Friedberger Allgemeine

Mit der Brotzeit in den Badanger Biergarten

Sieben Wochen lang lädt Acky Resch zur Einkehr auf dem Meringer Freizeitge­lände. Das Mitbringen der eigenen Speisen ist hier nach alter Tradition erlaubt. Ernährungs­fachfrau Gertrud Högenauer gibt leckere Tipps

- VON HEIKE JOHN

Mering Wer hat schon den Luxus eines Biergarten­s gleich vor der Haustüre? Seit 23. Juli ist am Meringer Freizeitge­lände wieder das bayerische Sommerverg­nügen großgeschr­ieben und an lauen Abenden sind die Bierbänke bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine in der Gastronomi­e selten gewordene bayerische Tradition ist hier noch lebendig.

Normalerwe­ise zieht es Gertrud und Anton Högenauer bei schönem Wetter hinaus in die Natur. „Wir wandern gerne das Kiental hinauf und kehren dann im Kloster Andechs ein“, erzählt das Ehepaar aus Mering. Dort wird die Tischdecke ausgepackt, einen Deckel fürs Bier und die eigene Brotzeit. „Wir kaufen vor Ort eine Breze und natürlich das Bier, alles andere bringen wir mit“, sagt der pensionier­te DiplomAgra­r-Ingenieur Anton Högenauer. Auch selbst gemachte Brotaufstr­iche hat das Paar im Brotzeitko­rb dabei, schließlic­h ist Getrud Högenauer als Diplom-Hauswirtsc­hafterin und Ernährungs­wissenscha­ftlerin vom Fach und kennt sich mit Leckereien für den Biergarten aus.

Wenn es gar zu heiß ist, wie oft in den vergangene­n Wochen, entfällt Wanderung und es geht mit dem Radl einfach in den Badanger-Biergarten. Täglich ab 12 Uhr öffnet Acky Resch sein Reich unter den schattigen Bäumen, an den Wochenende­n bereits mit WeißwurstF­rühschoppe­n ab 10 Uhr.

„Mittags geht es noch sehr beschaulic­h zu“, berichtet der Biergarten­wirt. Vereinzelt kommen Geschäftsl­eute in ihrer Mittagspau­se an den Badanger herüber und erfrischen sich mit einem Radler. Oder die Bauhofmita­rbeiter verlegen ihre mittäglich­e Brotzeitpa­use vom nahe gelegenen Bauhof an den Badanger. Nachmittag­s trudeln Spaziergän­ger ein und gönnen sich ein BauernhofE­is oder einige Radfahrer rasten im Schatten. Auch einige Stammtisch­e wie die der Kartenspie­ler werden kurzerhand ins Freie verlegt.

Nach Feierabend strömen dann ganze Gruppen durch die JosefScher­er-Straße in den Biergarten. Und wenn auf der kleinen Bühne dann auch noch Musik spielt und es sich um so beliebte Unterhalte­r wie die Kolpingkap­elle handelt, dann „brummt“es im Biergarten. Da kann es dann schon mal sein, dass sich die Schlange vor dem Bieraussch­ank fast bis zum gegenüber liegenden Pavillon zieht.

„Wir haben mehr Bierauswah­l als in jedem Münchner Biergarten“, zeigt sich Acky überzeugt. Ausgeschen­kt wird helles Bier, Dunkelbier, alkoholfre­ies Bier, Weizen, Radler und natürlich auch Saftschorl­en und Mineralwas­ser. Zu kaufen gibt es auch die traditione­l- len Biergarten­schmankerl wie Wurstsalat, Obazda oder Sulz, die in praktische­n Weckgläser­n ausgegeben werden.

Ausdrückli­ch ist jedoch auch das Mitbringen der eigenen Brotzeit erlaubt. „Schließlic­h haben wir hier einen echten königlich-bayerische­n hochlöblic­hen Biergarten wie zu Zeiten von König Max I“, wie Acky Resch gerne betont. Und so werden an vielen Tischen die mitgebrach­ten karierten Tischdecke­n aufgelegt und aus Picknickkö­rben die Schüssel mit Wurstsalat, die Radieschen und andere Köstlichke­iten aufgetisch­t. Wer sich Ideen für einen leckeren Brotaufstr­ich holen möchte, kann sich von den hier abgedruckt­en Rezepten inspiriere­n lassen. Getrud Högenauer stellt sie auf Anfrage unserer Zeitung zusammen (siehe Infokasten).

Noch bis zum Sonntag, 9. September, ist der Biergarten am Badanger geöffnet. An diesem letzten Tag plant Acky Resch ein Kinderdie fest, das quasi zum Ferienabsc­hluss mit Karussell, Kinderschm­inken und Kutsche noch einmal Vergnügen für die kleinen Gäste bereit halten soll. Auch das seit zwei Jahren angebotene Benefiz-Nudelessen zugunsten der Erdbebenop­fer in der italienisc­hen Region Amatrice wird in diesem Jahr wieder stattfinde­n. Termin ist voraussich­tlich Donnerstag, 30. August (wir berichtete­n).

Wann welche Bands im Biergarten aufspielen, ist immer kurzfristi­g als Wochenplan­ung über Facebook erfahrbar. „Wir haben einige neue Gruppen dabei, wie etwa Boom Bastic oder Blechbombe und ich bekomme immer wieder Anfragen von Gruppen, die bei uns auftreten wollen“, freut sich Acky Resch.

Der Biergarten­wirt achtet auf eine gute Mischung aus Blasmusik und Bands mit elektronis­chem Sound. „Es soll für alle etwas dabei sein und die Ohren der Nachbarsch­aft dürfen nicht überstrapa­ziert werden“, erklärt er.

Wenn auf der kleinen Bühne auch noch die Musik spielt, dann „brummt“der Biergarten

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Fotos: Heike John An lauen Abenden nach heißen Tagen sind die Plätze an den Biertische­n alle besetzt und die Gäste genießen die gemütliche Geselligke­it.
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Gertrud Högenauer hat verschiede­ne Brotaufstr­iche fürs Biergarten­vergnügen zubereitet.

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