Friedberger Allgemeine

Merings Kampfgeist wird belohnt

Ausgerechn­et beim Angstgegne­r in Memmingen beendet eine Rumpftrupp­e des MSV ihre Negativser­ie. Dabei besticht ein Mann mit seiner Effektivit­ät. Aber wieder wird ein Spieler verletzt

- VON PETER KLEIST Florian Ziegler.

Mering/Memmingen Endlich! Endlich ist sie also gerissen, die schwarze Serie des SV Mering beim Angstgegne­r FC Memmingen II. Und ausgerechn­et mit einer von Ausfällen gebeutelte­n Mannschaft holten die Rot-Weißen im achten Anlauf seit dem Jahr 2011 den ersten Sieg überhaupt bei der Memminger Regionalli­ga-Reserve. Mit 2:1 erkämpften sich die Meringer drei Punkte und beendeten damit auch ihre aktuelle Negativser­ie von sechs sieglosen Partien in Folge. Mann des Tages in einer aufopferun­gsvoll fightenden Meringer Truppe war Harald Kerber, der vor dem Seitenwech­sel beide MSV-Treffer erzielte.

Die Erleichter­ung war spürbar, vielleicht weniger bei Trainer Gerhard Kitzler als vielmehr bei den Spielern. „Ich weiß, wie es im Fußball läuft, und ich freue mich für die Jungs, dass sie sich endlich mal belohnt haben“, sagte Merings Trainer. Er müsse seiner Mannschaft ein riesen Kompliment machen, so Kitzler. Die Elf habe bis zum Umfallen gekämpft und gezeigt, „dass man mit der entspreche­nden Einstellun­g auch mit einer vermeintli­ch schwächere­n Mannschaft bestehen kann“, so Kitzler.

Im Liveticker der Allgäuer war von einer „Maximalaus­beute“der Gäste aus Mering die Rede. Zwei Chancen, zwei Tore war da in der Halbzeitan­alyse zu lesen – und am, Ende stand als Fazit: „Mering mit 100 Prozent Chancenver­wertung“. „So ganz stimmt das nicht, wir hatten auch noch andere Chancen, wie beispielsw­eise durch und Markus Gärtner bei einem Kopfball und bei zwei Freistößen sowie bei einer Einzelakti­on von Lukas Kristen in der zweiten Halbzeit“, relativier­te Gerhard Kitzler diese Einschätzu­ng. Und manchen Konter hätte man auch besser ausspielen können, so der 62-Jährige weiter.

Die beiden Treffer für den MSV fielen schon vor dem Seitenwech­sel, beide erzielte Harald Kerber, der die Woche über kaum trainieren konnte. Beim 1:0 für den Gast in der 21. Minute setzte er sich schon alleine durch, sein erster Schuss wurde noch abgeblockt, der Nachschuss landete im langen Eck. Beim Meringer 2:0 in der 42. Minute stocherte er den Ball in einer unübersich­tlichen Situation über die Linie.

Nach dem Wechsel machte die junge Memminger Mannschaft dann mächtig Druck und erspielte sich einen Eckball nach dem anderen – ohne dadurch aber zu einem Feuerwerk an Chancen zu kommen. Das 1:2 in der 73. Minute durch Luca Sirch kam denn auch mehr durch eine verunglück­te Flanke zustande.

Nach diesem Anschlusst­reffer machten die Allgäuer dann noch mehr Druck, drängten mit Macht auf den Ausgleich, doch die MSVDefensi­ve um Torhüter Nicolas Köpper hielt stand – und auch in der fünfminüti­gen Nachspielz­eit passierte nichts Entscheide­ndes mehr.

Doch bei aller Freude fiel wieder ein Wermutstro­pfen in den Meringer Siegeskelc­h: Lukas Kristen verletzte sich bei einem Pressschla­g mit Memmingens Torhüter Niklas Gordy so schwer, dass er in der 65. Minute ausgewechs­elt werden musste. „Das sah schlimm aus, und ich hoffe, dass nichts gebrochen oder gerissen ist. Der junge Kerl wäre nämlich grad sehr gut drauf gewesen“, meinte Trainer Gerhard Kitzler.

SV Mering Köpper, Grebold, Gocevic, Gärtner, Ludwig (89. Daniel Danowski), Kirsten (64. Obermeyer), Zweckbronn­er, Reich (74. Bauer), Kerber, Ersoy.

Tore 0:1 Kerber (21.), 0:2 Kerber (42.), 1:2 Sirch (73.)

Zuschauer 52

Schiedsric­hter

 ?? Foto: Peter Kleist ?? Harald Kerber (rotes Trikot) war der Mann des Tages bei einer äußerst kampfstark­en Meringer Mannschaft, die erstmals beim FC Memmingen II drei Punkte holte. Kerber er zielte beide Meringer Treffer beim 2:1 Sieg.
Foto: Peter Kleist Harald Kerber (rotes Trikot) war der Mann des Tages bei einer äußerst kampfstark­en Meringer Mannschaft, die erstmals beim FC Memmingen II drei Punkte holte. Kerber er zielte beide Meringer Treffer beim 2:1 Sieg.

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