Merings Kampfgeist wird belohnt
Ausgerechnet beim Angstgegner in Memmingen beendet eine Rumpftruppe des MSV ihre Negativserie. Dabei besticht ein Mann mit seiner Effektivität. Aber wieder wird ein Spieler verletzt
Mering/Memmingen Endlich! Endlich ist sie also gerissen, die schwarze Serie des SV Mering beim Angstgegner FC Memmingen II. Und ausgerechnet mit einer von Ausfällen gebeutelten Mannschaft holten die Rot-Weißen im achten Anlauf seit dem Jahr 2011 den ersten Sieg überhaupt bei der Memminger Regionalliga-Reserve. Mit 2:1 erkämpften sich die Meringer drei Punkte und beendeten damit auch ihre aktuelle Negativserie von sechs sieglosen Partien in Folge. Mann des Tages in einer aufopferungsvoll fightenden Meringer Truppe war Harald Kerber, der vor dem Seitenwechsel beide MSV-Treffer erzielte.
Die Erleichterung war spürbar, vielleicht weniger bei Trainer Gerhard Kitzler als vielmehr bei den Spielern. „Ich weiß, wie es im Fußball läuft, und ich freue mich für die Jungs, dass sie sich endlich mal belohnt haben“, sagte Merings Trainer. Er müsse seiner Mannschaft ein riesen Kompliment machen, so Kitzler. Die Elf habe bis zum Umfallen gekämpft und gezeigt, „dass man mit der entsprechenden Einstellung auch mit einer vermeintlich schwächeren Mannschaft bestehen kann“, so Kitzler.
Im Liveticker der Allgäuer war von einer „Maximalausbeute“der Gäste aus Mering die Rede. Zwei Chancen, zwei Tore war da in der Halbzeitanalyse zu lesen – und am, Ende stand als Fazit: „Mering mit 100 Prozent Chancenverwertung“. „So ganz stimmt das nicht, wir hatten auch noch andere Chancen, wie beispielsweise durch und Markus Gärtner bei einem Kopfball und bei zwei Freistößen sowie bei einer Einzelaktion von Lukas Kristen in der zweiten Halbzeit“, relativierte Gerhard Kitzler diese Einschätzung. Und manchen Konter hätte man auch besser ausspielen können, so der 62-Jährige weiter.
Die beiden Treffer für den MSV fielen schon vor dem Seitenwechsel, beide erzielte Harald Kerber, der die Woche über kaum trainieren konnte. Beim 1:0 für den Gast in der 21. Minute setzte er sich schon alleine durch, sein erster Schuss wurde noch abgeblockt, der Nachschuss landete im langen Eck. Beim Meringer 2:0 in der 42. Minute stocherte er den Ball in einer unübersichtlichen Situation über die Linie.
Nach dem Wechsel machte die junge Memminger Mannschaft dann mächtig Druck und erspielte sich einen Eckball nach dem anderen – ohne dadurch aber zu einem Feuerwerk an Chancen zu kommen. Das 1:2 in der 73. Minute durch Luca Sirch kam denn auch mehr durch eine verunglückte Flanke zustande.
Nach diesem Anschlusstreffer machten die Allgäuer dann noch mehr Druck, drängten mit Macht auf den Ausgleich, doch die MSVDefensive um Torhüter Nicolas Köpper hielt stand – und auch in der fünfminütigen Nachspielzeit passierte nichts Entscheidendes mehr.
Doch bei aller Freude fiel wieder ein Wermutstropfen in den Meringer Siegeskelch: Lukas Kristen verletzte sich bei einem Pressschlag mit Memmingens Torhüter Niklas Gordy so schwer, dass er in der 65. Minute ausgewechselt werden musste. „Das sah schlimm aus, und ich hoffe, dass nichts gebrochen oder gerissen ist. Der junge Kerl wäre nämlich grad sehr gut drauf gewesen“, meinte Trainer Gerhard Kitzler.
SV Mering Köpper, Grebold, Gocevic, Gärtner, Ludwig (89. Daniel Danowski), Kirsten (64. Obermeyer), Zweckbronner, Reich (74. Bauer), Kerber, Ersoy.
Tore 0:1 Kerber (21.), 0:2 Kerber (42.), 1:2 Sirch (73.)
Zuschauer 52
Schiedsrichter