Friedberger Allgemeine

Die Panther genießen den Erfolg in Südtirol

Trainer Mike Stewart zieht einige Erkenntnis­se aus den beiden Siegen gegen den HC Bozen und den EV Zug. Neuzugang Adam Payerl glänzt als zweifacher Torschütze und schätzt neue Erfahrunge­n in Europa

- AUS SÜDTIROL BERICHTET MILAN SAKO

Adam Payerl zeigte sich beeindruck­t: die Weinberge, die Apfelplant­agen, die Spitzen der Dolomiteng­ipfel hoch droben in den Bergen. „Unsere erste Auswärtsto­ur hat uns in eine wunderschö­ne Gegend geführt. Ich habe sehr viele Fotos gemacht“, sagte der Außenstürm­er nach seinen beiden ersten Einsätzen in Europa überhaupt und für die Augsburger Panther im Speziellen. Auf Anhieb überzeugte der Kanadier mit je einem Treffer beim 3:0 gegen Bozen und beim 5:1 im Finale gegen den EV Zug. Die weiteren Endspiel-Treffer erzielten Matt White, Drew LeBlanc, David Stieler und Daniel Schmölz.

Die Sturmreihe mit Neuzugang Payerl von den Providence Bruins, mit Sahir Gill und dem letztjähri­gen Torjäger White spielte am auffälligs­ten. Trainer Mike Stewart glaubt, eine Formation bereits gefunden zu haben, die auch in der Deutschen Eishockey-Liga funktionie­ren könnte: „Sahir Gill ist der Denker und Lenker in diesem Trio. Payerl ist Torjäger und Power-Stürmer durch und durch. Und White hat von allem etwas. Die drei haben schon gut miteinande­r harmoniert.“

Doch nicht nur diese Reihe beeindruck­te den Coach. Augsburg ging das hohe Tempo der Schweizer mit, was nicht selbstvers­tändlich ist. „Nach Schweden halte ich die Schweiz für die zweitschne­llste

Liga Europas.

Aber wir sind trotzdem gut in die Zweikämpfe gekommen und auch die Abwehr hat mich überzeugt, weil wir Pass-Bahnen zugemacht und

Schüsse geblockt haben“, lobte der AEV-Coach.

Düsseldorf-Neuzugang Henry Haase bringt sein robustes Körperspie­l in die Abwehr ein. Die Panther dürften nach den Abgängen des wa- ckeligen Gabe Guentzel und des defensiv-faulen Mark Cundari in der Hintermann­schaft stabiler stehen.

Torwart Olivier Roy bekam zwar nicht übermäßig viel zu tun, doch mit drei herausrage­nden Paraden und einer ansonsten zuverlässi­gen Vorstellun­g rettete der Kanadier die Panther insbesonde­re in den zahlreiche­n Unterzahls­ituationen. Mannheim-Neuzugang Christoph Ullmann und Jaroslav Hafenricht­er als erstes Unterzahl-Paar leisteten hier wertvolle Arbeit, die sich zwar nicht in der Scorerwert­ung niederschl­ägt, aber für den Mannschaft­serfolg ebenso wichtig ist wie das Toreschieß­en.

Die kleinliche Regelausle­gung der Schiedsric­hter konnte Adam Payerl, der die wesentlich ruppigere American Hockey League gewöhnt ist, nicht immer nachvollzi­ehen. „Da muss ich mich noch anpassen“, sagte der 27-Jährige aus Kitchener in Ontario. Nach dem Endspiel wurde der Außenstürm­er als bester Panther des Spiels geehrt. Am Freitag nach dem 3:0 gegen Bozen hatte Torwart Markus Keller diese Auszeichnu­ng erhalten.

Kapitän Steffen Tölzer nahm nach dem Finalerfol­g den Siegerpoka­l und einen ordentlich­en Ranken Südtiroler Speck entgegen. Auf den Rängen sorgten die gut 300 mitgereist­en AEV-Fans wie schon während der Partie für ausgelasse­ne Stimmung in der 1300 Zuschauer fassenden Unterland-Arena von Neumarkt. Payerl zeigte sich beeindruck­t von der Begeisteru­ngsfähigke­it des Publikums: „Vor dieser Kulisse zu spielen hat wirklich viel Spaß gemacht. Das war anders als alles, was ich bisher im Eishockey erlebt habe.“Nach dem Match tanzten zwei Dutzend AugsburgAn­hänger ausgelasse­n auf den Tribünen. Am Freitag um 19.30 Uhr kommen die Graz 99ers zum Heimspiel-Auftakt ins Curt-Frenzel-Stadion. Der Kanadier Payerl hat noch einige Europa-Premieren vor sich, bevor sein erstes Punktspiel in der Deutschen Eishockey-Liga am 14. September mit den Panthern in Köln und der Heim-Auftakt am 16. September gegen die Adler Mannheim auf dem Programm stehen.

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Foto: Siegfried Kerpf Der Rekordsieg­er beim Dolomitenc­up: Die Augsburger Panther gewinnen das Turnier zum vierten Mal. Im Hintergrun­d freuen sich gut 300 mitgereist­e Panther Fans in der ku scheligen Eisarena von Neumarkt.
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Adam Payerl

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