Durach führt den Kissinger SC vor
Bei der 0:4-Pleite zeigt der KSC eine desolate Auswärtsvorstellung. Am Ende liegen die Nerven blank
Kissing/Durach War es der Stachel, der vom Mittwochspiel noch so tief saß oder eher die lasche Einstellung und die fehlende Disziplin, die für eine derartig deutliche Niederlage für die Paartaler verantwortlich war? Auf jeden Fall kam Schiedsrichter Marco Häring dieses Mal nicht als Schuldiger in Betracht. Eher im Gegenteil: So hätte er in der 75. Minute einen klaren Strafstoß gegen Kissing geben müssen, als ein Duracher Angreifer umgesenst wurde. Und bei einigen unschönen Aktionen in den letzten zehn Minuten hätte er mehrmals in die Gesäßtasche greifen können. Er ließ Gnade vor Recht walten und zeigte einigen Kissingern zu deren Glück nur Gelb.
Beide Mannschaften spielten auf dem relativ kurzen Platz mit einer geballten Abwehrreihe. Besser war aber eindeutig das Spiel des Tabellenzweiten angelegt. Meist über den rechten Flügel kommend kamen die Vorlagen immer wieder gefährlich ins Zentrum. Torjäger Dominik Portsidis trat erstmals in der zwölften Minute in Erscheinung, konnte im letzten Moment geblockt werden. Bei der folgenden Ecke wurde dann Tobias Seger im Fünfmeterraum völlig allein gelassen und köpfte zum 1:0 ein (13.). Wieder war es eine Ecke, die Kissing in die Bredouille brachte, Sedlmeir fischte den Ball aus dem Winkel und hielt Kissing damit im Spiel. Nach einer halben Stunde Spielzeit kam der KSC besser ins Spiel und hatte bis zur Halbzeit ein paar gute Chancen. Aber Julian Büchler schloss zunächst zu überhastet ab und hatte dann Pech, als sein Schuss ins lange Ecke noch um Zentimeter am Tor vorbeigelenkt wurde. Bei einem der folgenden Eckbälle setzte Jonas Gottwald den Ball am linken Pfosten vorbei (45.+1).
Es dauerte nur fünf Minuten in der zweiten Halbzeit, bis das Spiel eigentlich entschieden war. Jonas Schäfer, der überragende Mann auf dem Spielfeld, startete einen Alleingang, bei dem die KSC-Abwehr allenfalls als Slalomstangen diente, spielte den Ball quer, und Portsidis musste nur noch zum 2:0 ins leere Tor einschieben. Schäfer setzte dann noch einen drauf. Sein Tänzchen durch die überforderte KSCaber Abwehr vollendete er selbst zum 3:0. Als Sedlmeir außerhalb des Strafraums zu klären versuchte, überlupfte ihn Markus Piller von der Seitenlinie zum 4:0-Endstand (78.). Für die wenigen mitgereisten KSC-Fans war es wohl die desolateste Auswärtsleistung seit vielen Jahren.
KSC Sedlmeir, Cena, Gashi (70. Ganibego vic), Binder, Wrba (70. Juppe), Genitheim, Kergel, Horak (46. Berglmeir), Lang, Büch ler, Gottwald. – Tore 1:0 Seger (13.), 2:0 Portsidis (50.), 3:0 Schäfer (71.), 4:0 M. Piller (78.) – Schiedsrichter Marco Hä ring (Memmingen) – Zuschauer 150