Der Friedberger Musiksommer mit neuem Orchester
Beliebte Klassiker stehen auf dem Programm, bekannte Solisten kommen und ein Wunschtraum geht in Erfüllung
Es ist schon interessant, wie die Fäden, die vom Friedberger Musiksommer in die Musikwelt hinausgehen, Jahr für Jahr ein neues Muster bilden. Es findet sich auf der einen Seite das Vertraute, Konstante und auf der anderen Seite immer auch das Neue. In und aus diesem Wechselspiel entstehen die Programme.
Der Hauptfaden des Festivals, das in diesem Jahr vom 29. August bis zum 2. September stattfindet, verläuft schnurstracks nach Berlin zu Karl-Heinz Steffens, dem künstlerischen Leiter des Festivals – das ist seit 16 Jahren die große Konstante des Musiksommers. Dann allerdings verändert sich in diesem Jahr das Muster ein wenig. Das Orchester kommt nicht mehr „nur“aus Rheinland-Pfalz, stattdessen hat sich Steffens einen eigenen Wunschtraum erfüllt, ein Orchester „aus tollen Spielern mehrerer Top-Orchester“, wie er sagt. Darunter sind jetzt auch Musiker aus München, Köln, Wien und Israel, mit denen Steffens als Musiker und Dirigent in engem Kontakt stand und steht.
Dann gibt es auch eine weitere Verbindung nach Berlin – zum Violinisten Kolja Blacher, sechs Jahre lang Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, bevor er sich endgültig für eine solistische Laufbahn entschied. Als Orchestermusiker begegneten sich Steffens und Blacher bei den Berliner Philharmonikern übrigens nicht, Blacher war in den 1990er Jahren Konzertmeister, Steffens von 2001 bis 2007 dort Soloklarinettist.
Und dann führt auch noch ein weiterer Faden nach Berlin, nicht zu einem Musiker, sondern zu einer bekannten und renommierten Schauspielerin, die schon einmal dem Charme des Friedberger Musiksommers erlegen ist und jetzt wieder kommt: Katharina Thalbach, die am Festivalsamstag als Sprecherin zu erleben sein wird.
Musikalisch bietet der Friedberger Musiksommer wieder viel Abwechslung, vom eigens arrangierten Jazz-Auftakt „Back to the future“rund um Thelonious Monk (von Thomas Zoller; 29. August) bis zu einem Gesprächskonzert (der Matinee am 2. September), von kammermusikalischen Stücken bis zu Orchesterkonzerten, vom Barock bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Mit Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“und Mozarts letzten drei Sinfonien stehen auch bekannte und äußerst beliebte Klassiker auf dem Programm.
Und Karl-Heinz Steffens verrät zu dieser Auswahl auch noch, dass die Stücke des diesjährigen Friedberger Musiksommers entweder einen Bezug zum Lauf der Natur oder aber zum Lauf der Zeit aufwiesen. Wer nicht nur einmal kommt, hat also auch die Gelegenheit, dem roten Faden quer durch das Festivalprogramm zu folgen.