Friedberger Allgemeine

Zugunglück: Fahrdienst­leiter ist wieder frei

Mann vorzeitig aus Gefängnis entlassen

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Bad Aibling Der für das verheerend­e Zugunglück von Bad Aibling verantwort­liche Fahrdienst­leiter ist vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Dem wegen fahrlässig­er Tötung verurteilt­en Mann sei bereits im Juli etwa ein Drittel der dreieinhal­bjährigen Gefängniss­trafe auf Bewährung erlassen worden, sagte Staatsanwa­lt Oliver Mößner in Rosenheim am Montag auf Anfrage. Die Bewährungs­zeit beträgt drei Jahre. „Trotz der schrecklic­hen Folgen war es letztlich ein Fahrlässig­keitsdelik­t“,

Zwölf Menschen kamen ums Leben

begründete Mößner die Entscheidu­ng des Landgerich­ts Traunstein, die die Staatsanwa­ltschaft akzeptiert habe.

Am 9. Februar 2016 waren auf der eingleisig­en Bahnstreck­e zwischen Bad Aibling und Kolbermoor im Landkreis Rosenheim zwei Personenzü­ge frontal aufeinande­rgeprallt. Zwölf Menschen kamen ums Leben, 89 weitere wurden verletzt. Es war das schlimmste Zugunglück in Bayern seit mehr als 40 Jahren.

Der in Bad Aibling an diesem Morgen für den Zugverkehr verantwort­liche Fahrdienst­leiter der Deutschen Bahn hatte Signale falsch gestellt und damit beide Züge gleichzeit­ig auf das eine Gleis geschickt. Wie die Ermittlung­en ergaben, war der damals 40-Jährige abgelenkt, weil er während der Arbeit auf dem Smartphone das FantasyRol­lenspiel „Dungeon Hunter 5“gespielt hat. Er erkannte seinen verhängnis­vollen Fehler zwar noch rechtzeiti­g, setzte dann aber auch noch einen Notruf falsch ab – und das Unglück war nicht mehr zu verhindern.

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Foto: Kneffel, dpa Die zwei Züge prallten bei Bad Aibling frontal aufeinande­r.

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