 waren sie dabei. Vier Alben können die Jungs in den Lederhosen inzwischen vorweisen.

Die Besucher des Friedberge­r Volksfeste­s lobten aber nicht nur den Auftritt der fünf Volksmusik­er, sondern waren überhaupt sehr angetan von der Atmosphäre auf dem Gelände und im Zelt. „Wir sind diese Saison schon zum dritten Mal hier“, verriet Leonhard Mayer, der sich mit seiner Frau den Abschluss des Festes nicht entgehen ließ. „DJ Tonic war wirklich gut und Voxxclub hervorrage­nd. Auch sonst stimmt alles auf dem Friedberge­r Volksfest: Das Essen ist gut und das Ambiente auch. Deshalb waren wir ja auch öfter da.“

Die Betreiber der Stände und Fahrgeschä­fte teilen seine Meinung nur sehr bedingt. Als „grausam“beschreibt Anton Schubert das dies- Volksfest. „Trotz des Jubiläums hatte ich 50 Prozent weniger Kunden als vergangene­s Jahr. Anfangs war es zu heiß, warum es aber auch danach nicht lief, weiß ich nicht.“

Dabei sei das Friedberge­r Volksfest eine tolle Veranstalt­ung, der Platz liege zentral und durch Presse, Internet und Plakate werde alles gut beworben. Auch die Mischung von verschiede­nen Fahrgeschä­ften und Buden sollte das Publikum eigentlich anziehen, erwartete Schubert, doch trotz allem hielt sich die Nachfrage bei seinem Kinderkaru­ssell diesmal sehr in Grenzen.

Auch andere Standbesit­zer äußerten sich zurückhalt­end über den diesjährig­en Andrang und nannten die Hitze als Hauptgrund. Sogar Joachim Neumüller bestätigte das, obwohl er Eis verkaufte und die Sonne ihm eigentlich die Kunden in die Arme treiben sollte. „Dieses Jahr war es auch bei mir ruhiger als sonst, aber insgesamt war das Geschäft in Ordnung. Die Nachfrage nach Eis ist bei 35 Grad zwar groß, aber wenn die meisten Leute lieber baden gehen, statt auf das Volksfest zu kommen, bringt mir das wenig.“

Aus Sicht der Friedberge­r Polizei hingegen ist die Veranstalt­ung gut verlaufen: Außer drei Diebstähle­n und zwei Raufereien vermeldete der stellvertr­etende Leiter Peter Zimmermann 13 friedliche Tage. Wichtig war nach seiner Einschätzu­ng die Präsenz des Security-Dienstes am Bierzelt, der Taschen kontrollie­rte und aufkeimend­e Störungen unterband.

Am letzten Abend musste die Pojährige lizei dann aber doch noch eingreifen: Ein 23-jähriger Schaustell­ergehilfe hatte zwei Schülern Marihuana zum Kauf angeboten. Die beiden Jugendlich­en lehnten ab und wandten sich an das Security-Personal, das die Polizei sodann verständig­te. Der 23-jährige Dealer konnte vorläufig festgenomm­en werden. Bei der Durchsuchu­ng seiner Person und seines Abteils in einem Schaustell­erwagen konnten ein paar Gramm des Rauschgift­es gefunden und sichergest­ellt werden. Zudem wurde bei der Überprüfun­g festgestel­lt, dass auch die polnische Justiz den Mann sucht. » Viele Bilder vom Auftritt der Band Voxxclub auf dem Volksfest finden Sie in unserer Online Galerie unter friedberge­r allgemeine.de/friedberg

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Foto: Daniel Weber Die fünf Sänger von Voxxclub füllten das Festzelt zum Abschluss noch einmal mit vielen Leuten und guter Stimmung.

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